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Editoriale Lotus

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Paolo Gualdi, Pause, Duomo di Milano, Milan, 2004. (ph. Manolo Verga)

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James Turrell, Milk Run, Stroom Den Haag, 1996. (ph. Ernst Moritz)

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Lighting Cathedral

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© Copyright Artemide Editoriale LotusDas Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung bedarf der vorherigenschriftlichen Einwilligung des Editoriale Lotus.

PhotolithographiepluscolorVia Rovigno 1120125 Mailand, Italien

DruckArti Grafiche Mario Bazzi Via Console Flaminio 120134 Mailand, Italien

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VerantwortlicherLorenzo Gaetani

RedaktionCarolina FoisManolo Verga

Staff ArtemideSusanna CrisantiCristina Costanzi

EditingFrancesco Repishti

Graphische Gestaltung und LayoutLotus Studio

Graphiker Fabio BerrettiniCristina MenottiPaola Ranzini

ÜbersetzungenScriptum, Rom

Deutsche AusgabeLaura Origgi

ProduktionsleitungSergio Vergani

Strategy DirectorCarlotta de Bevilacqua

PublisherPierluigi Nicolin

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Editoriale Lotus©

5 Leitartikel

6 Paolo Inghilleri Licht, Gefühle, Verhalten

18 Der Beginn des 21. Jahrhunderts

22 Artemide / Arata Isozaki Der Idealstatus des Lichts

28 Projekt a.l.s.o

38 Italo Rota, Alessandro PedrettiSpielkasino, Lugano, 2002-03

42 Projekt Metamorfosi

48 James IrvineVitamin Bar, Mailand, 2003

50 Mario BottaCantina Petra, Suvereto, 1999-2003

56 Cliostraatillymind, Biennale, Venedig, 2003

60 Marco FerreriBürogebäude Razorfish, Mailand, 1999-2000

64 Carlotta de BevilacquaTian Xia

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In der zweiten Ausgabe von „Lighting Fields“ stellen wirjene Aspekte des Lichts vor, die dazu geeignet sind,Wohlbefinden in Räumlichkeiten zu schaffen, welchemit den von Artemide entwickelten, innovativen Con-cepts beleuchtet werden. Der Vorgang des Sehens stehtimmer mit speziellen Situationen in Zusammenhang, indie außerdem auch Tastsinn, Gehör und Geruchssinn,aber auch Gefühle, Emotionen und Verhaltensweisenverwickelt sind. Die in „Lighting Fields“ von Paolo Ing-hilleri veröffentlichte Abhandlung „Licht, Gefühle, Ver-halten“ muss als Beitrag im Rahmen dieser Forschungbetrachtet werden: es ist kein Zufall, wenn er mit derErzählung der ersten Lebenserfahrung, der Geburt, dem„Ans Licht Kommen“ beginnt, da sich die Sehfähigkeitgemeinsam mit anderen sensoriellen und emotionalenKomponenten entwickelt. Auf gleiche Weise hat Arte-mide, beim Versuch das Ambiente als ein Zusammen-wirken der getrennten Sinneswahrnehmungen zu einereinzigen Sensorialsphäre zu interpretieren, ein neuartigesForschungsfeld im Bereich des Lichts, und nicht nur da,ins Leben gerufen, um neue Qualitätsstandards für dasLeben und die Erfahrung des Menschen anbieten zukönnen. Das ist der operative Hintergrund des Projektsa.l.s.o (air light sound + other): die Ideation und Reali-sation von Produkten, die mit simultanen Wahrneh-mungsfunktionen ausgestattet sind, aber je nach Si-tuation unterschiedliche Performanceprofile zuord-nen. Im gleichen Rahmen bewegt sich auch jene Ent-wicklung, die sich dem Versuch widmet, dem Lichtdie Bedeutung der Farben mit all ihren symbolischenund wohltuenden Eigenschaften zurückzugeben: dasist bei dem Projekt Metamorfosi der Fall, bei dem De-signer, Psychologen, Architekten und Philosophen in-volviert wurden, und aus dem die Herstellung derberühmten und unter dem selben Namen bekanntenProduktreihe entstanden ist. Die Kombination vonLeuchten mit den Systemen a.l.s.o und Metamorfosi,hat es schließlich ermöglicht, Privat- und Kollekti-vräume zu konzipieren, die eine neue Qualität desUmfelds anbieten, wie in dieser Ausgabe von„Lighting Fields“ illustriert wird.

Carlotta de Bevilacqua

Leitartikel

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Paolo InghilleriLicht, Gefühle, Verhalten

das Funktionieren der Psyche darstellen. Diekognitiven (das heißt die der rationalen, logischenSeite) und die emotionalen, gefühlsbetontenProzesse entwickeln sich sowohl im Verhältnis zurGesellschaft als auch zu den materiellen undnicht-materiellen Kulturelementen; umgekehrtwerden Umwelt und Gesellschaft auf der Basisder Mechanismen unserer Psyche konstruiert undfinden ihren Sinn durch sie, da wir es sind, diejene definieren, intakt halten und ihnen ihreBedeutung geben.Dieser Gedankengang gilt auch und noch mehrfür die Lichtverhältnisse, die Beleuchtung, die unsumgibt. Von den ersten Augenblicken unseresLebens an, sind unsere Wahrnehmung derUmwelt und unsere Beziehungen - beispielsweisedie primären mit der Mutter, später die mitGleichaltrigen, die mit anderen Erwachsenen unddie mit verschiedenen Gruppen, denen wirangehören - vom Licht und dessen Qualitätdurchdrungen; und das geschieht häufig, wie imvon den Anthropologen zitierten Falle der Kulturauf eine uns nicht bewusste, aber deswegen nichtweniger bedeutungsvolle Weise.

Die Anthropologen des vorigen Jahrhunderts stell-ten ihr Fachgebiet gerne mit Sätzen ähnlich demfolgenden vor: „Die Kultur, die uns umgibt, ist wiedie Luft. Wir atmen sie ständig und bemerkendennoch ihre Gegenwart nicht. Erst wenn sie unsfehlt, verstehen wir, wie wesentlich sie für unsereExistenz ist, und dass wir dank ihrer leben.“ Siewollten so die Bedeutung der Gegenstände, dertäglichen Gewohnheiten, der Werte und der zwi-schenmenschlichen Verhältnisse, die diese in uns-rer realen und psychischen Welt haben, unterstrei-chen. Wenn wir auf sie verzichten müssen, ganzoder teilweise, wie zum Beispiel beim Umzug ineine andere Stadt, ein anderes Land oder auch nurbei einem Wohnungswechsel, fühlen wir unsunwohl, entfremdet, oder jedenfalls müssen wireine Anstrengung aufbieten, um unsere Psycheneu anzupassen und zu organisieren. Seit etlicherZeit hat die Psychologie unterstrichen, wie sehrGegenstände, auch die einer Wohnung, Räumemit ihren Lichtverhältnissen, Gefühlsbindungen,Gruppen, Institutionen, oder anders gesagt, daskulturelle und soziale Umfeld, wesentlicheElemente für den Aufbau einer Identität und

1952 in Mailand geboren; promoviert in Medizin und Chirurgie und spezialisiert sich in Psychologie (Fakultätfür Medizin) an der Universität von Mailand. Er ist aktuell ordentlicher Professor für Sozialpsychologie an derFakultät für Psychologie und Kulturanthropologie an der Universität von Verona und unterrichtet auch Sozial- undUmweltpsychologie an der Universität von Mailand. Er arbeitet seit Jahren mit bedeutenden Universitäten in denVereinigten Staaten zusammen: Chicago-University und Pennsylvania-University. Forschungstätigkeiten undVerantwortlicher für Projekte zur kooperativen Entwicklung in Nicaragua, Thailand, Somalia und der Navajo-Bevölkerung im Süd-Westen der USA. Seine Hauptinteressen betreffen die Zusammenhänge zwischen Biologie,Gehirn und Kultur, die Beziehung zwischen Objekt und Identität, das Studium der optimalen Erfahrung und derKreativität. Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen erwähnen wir: „From Subjective Experience to CulturalChange“ (New York, Cambridge University Press, 1999) und „La buona vita. Per l’uso creativo degli oggetti nellasocietà dell’abbondanza“ (Mailand, Guerini e Associati, 2003).

Paolo Inghilleri di Villadauro

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Denken wir an das Aufziehen und die Versorgung der Kinder in der balinesischen Kultur.

Von den ersten Wochen an werden sie in einem Tuch auf der Seite eines Erwachsenen getragen

(nicht nur der Mutter, sondern auch des Vaters und anderen Verwandten), während diese ihre

täglichen Aktivitäten verfolgen und sich im Raum bewegen. Für viele Anthropologen stellt in der

balinesischen Bevölkerung dieser dauernde Wechsel an Perspektiven, Körpergerüchen, Klängen

und Lichtverhältnissen die Grundlage dar, für deren große räumliche Intelligenz

und die Fähigkeit ihren Körper zu benutzen und zu tanzen. Die Navajokinder dagegen werden

in einem Wiegen-Rucksack aus Holz auf dem Rücken getragen, wo sie unbeweglich gehalten

werden, mit Blick auf die entgegengesetzte Seite des Gesichts der Mutter. Das soll einen doppelten

Effekt haben: das Verhältnis mit den Eltern ist indirekt; es wird nicht durch Blicke vermittelt,

sondern durch die Form der Umgebung, der Landschaft und der Lichtverhältnisse der großen

Naturräume. Das Kind entwickelt so die Fähigkeit, Emotionen zu kontrollieren

und zu steuern (dank des besonderen Verhältnisses zur Mutter) und verinnerlicht auf besondere

Weise die physischen Aspekte und die Lichtverhältnisse der Umgebung,

die für seine Kultur typisch sind (erinnern wir zum Beispiel an das Konzept der „Mutter Erde“

und der „heiligen Erde“ dieser amerikanischen Eingeborenen).

Ans Licht kommen: Kinder in Bali und Navajokinder

James Turrell, Wide Out, 1998; MAK Exhibition Hall, Wien. DorotheaLange, Andrew, Berkeley, 1957. Dorothea Lange, Navajo-Mutter mit Kind,1931.

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Licht und Neurowissenschaften

In den letzten Jahrzehnten wurde der komplexeZusammenhang zwischen Lichtverhältnissenund unserem inneren Befinden auch von denNeurowissenschaften weitläufig untersucht, vonjenen Wissenschaftszweigen also, die das Zielhaben, die biologische und neuronale Basis desVerhaltens und der psychologischen Prozesse zudurchleuchten. Das Studium der „SaisonalAbhängigen Depression“ (SAD) ist in diesemZusammenhang emblematisch: es handelt sichum eine von der heutigen Psychiatrie voll aner-kannte Störung, die gegen Ende Herbst und imWinter auftreten kann und häufig von selbstmit der Rückkehr des Frühlings und demExplodieren des Sommers, dank seines Lichtsund der Sonne, wieder verschwindet. Zu dender Depression eigenen Symptomen, wieMüdigkeit, Bangigkeit und Stimmungswechselgesellen sich auch andere, wie langer Schlaf undZunahme von Appetit und Körpergewicht.Dieses Syndrom wird durch die Reduktion derumgebenden Beleuchtung verursacht: in der Tatvermindert sich die Häufigkeit bei absteigendenBreitengraden (diese Krankheitsform trifft häufi-ger die nördlichen Bevölkerungen) und dieBehandlung mit künstlichem Licht mit breitemStrahlenspektrum (Phototherapie) verbessert dieSituation. Die Enstehung dieser Störung steht inVerbindung mit der Produktion von Melatonin,einem Hormon, das von der Epiphyse, der klei-nen im Gehirn liegenden Zirbeldrüse, produziertwird, und dessen Ausscheidung von derLichtmenge beeinflusst wird. Es ist nicht zu leug-nen, dass unser Verhältnis zum Licht über even-

tuelle pathologische Fragen hinaus eine großeBedeutung hat; es steht in der Tat mit unseremtiefsten Gefühlsleben in Verbindung. DieseBedeutung hat ihre Ursprünge sicherlich in derEvolution, die mit der Überlebensnotwendigkeitunserer Vorfahren zusammenhängt. Denken wir nur an die ersten menschlichenGruppen, an ihr Leben in den an Gefahren soreichen afrikanischen Savannen, gegen welche siesich verteidigen mussten, indem sie kooperiertenund wo die soziale Gruppe, der sie angehörten,gut funktionieren musste. In der Lage zu sein,Gefühle wie Angst vor Raubtieren, oder Wutgegenüber Feinden zu kontrollieren, einfühlsamdie Gefühle anderer zu verstehen, zu begreifenwann man großzügig und disponibel seinkonnte, kurz gesagt, aktiv sein Gefühlslebensteuern zu können, wurde für das Überlebeneinzelner, der Familie und der Gruppe entschei-dend. Diese Gefühlskontrolle, die von bestimm-ten Gehirnregionen abhängt, entwickelte sichim Laufe der Evolution in Abhängigkeit vonden Änderungen der Anreize der Umgebung,welche in diesen weit zurückliegenden Zeitenvor allem natürlicher Art und damit von unter-schiedlichsten Lichtqualitäten durchdrungenwaren. Denken wir nur an den Himmel der afri-kanischen Sonnenaufgänge, an die Farben derWüste, an die kontrastreichen Lichtverhältnisseder Wälder, in denen sich die ersten Gruppendes Homo sapiens sapiens aufhielten, an die dernächtlichen Feuerstellen im Dunkel der erstenkünstlichen Behausungen und versuchen wiruns in die Gedanken- und Gefühlswelt unsererVorfahren unter diesen Verhältnissen von Licht,Krieg und Liebe, Ruhe und Aktion hineinzuver-

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setzen: so verstehen wir die mächtig verwobeneVerbindung zwischen Licht und Gefühl.

Psychoanalyse, Licht und optimale Erfahrung

Die biologische Verbindung zwischen unsererGefühlswelt und den uns umgebendenLichtverhältnissen bringt uns der Vermutungnahe, dass das Licht tatsächlich etwas mit dentiefsten und verborgensten psychischenMechanismen, mit unseren unterbewusstenWünschen und unseren inneren Konflikten zutun hat. Freud und die Psychoanalyse habensich nicht direkt mit dem Verhältnis von Lichtund Psyche auseinandergesetzt, aber indirektsagen sie uns viel darüber. Etliche der ursprüng-lichen Konzepte der Psychoanalyse werdenheute diskutiert und kritisiert, aber einigePunkte des Freudschen Gedankens behalten bisheute ihre Gültigkeit und sind erleuchtend fürdas Verständnis unseres Verhaltens. Das kannauch eigentlich niemanden verwundern, wennman den Einfluss betrachtet, den diePsychoanalyse auf das Kulturleben, nicht nur aufwissenschaftlicher, sondern auch auf künstlerisch-literarischer Ebene im 20. Jahrhundert hatte.Eine der grundlegenden Thesen Freuds ist derGegensatz zwischen dem Prinzip der Realität unddem des Genusses. Ersteres bestimmt unser alltäg-liches Leben, unsere bewussten täglichen

Emotionale Intelligenz: der wissenschaftliche Standpunkt

James Turrell, Roden Crater, Painted Desert, Arizona, 1972-2002.

Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus ist es

erleuchtend, was uns die Forschung in Bezug auf die

sogenannte emotionale Intelligenz erläutert. Vor einigen

Jahren haben uns wichtige Wissenschaftler, wie der

Psychologe Howard Gardner von der Harvard-University,

gezeigt, dass das, was wir Intelligenz nennen, eine

komplexe Einheit ist, die nicht nur unsere logischen

Fähigkeiten und die Möglichkeit rationale Probleme zu

lösen beinhaltet, sondern auch andere wichtige

Funktionen: man spricht also, über die logische

Intelligenz hinaus, von musikalischer Intelligenz,

körperlicher Intelligenz (welche Bewegungen des Körpers,

wie beim Tanzen, betrifft), kognitiver, räumlicher

Intelligenz (in Bezug auf Zeichnungen, Graphik, Malerei),

sprachlicher Intelligenz (der Fähigkeit des Schreibens und

Redens) und von persönlicher und zwischenmenschlicher

Intelligenz (die Fähigkeit sich selbst zu kennen und

andere zu verstehen). In Bezug darauf haben andere

Forscher dann die zentrale Rolle vertieft, die die

emotionale Intelligenz in der Entwicklung des Menschen

spielt, und zwar die Fähigkeit, unsere Gefühle zu kennen

und diese in Funktion der Umweltbedingungen und

unserer Zielsetzungen anzupassen.

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werden, sich mit der Umwelt und mit anderen inBeziehung setzen zu wollen. Das Licht wird aufdiese Weise zum Mittel, um unterbewussteDynamiken wie Aggression, Sexualtrieb,Sicherheitsbedürfnis und anderes, von uns nachaußen zu projezieren.Diese Form der Symmetrie zwischen Licht undTraum steht auch mit der Tatsache in Verbindung,dass beide in sich eine Flexibilität innehaben, einefreie Modulierbarkeit, die vom Subjekt abhängt,von dem, der es, im Falle des Lichts, wählt, regu-liert und vor allem erlebt und erfährt. Das Lichtmuss, wie auch der Traum, in einem gewissenSinne frei sein, es muss modulierbar sein und sichso in den Dienst der Interpretation der Wünscheund Zielsetzungen der Person stellen. Eine guteBeleuchtung scheint demnach vom psychischenGesichtspunkt aus völlig mit dem Innenleben des-sen in Verbindung zu stehen, der sie nutzt, werauch immer dies sei, Frau oder Mann, Alt oderJung, und trotz Zugehörigkeit zu den verschie-densten Kulturkreisen. Wenn das geschieht, öffnetsich die Tür zur Möglichkeit, das zu experimen-tieren, was die moderne Positive Psychologie„Optimale Erfahrung“ oder „Flow of Conscious-ness“ (Bewusstseinsfluss) nennt.Heute wissen wir, dass man eine hoheErfahrungsqualität verwirklicht, wenn auf psychi-scher Ebene zwei Grundelemente vorhanden sind:Selbstbestimmung und Kompetenzsicherheit.Das heißt, auf der einen Seite ist das Erleben vonSelbständigkeit positiv, oder anders ausgedrückt,das Gefühl, dass man auf aktive Weise und ausfreien Stücken auf den uns umgebenden Kontexteinwirkt. Andererseits ist es genauso wichtig zuerleben, dass unsere innere Welt, unsereFähigkeiten, mit den Anforderungen der Umweltin Gleichgewicht stehen und dass unsere Kräfte esuns erlauben, den äußeren Anreizen undAnforderungen zu entsprechen.

Beziehungen. Es betrifft jene Prozesse, mit denenunser Ich in der realen sozialen Umgebung agiert,indem es einen Kompromiss formt zwischen unse-ren Trieben und unterbewussten Bedürfnissenund den sozialen Normen. Es ist durch rationaleund logische Gedankengänge charakterisiert,Gedanken, für die das Verhältnis zwischenUrsache und Effekt zwischen den Ereignissenlinear verläuft: auf eine Handlung (z.B. wenn ichein Objekt in die Luft werfe) folgt unausweichlichein gewisses Ergebnis (das Objekt fällt auf Grundder Schwerkraft zu Boden).Das Prinzip des Genusses dagegen gehört demUnterbewusstsein an; es folgt der Tendenz derdirekten und freien Befriedigung von Trieb undVerlangen. Es wird vom kognitivem Gesichts-punkt aus von einem primären Gedanken, der fürdie Welt des Traumes typisch ist, geprägt. Es ist derGedanke der Fantasie und des Unterbewusstseins,für den auf magische Weise extrem freie und ent-fernte Ideenverknüpfungen möglich sind (aberdeswegen nicht ohne tiefliegende Bedeutung).Hintergrund für diese kognitive Polarität ist dieDialektik zwischen individuellem Verlangen undsozialen Normen, zwischen primären Bedürf-nissen und den Fesseln der Realität, die unsumgibt.Und so kommt es, dass das potentiell so variableund manipulierbare Licht, das so intensiv undreich an symbolischem Gehalt ist, mit Macht insSpiel eingreift. Die Lichtverhältnisse, mit denenPersonen sich umgeben, können ein Weg sein, umindirekt, aber lebendig und persönlich, Teile ihrerselbst auszudrücken, ein Ausdruck von Wünschenund Gefühlen, die anders oft unmöglich auszu-drücken wären. Die Erforschung von Dunkelheit,Helligkeit oder auch von gewissen Farbgebungenkann so in einigen Fällen unterbewusste Wünscheersetzen und umsetzen, wie es der Traum oder diekreative Handlung tun. Sie kann so zur Modalität

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DIE PSYCHOANALYSE

Der Grundgedanke der Freudschen Theorieist es, dass viel von unserem Verhalten vonunterbewussten Prozessen abhängt, das heißtvon Volksglauben, Ängsten und Wünschen,deren eine Person nicht bewusst ist, vondenen aber ihr Verhalten beeinflusst wird.Viele der Impulse, die von den Eltern odervon der Gesellschaft während der Kindheitverboten werden, gehen auf angeboreneGrundtriebe zurück, vor allem demSexualtrieb. Ihr Verbot verschiebt sie aus demBewusstsein, ins Unterbewusstsein, wo sievorhandenbleiben und unser täglichesVerhalten beeinflussen, sich in Träumen,Lapsus und Tics ausdrücken, sich in schwerenoder ungelösten Fällen als emotionaleProbleme, oder, auf der anderen Seite, übersozial anerkannte Ausdrucksformen wiekünstlerische oder schriftstellerischeAktivitäten manifestieren. Von hier ausge-hend wurde eine spezifische psychotherapeu-tische Technik entwickelt, die vor allem auffreien Assoziationen, auf der Traumdeutungund auf der Analyse des Transfers, das heißtder besonderen emotionalen Bindung, diesich zwischen Patient und Therapeut formt,basiert.

S. Freud, The Standard Edition of the CompletePsychological Works of Sigmund Freud, London,Hogarth Press, 1964J. Bowlby, Attachment and Loss, New York,Basic Books, 1969

Dieser Sinn von harmonischer Integration desIchs mit der Umwelt muss sich auf verschiedenenEbenen realisieren, bei zwischenmenschlichenBeziehungen angefangen, bis hin zum Verhältnismit Gegenständen.Auch die Benutzung des Lichts muss also diesenAnforderungen entsprechen können. Ambienteund Leuchten, welche einen aktiven Gebrauchvon Seiten der Personen erlauben und welche aufdie Variabilität der unterschiedlichen Fähigkeitenderer die sie benutzen antworten, sind daherhöchst positiv. Flexibilität, Einfachheit, Kom-plexität werden also grundlegende Elemente füreine gute Benutzung des Lichts. All diese psychologischen Funktionen des Lichtskönnen demnach effektiv in dem, was dieUmweltpsychologie, einer Disziplin, die die spezifi-schen Verhältnisse zwischen Verhalten und sozia-lem, künstlichem und geographischem Umfelduntersucht, Anhänglichkeit an das Umfeld nennt,zusammengefasst werden. Raum, Gegenständeund die Beleuchtung, die uns umgibt, könnenalso diese grundlegende Aufgabe übernehmen,dem Individuum jenen Sinn von Geborgenheit,Verbindung und Sicherheit zu geben, den dieEntwicklungspsychologie eben Anhänglichkeitnennt. Es handelt sich um eine grundlegende psy-chische Stütze, unverzichtbar für die menschlicheEntwicklung, die anfänglich von der Mutter undvon den elterlichen Figuren vermittelt wird.Damit sich eine positive Anhänglichkeit bildet(die die Psychologie „Sicherheit“ nennt) ist es not-wendig, dass es eine warme Gefühlsbindung gibt,die sowohl auf die Anforderungen des Kindes ein-geht als auch Anregungen gibt, um soUnterstützung und Autonomie zu vermitteln.Diese Anhänglichkeit ist die Basis zurKonstruktion einer soliden Identität und derFähigkeit, aktiv die Umwelt zu erkunden.Neueste Studien haben bewiesen, wie positiv es

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ist, dass diese essentielle Funktion derUnterstützung und der Anregung in den Jahren,über die Eltern hinaus, dank der Sozialbindungenund dem Verhältnis mit der künstlichen, konstru-ierten Umwelt weitergeht. Das häuslicheAmbiente, die Wohnung und der Arbeitsplatz mitihren jeweiligen Lichtverhältnissen, aber auch dieStraßen und Plätze der Orte, wo wir wohnen, mitderen Qualität und Eigenart der Beleuchtungmüssen, wie eine gute Mutter, Sicherheit aberauch Anregungen vermitteln, müssen Lösungenvermitteln und Aufforderung zu neuen Initiativensein. Die Lichtverhältnisse werden also Teil unser-ers Innenlebens und vermitteln einen Sinn vongefühlsorientierter Sicherheit und psychischemWohlbefinden, die es uns so erlauben, uns voll zuentfalten und auszuleben. Zusammenfassendnoch eine letzte Überlegung: Wir haben gesehen,wie das Licht, von psychologischem Standpunktaus betrachtet, Aspekte besitzt, die wir als univer-sal definieren könnten, die also alle Menschenbetreffen: das Licht kann also zum BeispielAnhänglichkeit, optimale Erfahrung oder denAusdruck von unterbewussten Elementen derPsyche, die allgemeingültige Prozesse des mensch-lischen Denkens sind, fördern. Andererseits haben wir auch jene Aspekte desLichts unterstrichen, die wir relativistisch nennenkönnten: jene, deren extrem wichtigenFunktionen die einzelnen Individuen mit ihrenUnterschieden betreffen. Das Licht kann zumBeispiel zu persönlicher Selbstbestimmungführen, zum Ausdruck von spezifischen, indivi-duellen Kompetenzen, zur Verwirklichung vonWünschen und den persönlichen und einzigarti-gen Bedürfnissen jeden einzelnen Individuums.Diese Union zwischen Allgemeingültigkeit undIndividualität verweist auf phaszinierende Weisedarauf, was manche, auf anderer Ebene, als „glo-kal“ bezeichnen. Gegenüber den Impulsen, die

sich in Richtung weltlicher Globalisierung derKulturen und der Identitäten bewegen, scheinendie Bevölkerungen in der Tat mit der Produktioneines innovativen „Surplus“ an lokalenUnterkulturen zu reagieren, die sich zum Beispielim Konsum, im Gebrauch von Handys undSMS, in der virtualen Kommunikation überInternet, in der Freizeit, in privaten Praktiken, inreligiösen Zusammenschlüssen, in derJugendsprache manifestieren: daher der Begriffdes „Glokalen“ als Synthese von „global“ und„lokal“. Dies ist eine kreative Modalität, diesowohl der sozialen und konkreten Realitätgerecht wird, als auch den Notwendigkeiten vonIndividuen und kleinen Gruppen und die so dazuführt, Identitäten und Kreativität auszudrücken.Auch in diesem Fall kann das Licht, eben dankseiner universellen und individuellen Eigen-schaften eine wichtige soziale und psychologischeFunktion erfüllen und so die glokalenVerhaltensweisen fördern, welche sowohl allge-meingültige Werte als auch individuelle Vorliebenrespektieren. Das Licht übernimmt so, über seinephysichen und technischen Aspekte hinaus, eineandere Bedeutung und wird ganz und gar einweittragendes psychisches und symbolischesElement, das mit der Essenz selbst des menschli-schen, zeitgenössischen Verhaltens zu tun hat.

DIE POSITIVE PSYCHOLOGIE

Die positive Psychologie ist ein moderner Zweigder Psychologie, in dem Autoren wie MartinSeligman von der Universität in Pennsylvaniaoder Mihaly Csikszentmihalyi der Universitätenin Chicago und Claremont, in realen Kontextendas normale und nicht-pathologische Verhaltenund die Prozesse der Verhaltensentwicklung, wieTugenden, positive Emotionen, Kreativität undTalententwicklung untersuchen.

Mitglieder des Quinault-Stammes beimnächtlichen Fischen von Mollusken, Point Grenville, Washington.

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SAD (Saisonal Abhängige Depression)Die „Saisonal Abhängige Depression“ (SAD) tritt im Winter auf und ist in den nördlichen Ländern

häufiger anzutreffen: sie ist in der Tat umgekehrt proportional mit der täglichen Dauer des Lichts.

Von dieser Krankheit, von den leichtesten (häufig nicht erkannten) Formen ausgehend, bis hin zu

den schwersten, scheint über 15% der Weltbevölkerung betroffen zu sein. Das Hauptsyndrom der

SAD ist die Depression, darüber hinaus mit untypischen Symptomen, wie schlechtem Humor und

Reizbarkeit; die Störung tendiert dazu, sich im Laufe des Nachmittags und Abends zu verstärken,

mit Müdigkeits- und Schwächegefühlen, Rückzug von zwischenmenschlichen Beziehungen,

verlängerten Schlafphasen und Schwierigkeiten beim Wachwerden. Die Verlängerung der Tage

während der Frühlings- und Sommermonate führt zur Verbesserung der Stimmung und der

Verringerung der Symptome. Die Ursache der SAD ist mit der Änderung der Produktion eines

Hormons, Melatonin, verbunden, die von der Änderung der saisonalen Lichtmenge abhängt.

Normalerweise wird diese Substanz von der Epiphyse produziert, der kleinen sogenannten

Zirbeldrüse im menschlichen Gehirn.

Das Tageslicht blockiert die Produktion an Melatonin, das heißt die Epiphyse scheidet das Melatonin

vor allem nachts aus. Auf Grund der verlängerten Dunkelheit im Winter produziert offensichtlich das

Gehirn das Melatonin nicht nur in den Nachtstunden, sondern auch teilweise während des

darauffolgenden Tages. Der entscheidende Punkt ist, dass dies die Menge an Serotonin ändert, also

der von den Gehirnzellen produzierten Substanz, deren fehlende Produktion man der Depression

zuschreibt (die antidepressiven Medikamente, wie das berühmte Prozac, erhöhen in der Tat die

Menge an Serotonin im Blut und im Gehirn).

Die schlecht funktionierende Regulierung des Mechanismus Licht / Epiphyse / Melatonin / Serotonin

/ Stimmungspegel ist also wahrscheinlich die Ursache der SAD. In der Tat stellt die Bestrahlung

(für Phasen von 40 Minuten bis zu drei Stunden, je nach Fall, bevorzugt in den ersten

Tagesstunden) mit intensivem Licht mit breitem Strahlenspektrum eine effiziente Therapie dar.

Erinnern wir auch daran, dass das Serotonin auch eine sehr wichtige Rolle in Bezug auf das

Ernährungsverhalten und das Sexualleben spielt. Die Bedeutung der Rolle des Lichts erscheint in

den wichtigsten biologischen und verhaltensspezifischen Funktionen des Menschen offensichtlich.

N. Rosenthal, Winter Blues. Seasonal Affective Disorder and How To Overcome It, New York, Guilford Press, 1998; V. Schiavello, A. Gravini, G. Bersani, „Disturbi periodici del comportamento: il campo di impiego clinico della fototerapia“, in: Rivista di Psichiatria, 36, 3, 2001, S. 115-134.

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Die „Emotionale Intelligenz“Die „Emotionale Intelligenz“ ist definierbar als die Fähigkeit die eigenen Emotionen und die

anderer zu beobachten, sie zu unterscheiden und diese Informationen dazu zu benutzen, um

die eigenen Gedanken und Handlungen zu steuern.

Die „Emotionale Intelligenz“ beinhaltet:

1. das Bewusstsein der eigenen Gefühle

2. das nicht-verbale Verstehen : a) von durch emotionale Anregung hervorgerufenen

Körpergefühlen; b) von Gesichtsausdrücken; c) des Ausdrucks der Stimme; d) der Gestik der

anderen.

3. die Fähigkeit, die emotionale Wirkung der Anregungen des Umfelds zu erfassen, in Bezug

sowohl auf die natürliche als auch auf die konstruierte Umgebung und in Bezug auf das

natürliche wie auch auf das künstliche Licht.

Zum Konzept der „Emotionalen Intelligenz“ gesellt sich jenes des „Emotionalen Gehirns“, dem

Nervensystem zur Regulierung der Gefühle, das unabhängig und außerhalb der bewussten

Erfahrung agiert. Das Schlüsselelement dieses Systems ist eine Struktur im Kleinhirn, die

„Untere Olive“ genannt wird. Heute ist es möglich das Funktionieren der verschiedenen

Gehirnzonen im Alltag zu beurteilen, mittels Untersuchungsmethoden, wie der Nuklearen

Magnetresonanz, einer nicht invasiven Technik, die uns Bilder mit hoher Auflösung von Stoffen

vermittelt. Insbesondere ist es die Funktionale Magnetresonanz, eine Anwendungsform der

Nuklearen Magnetresonanz, die es erlaubt, Bilder der von sensorialen Anregungen oder von

motorischen Aufgaben, wie z.B. der Aufnahme von Licht, verursachten Aktivität des

Enzephalons zu kreieren. Die Sehrinde liegt im Okzipitalfeld (Hinterkopf) beider

Gehirnhemisphären. Die unterschiedlichen Zonen und Schichten, aus denen es

zusammengesetzt ist, werten die Daten, die von der Netzhaut kommen aus und

vervollständigen sie, bis sie, in Zusammenarbeit mit anderen extra-okzipitalen Hirnfeldern, das

Phänomen des Sehens formen. Die Aktivität der Neuronen produziert eine örtliche Variation des

Blutflusses und des Stoffwechsels (Sauerstoff und Glukose) die in den Bildern der FMR die

Aktivierung jener spezifischen Hirnfelder anzeigt.

D. Goleman, Emotional Intelligence: Why It Can Matter More Than IQ, New York, Bantam, 1995; D. Goleman, Working With Emotional Intelligence, New York, Bantam, 1998; D. Goleman, Destructive Emotions: How We Can Overcome Them, New York, Bantam, 2003; J.E. Le Doux, The Emotional Brain, New York, Simon & Schuster, 1996; P. Salovey, & J.D. Mayer, „Emotional Intelligence“, in: Imagination, Cognition, and Personality, 9, 1990, S. 185-211.

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Dennis Oppenheim, Whirlpool, Eye of the Storm, 1973.Ein vom Boden aus ferngesteuertesFlugzeug zeichnet das Bild einesTornados in den Himmel.

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standardisiert einem Modell gleichend, serienmäßig produziert •genormt: standardisiertes Produkt, in bildlichem Sinne standardisierterArtikel: ohne Originalität • angepasst, vermasst: standardisierte Kunst

weiß Farbe, die durch die totale Reflexion der Sonnenstrahlen aufeiner Materialoberfläche, entsteht: weißes Licht, weißer Stoff, weißerSchaum; weißer Marmor; weiße Milch, weißer Gips • weiß wieElfenbein: weiße Farbgebung die zum Gelb tendiert • schmutzigweiß: weiße Farbgebung die zum Grau tendiert

homogen gleichartig, gleichen Ursprungs: homogener Geschmack,homogene Farben • ähnlich, analog: homogene Materialien • homo-gene Menge, (auch in bildlichem Sinne): in Bezug auf eine vereinheit-lichte, harmonisch aus Elementen zusammengesetzte Gesamtheit

operativ exekutiv, praktisch. operativer Auftrag, operatives Projekt,operativer Plan • operative Forschung: statistisch-matematischesVerfahren zur Optimierung von Entscheidungen durch matemati-sche Modelle

systematisch nach einem System geordnet, ein System formend, inBezug auf ein System: systematische Ordnung einer Bibliothek; syste-matisches Prinzip einer Klassifizierung; methodisch • etwas sich regel-mäßig Wiederholendes • wiederkehrend, unausbleiblich, zyklisch

objektbezogen in Beziehung auf ein Objekt oder dessen Realität

modular aus standardisierten Einheiten oder deren Vielfachengebildet • zusammensetzbar: Modulelement; Modulstruktur; modu-lares Verhältnis, modulare Küche

stabil auf Dauer haltbar, ohne Änderung • dauerhaft, beständig,definitiv, auf unbestimmte Zeit bestehend • in der Meteorologie.: sta-biles Wetter, stabile Temperatur; beständig, konstant, nicht wechsel-haft

neutral in Bezug auf ein schwer definierbares Objekt oder seineQualität, frei von eindeutigem Charakter • unbestimmt, vage: neu-trale Farbe neutrale Färbung; neutrale Stimmgebung; auch in bildli-chem Sinne abschätzig: farblos, blass, fad: neutraler Stil, neutralerVersuch, neutrale Ausführung

universal allgemeingültig, unabhängig von Zeit und Ort • für sämt-liche Elemente einer Gruppe oder einer komplexen Gesamtheit abso-lut gültig • abstraktes Konzept, allgemeingültige Idee, anwendbar aufeine Gruppe oder eine komplexe Gesamtheit

aufwendig einen großen Aufwand an Geld fordernd, in bildlichemSinne einen großen Aufwand an Energie fordernd • kostspielig,teuer: aufwendiges Projekt, aufwendiger Lebensunterhalt; aufwendi-ge Inszenierung

zielgerichtet eine genaue Absicht verfolgend, auf ein genaus Zielhinarbeitend

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XXI Jahrhundert

mehrteilig aus einer Mehrzahl von verschiedenen Elementen, Teilenu.ä. zusammengesetzt • gemischt, vielförmig: mehrteilige Form;mehrteilige Struktur

polychrom vielfarbig, bunt, reich an Farbgebungen

differenziert unterschiedlich, dank spezifischer Voraussetzungen:differenzierte Behandlung, differenzierter Preis, differenzierteBezahlung • in der Biologie: unterschieden: differenzierte Zellen, dif-ferenzierte Organe

strategisch in Bezug auf die Fähigkeit und Technik: Aktionengeschickt durchführen • in bildlichem Sinne wohl überlegt, bis inskleinste Detail listig durchdacht: strategischer Zug

systemisch in Bezug auf ein System, speziell in medizinisch, biolo-gischen Fachausdrücken • systemische Krankheit: Krankheitsbefalleines Gesamtorganismus

effektiv faktischer Natur, von objektiver Offensichtlichkeit • wirk-lich, real, greifbar

fraktal in der Geometrie. fraktale Gesamtheit: Gesamtheit von nichteinheitlichen Dimensionen • fraktale Geometrie, Untersuchung derFormen, vieler natürlicher Körper und Realitäten (Schneeflocken,Küstenlinien usw.), die allgemein als fraktale Gesamtheit beschriebenwerden können

metamorph In der klassischen Mythologie, den Märchen, und inliterarischen Werken ist die Metamorphose die phantastischeUmwandlung eines Wesens oder eines Objekts in ein anderes oderanderer Natur. Verwandlung, Veränderung, radikale Umwandlung •in der Zoologie. Umwandlung der Form und Struktur, in verschiede-nen Entwicklungsphasen eines lebenden Organismus

emotional starke Gemütsbewegung, seelische Erregung,Aufgewühltsein: Emotionen erleben; eine Nachricht mit Emotionenempfangen, ohne jede Emotion • auf der Suche nach Emotionensein, nach gefühlsintensiven Erfahrungen

lokalisiert in seiner genauen Position oder Herkunft definiert • ent-deckt: ein lokalisiertes Schiff

sparsam Folge eines umsichtigen Gebrauchs mit Gütern, dessen,was man besitzt • sparen von nicht in Konsumgütern verbrauchterVerdienstquote

spaßhaft zum Scherzen aufgelegt • fröhlich, witzig, scherzhaft:spaßhafte Person: mit diesen Neigungen; spaßhafter Charakter: werandere amüsiert, erheitert

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Artemide / Arata Isozaki

Der Idealstatus des Lichts

Ernesto Gismondi: Wenn aber der Computer die Formschafft, welche Rolle hat dann der Architekt?

Arata Isozaki: Es bleiben viele Aspekte, bei denen derArchitekt Entscheidungen treffen muss. Unsere Arbeit isteine kontinuierliche, zyklische Arbeit, es gibt kein Ende;die Architekten müssen irgendwann entscheiden, denProzess an einem gewissen Punkt zu stoppen. Das ist einwesentlicher Punkt. Viele Architekten, vor allem jüngere,versuchen neue Wege zu schaffen, eine neue Software zuentwickeln oder eine Formel, und das ist ein neuerAnsatz zur Schaffung von Strukturen: unter Verzicht aufdie Hilfe der Hand, nur mit Hilfe des Computers.

Carlotta de Bevilacqua: Besteht irgendein Zusammenhangmit dem von Frank Gehry eingeschlagenen Weg für denEntwurf des Guggenheim-Museums in Bilbao?

Arata Isozaki: Gehry zeichnet für Bilbao per Hand, ver-wirklicht die Modelle per Hand; dann berechnet er dieseFormen mit einem Computerprogramm, welches dieseperfektioniert, ausarbeitet und entwickelt.

Carlotta de Bevilacqua: Weil er eine Software zurVerfügung hat?

Arata Isozaki: Genau. Und diese Software ist nicht ausge-sprochen teuer. Sie steht allen Studenten zur Verfügung,sie ist einfach und alle Jüngeren kennen sich damit aus.Es ist, als ob man eine Form simuliert, indem man denComputer benutzt, der also einfach zu einem Instrumentwird, nicht mehr. Aber heute werden die Computer intel-ligenter, sie können auf einer Ebene verwendet werden,die ich eben „generativen Prozess“ nenne. Um das zu tun,bin ich dazu gezwungen, all das, was ich in vierzig Jahrengezeichnet habe zu vergessen, oder ich muss diese meineErfahrung im Moment, in dem ich mich in einer neuenSituation befinde, unterdrücken.

Carlotta de Bevilacqua: Das, was du mit „genetischesExperimentieren am Entwurf“ bezeichnest, scheint seineEntsprechung dort zu finden, wo Artemide im Bereichder Entwicklung der Beleuchtungstechnik arbeitet: indem Willen, die Körperlosigkeit des Lichts auszudrückenund mit dem Licht als solchem zu arbeiten, als Antwortauf neue Gegebenheiten und dem Versuch diesen Ansatzauf industrieller Ebene anzuwenden.

Arata Isozaki: Ich habe das „genetischeExperimentieren am Entwurf“ während derEntwicklung des Ausschreibungsprojekts für denHochgeschwindigkeitsbahnhof in Florenz begonnen.Vor allem habe ich einen neuen Strukturtypus einge-führt. Wenn wir einer Struktur eine Form geben müs-sen, nehmen wir an, sie sei hundert Meter lang, wen-den wir gewöhnlich einen ziemlich traditionellen Wegan, etwa ein „geschlossenes“ System, in dem sichBalken und Pfeiler wiederholen: um eine solcheStruktur zu errechnen, können wir gewöhnlich einenComputer benutzen. Akai, mein Ingenieur in Japan,hat dagegen Programme entwickelt, die es erlauben,Algorithmen auszuarbeiten, mit denen der Computerselbst beginnt einen Prozess zu entwickeln, der auto-matisch die rationalste Form liefert. Es handelt sichhierbei also um einen völlig andersartigen Ansatz, freian Vorurteilen gegenüber der Form: es ist ein autoge-nerativer Prozess.

Ernesto Gismondi: Kann man sagen, dass es sich umeinen digitalen und nicht mehr analogen Ansatz zurFormentwicklung handelt?

Arata Isozaki: Vielleicht. Bis heute haben die Architektenihre Hände benutzt, um zu schreiben und um zu zeich-nen, und die Formen wurden immer auf diese Weisegeschaffen, mittels der Hände, dem Körper des Künstlersund dessen Fähigkeiten. Das ist der traditionelle Weg.

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1931 in Oita (Japan) geboren. Studiert an der Universität von Tokyo mitKenzo Tange, in dessen Studio er bald Mitglied wird. Gründet 1963 das„Arata Isozaki Atelier“ (heute: „Arata Isozaki & Associates“). Am Ende dersechziger Jahre Mitglied des „Movimento Metabolista“, das urbaneMakrostrukturen im Forschungsbereich der technologischen Utopien ent-wickelt. Wird als Nachfolger einer kreativen Persönlichkeit wie Tangebetrachtet und ist mindestens genauso einschneidend, sowohl alsSchriftsteller als auch als Theoretiker. Isozaki wird zum Hauptvertreter derTendenzen im Ausland und der verschiedenen japanischen Bewegungen.Diese Rolle hat ihn an die „Columbia University“ in New York geführt, andie „Harvard University“, an die „Rhode Island School of Design“ in derProvence, an die „University of California“ in Los Angeles und in weitereUniversitäten als Visiting Critic und als Lecturer. Von den erstenAusstellungen an („Space and Color“ in der Minami Gallery und „FromSpace Towards Enviroment“ in der Matsuya Gallery in Tokio, 1966) wur-den seine Projekte, Einrichtungen und Werke ausgestellt, die in ihrerGanzheit seine Hauptinteressen dokumentieren: nicht nur im Bereich derArchitektur und der Urbanistik, sondern auch in Kunst und Design. Dankseiner Erfahrung und Bedeutung in der internationalen Szene, wird erzum Mitglied von vielen Juries und Ausschüssen für internationale Preiseund Wettbewerbe ernannt, darunter der „Pritzker Architecture Prize“(1979 und 1984), der internationale Wettbewerb für den „Parc de laVillette“ in Paris (1982) und der internationale Wettbewerb für die „Expo‘95“ in Wien. Unter seinen neuesten Projekten: die neueAusgangsstruktur der Uffizien in Florenz (1998), der „Solar de Caballera“in Burgos (2000), der TAV-Bahnhof in Florenz (2003), dasEishockeystadion für die Olympischen Winterspiele in Turin (2006).

Carlotta de Bevilacqua, Arata Isozaki und Ernesto Gismondi während eines Treffens in Mailand am 13. Januar 2004.

Arata Isozaki

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Arata Isozaki AssociatesFlorenz, der neue Bahnhof

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Ernesto Gismondi: Du hast in Florenz auch denWettbewerb für die Neustrukturierung der Ausgänge derUffizien gewonnen.

Arata Isozaki: Florenz ist die Stadt, in der sich dank derMeister des Rinascimento eine rein geometrischeKunstform entwickelt hat, die durch die Erfindung derPerspektive entstanden ist. In unserem Entwurf versu-chen wir mit diesem Gestaltungskonzept zu arbeiten.Meine Architektur für die Uffizien ist eine Hommage andiese Tradition. So hatte ich in Florenz zwei Projekte zuverwirklichen: eines, das die neue Räumlichkeit der auto-generativen Prozesse weiterentwickelt, das zweite, in demdie entworfene Welt anhand der Maßstäbe derPerspektive des Rinascimento interpretiert wird. EinProjekt, in dem auch ein interessantes Programm für dienächtliche Beleuchtung entwickelt wurde. Aber wenn ihrsagt, ihr wollt am Licht als solchem arbeiten, frage ichmich: muss das Licht eine Form haben? Das Licht isteine Welle, die den Raum mit variabler Intensität erfüllt:das ist der ideale Status des Lichts; es ist nicht unbedingtnötig, sich für die Form zu interessieren, wir sprechennicht von der „Architektur des Lichts“.

Carlotta de Bevilacqua: Sowohl in dem, was Du „geneti-sches Experimentieren am Entwurf“ nennst, als auch indieser Idee des Lichts - einer Welle, die den Raum mitvariabler Intensität erfüllt - finden wir einenZusammenhang mit unseren Forschungsarbeiten, diesich daran orientieren, die Verbindungen zwischen Lichtund Ambiente auszudrücken, über das Design der Formder Lampen. Unsere Absicht ist unausweichlich die,diese Konzepte auf Industrieprodukte zu übertragen, dieMöglichkeit also, all dies in Serie zu produzieren.Glaubst du, dass es möglich ist, innerhalb dieser neuenGeneration von Produkten auch die Lichtqualität, die imInnern des Architekturraumes immer anders ist, zu ent-wickeln und eine industrielle Lösung zu finden, die nicht

nur ein einfaches Einrichtungselement ist, sondern ihrenUrsprung in einem neuen Konzept des Verhältnisses zwi-schen Licht und Architektur, zwischen natürlichem undkünstlichem Licht hat?

Arata Isozaki: Trotzdem kann es von einer Art Computerkontrolliert werden. Es ist sehr anregend, vom kreativenStandpunkt aus, eine neue ambientale Idee zu verwirkli-chen. Das kann die Sache auf die gleiche Weise ändern,wie sich das Licht im Stadtbild am Ende des 19.Jahrhunderts geändert hat: als das interessantesteElement, in Bezug auf die Beleuchtung, die Laternenwaren: viele Laternen, wie beim Weihnachtsbaum,Laternen die eine Art des Kults der Schönheit oder einesSieges über die Dunkelheit ausdrückten. Dies ist nochimmer die aktuelle Verfassung der städtischenBeleuchtung, ein überall verbreitetes System. Es istsicherlich angebracht, dieses System zu überwinden: icharbeite zum Beispiel in Japan mit „Sharp“ zusammen,um neue Technologien einzuführen und die traditionel-len, nächtlichen Beleuchtungskonzepte der Stadt zumodifizieren. Wir arbeiten dabei mit Solarbatterien undversuchen die Sonnenenergie mit Leds zu kombinieren.Vielleicht sind wir dabei, etwas gänzlich anderes zu ent-wickeln. Wenn wir an die Natur denken, an diverseArten von Insekten oder an andere Tiere, die miteigentümlichem Licht ausgestattet sind, könnte manvielleicht durch die Kombination von Sonnenenergieund Leds etwas ganz Eigenes entwickeln, man könnteauf die Schnittstelle zwischen Äußerem und Innerem desGebäudes einwirken, versuchen, eine Übereinstimmungzu finden, zwischen Licht und Materie...

Mailand, 13. Januar 2004

Arata Isozaki, Entwurf für den TAV-Bahnhofin Florenz, Florenz, 2003. Virtuelles Modelleiner Eingangshalle.

„Das Licht ist eine Welle, die den Raum mitvariabler Intensität füllt: das ist der Idealstatusdes Lichts.“

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Arata Isozaki Associates, Entwurf für den TAV-Bahnhof in Florenz, Florenz, 2003. Die strukturelle Form des Entwurfs für den neuen TAV-Bahnhof in Florenz wurde mittels der „EvolutionaryStructural Optimization“ (ESO) bestimmt, einem System, das Methoden untersucht, die in der Lage sind,dreidimensionale Strukturen in organischen, minimalistischen und rationalen Formen zu realisieren. Die„ESO“-Methode ermöglicht durch eine schrittweise Eliminierung nicht effizienter Bauelemente die Definitioneiner Struktur, die in der Lage ist, den Belastungen standzuhalten, und fördert das evolutive Wachstum derForm selbst. Die Methode basiert auf der Theorie der Schaffung künstlichen Lebens. Unter technischemGesichtspunkt wird dabei auf die Biotechnologie Bezug genommen, die Evolution und künstlicheAutosystematisierung untersucht. So wird, unter Anwendung von Computern, eine neue kooperierende,strukturelle Form möglich, so als ob es sich um einen lebenden Organismus handelte.

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Einige 3D-Bilder des generativen Modells„Evolutionary Structural Optimization“(ESO), das während der ersten Phase des Entwurfs angewendet wird.

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Eine multisensorielle Erfahrung Das Projekt a.l.s.o ordnet sich mit seiner Auswahl an multi-performativen

„Light Objects“ in jenen Forschungsbereich ein, den Artemide in Bezug auf die Qualität des Verhältnisses zwischen Mensch,

Gegenstand und Umfeld untersucht. Im Mittelpunkt dieser Forschungen steht der Mensch, der durch direkten Eingriff auf

die Umweltfaktoren Luft, Licht und Klang sein Weltmodell, in einem Gleichgewicht, das sich auf die Verarbeitung von

Informationen des Tastsinns, des Gehörs, des Geruchs und des Sehens stützt, konstruiert. Daher ergibt sich die

Notwendigkeit einer neuen Produktgeneration, welche die Qualität des Umfelds durch Verbesserung der

Raumbedingungen, mittels integraler und individueller Verwaltung der grundlegenden Umweltfaktoren, erweitert und berei-

chert. Die „Light Objects“ dieser Produktgeneration beeinflussen:

- die Farbqualität des Lichts durch Benutzung von Leuchtstofflampen und von - mit Filtern kombinierten - Lichtquellen

(Halogen und Led);

- die akustische Qualität, dank gleichmässiger Klangwiedergabe einer Quelle;

- die Luftqualität, indem diese mittels eines effizienten elektrostatischen Filtersystems gesäubert wird.

Die Produktpalette der „Light Objects“ unterscheidet sich in Bezug auf die proxemische Dimension, d.h. des Verhältnisses,

das zwischen Produkt und Nutzer besteht. Das geschieht über die korrekte Integration der Technologien, die es erlauben

die Performances in Proportion zur Raumdimension und des Kontextes, für die das Produkt vorgesehen ist, zu variieren.

Das erlaubt eine außergewöhnliche Freiheit und Flexibilität in der Nutzung.

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Edward Rinker, 1944; Nathan Lerner, Eye On Nails, 1940.

Synästhesie

(gr.: synaìsthesis „simultane Wahrnehmung“).Es handelt sich um eine Form von Metapher, die aus der sprachlichen Vermittlungeiner Empfindung A (z.B. visuell) durch einer Empfindung B besteht, die einem ande-ren Sinnesbereich zugehört (z.B. dem Tastsinn). Ein intersensorieller Transfer betrifftdie Wahrnehmungsmodalitäten, und als solches ist sie ein universales und panchro-nisches Phänomen. Ullmann (1957) unterscheidet die Synästhesie von derPseudosynästhesie, wenn die Effekte des einen Sinnes andere entschiden dominieren.Die Übertragungen vom Gehör aufs Sehen sind synästhetisch: heller, leuchtenderKlang; dunkle, finstere Stimme; oder vom Gehör auf den Tastsinn: zarte, samtene,kalte Worte; oder vom Sehen auf den Tastsinn: weiche Farben, kaltes oder warmesLicht. Die Synästhesien sind heute im allgemeinen und im Werbesprachgebrauch sehrhäufig: weicher Geschmack, helles Aroma, usw. In der symbolistischen Poesie wird dieSynästhesie „Emblem“ für Gefühlsentsprechungen und -analogien. Baudelaire arbeitetin seinem Sonett „Correspondances“ eine ästhetische Doktrin der Synästhesie aus, undRimbaud vertritt mit seinem Sonett „Voyelles“ eines der berühmtesten Beispiele diesesPhänomens.

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EINGANGSGITTER+ELEKTROSTATISCHER LUFTFILTER

RGB LICHTQUELLEN

LAUTSPRECHER VERSTÄRKER AUDIO GERÄT

EVG MIKROPROZESSOR

MIKROPROZESSOR

DISPLAY

INFRAROT-EMPFÄNGER

WEDEL

MOTOR

ELEKTRONIK AUSGANGSGITTER

Die wichtigsten Eigenschaften des in den a.l.s.o-Produkten eingesetzten Systems der elektrostatischen Luftfilter, das ebenfalls über Fernbedienung geregeltwerden kann, können wie folgt zusammengefasst werden. Hohe Filterleistung: Über die elektrostatischen Luftfilter werden die in der Umgebungsluft prä-senten Mikropartikel (Feinstaub) aufgefangen, die eine potentielle Gefahr für die Gesundheit darstellen (Schadstoffe, Pollen, Asche, Staub, Fasern). Wartung:Die elektrostatischen Luftfilter bestehen aus einem metallischen Werkstoff; sie sind wartungsfrei und können nach einer einfachen Reinigung mit Wasser wie-der verwendet werden. Die Häufigkeit der Reinigung ist vom Grad der Umluftbelastung abhängig; ein auf dem Gerät installiertes rotes LED leuchtet auf, wenndie Filter gereinigt werden müssen. Stromverbrauch: Das System der Luftbearbeitung über elektrostatische Luftfilter zeichnet sich durch einen minimalenStromverbrauch aus. Betriebsgeräusche: Die elektrostatischen Luftfilter zeichnen sich im Gegensatz zu konventionellen Luftbearbeitungssystemen mit ver-gleichbarer Leistung durch einen so gut wie geräuschlosen Betrieb aus.

Bei Anschluss von Lichtquellen wie Kompaktleuchtstoff- u/o Glühlampen werden dichroitische Filter zur Umwandlung von Weißlicht in farbiges Licht mit derGrundfarben Rot, Grün, Blau verwendet. LED-Lichtquellen werden zur direkten Abgabe der gewünschten Lichtfarbe entsprechend der charakteristischenWellenlänge (monochromatisch) selektioniert. Mit einer Fernbedienung kann ein an eine Steuereinheit mit Mikroprozessor angeschlossenes Empfängerteilgesteuert werden. In diesem Mikroprozessor sind verschiedene Farbstimmungen programmiert, die über die Fernbedienung abgerufen werden können; außer-dem kann mit dieser Fernbedienung die Lichtstärke der Farbstimmungen geregelt werden. Über die stufenweise Regelung der Stärke des von Spots abgegebe-nen Farblichts kann ganz nach individuellem Geschmack eine Vielzahl unterschiedlicher Farblichtstimmungen erzielt werden.

Neben den Elementen Licht und Luft ist der Klang ein weiteres Element der sinnlichen Empfindung, das zum Wohlbefinden des Menschen beitragen kann. DieGeräte der a.l.s.o-Kollektion setzen Schallabstrahler der neusten Generation und eine drahtlose Technik ein und ermöglichen die Klang- bzw. Musikwiedergabeunabhängig vom Aufstellungsort des Klangerzeugers bzw. der Stereoanlage. Das System bietet zwei verschiedene Arten der Beschallung: Das DML-System(Diffuse Mode Loudspeaker, ein von der englischen Firma NXT® patentiertes System) verwandelt elektrische Signale in Klänge; das System arbeitet über dieVerformung einer Platte aus Spezialmaterial, die durch einen Mikro-Elektromagneten (Anreger) indiziert wird; und das DFL-System (Diffuse Field Loudspeaker,ein patentiertes, von Ing. Nicolao entwickeltes Lautsprechersystem) zur indirekten Klangstreuung. Beide Systeme ermöglichen die Musikbeschallung in allenRäumen und an allen Stellen der Wohnung oder des Büros und gewährleisten somit maximalen Komfort und maximale Flexibilität. Der Klang wird gleichmäßigim Raum verteilt, so dass der Hörer nicht gezwungen ist, sich auf einen akustischen Fokus zu konzentrieren und sich somit frei im Raum bewegen kann. DieLautstärke kann an dem Gerät eingestellt oder über eine Fernbedienung mit Infrarotstrahlung / Funkwellen geregelt werden.

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a.l.s.o collectionBellatrix, Design von Carlotta de Bevilacqua.Tragbare Leuchte, die sich durch einespürbare Verbesserung der Lichtqualität von Mikroambienten auszeichnet, die überdie Abgabe von Weißlicht, die Modifikationder Lichtfarbe sowie durch die zusätzlicheAbstrahlung von Klängen und die Reinigungder Umluft erzielt wird. Das farbige Lichtwird über eine aus RGB-Leds bestehendeKrone abgestrahlt; die Schale der Leuchtedient gleichzeitig der Klangemission. In einem umlaufenden Bereich ist einelektrostatischer Luftfilter untergebracht, der die Reinigung der Umluft gewährleistet.Die Lichtschale der Leuchte kann inmehreren Stellungen ausgerichtet werden.Die Frontplatte ist aus transparentem, mitSiebdruck Acryl, die Rückseite des Schirmsist aus opalem Kunststoff. Sockel und Griffsind aus druckgegossenem Aluminium.Bellatrix ist in vier verschiedene Versionenverfügbar: Bellatrix Licht, Bellatrix Licht Luft,Bellatrix Licht Klang, und Bellatrix Licht LuftKlang.

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Sextans (Design: Italo Rota und Alessandro Pedretti), Rigel (Design: Carlotta de Bevilacqua), Betelgeuse (Design: Michele De Lucchi und GerhardReichert).

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Kérastase CosmoprofAnsichten des Stands „Kérastase Cosmoprof“auf der Messe in Bologna (Italien) und im Showroom Artemide in Mailand.

Aus der Entscheidung zu einer Partnerschaft zwischen ARTEMIDE Group und

KÉRASTASE Paris ist das Projekt für den Stand „Kérastase Cosmoprof“ auf der

Messe in Bologna entstanden. Die Projekte a.l.s.o und Metamorfosi modifizieren

durch Eingriffe, die auf verschiedenen Ebenen stattfinden, die Wahrnehmung des

Umfelds: sie beleuchten, kreieren Farbstimmungen, die in der Lage sind, das psy-

chophysische Wohlbefinden zu beeinflussen, reinigen die Luft, und reproduzieren

Klang. Kurz gesagt, sie schaffen eine neue Art polysensoriellen und wohl spürba-

ren Komforts, dank dessen z.B. neuartige Friseursalons entstehen, in denen die

Haarbehandlung ein absolut neues Erlebnis wird, bei dem man neue Zustände

des Relax und des Genusses entdeckt. Nach der Präsentation bei der „Cosmoprof“

(2004), wurde das Projekt nochmals während des „Salone del Mobile“ (2004)

innerhalb des Showrooms ARTEMIDE in Via Manzoni 12 in Mailand vorgestellt.

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Ansichten der Leuchte Rigel(Design: Carlotta de Bevilacqua); das Glas derausgeschalteten Lampe ist ein perfekterSpiegel, eingeschaltet scheint das bunte Lichtder RGB-Lichtquellen durch.

Rigel- ist eine interaktive Mehrzweckleuchte; der Körper der ausgeschalteten Leuchte ist ein

perfekter Spiegel, unmateriell, der durch das Reflektieren des ihn umgebenden Ambientes leben-

dig wird. Bei Annäherung von Seiten des Nutzers wird durch einen Präsenzmelder die frontale

Emission von farbigem Licht aktiviert, und so entsteht eine außergewöhnliche Qualität im

Verhältnis zwischen Mensch und Leuchte. Das Zentrum der Interaktion zwischen Individuum

und Leuchte bildet eine ausgeklügelte kapazitive Tastatur, die es erlaubt, die verschiedenen

Funktionen auf extrem intuitive Weise zu kontrollieren und durch einfaches Berühren, ein leuch-

tendes Feedback zu schaffen. Die Beleuchtungsfunktion wird über indirekte Emission abgestuft,

die dem Ambiente sehr softes, absolut unzudringliches Licht garantiert. Die Luftreinigung wird

von zwei mit zentrifugalen Flügelrädern ausgestatteten und praktisch unhörbaren elektrostati-

schen Filtern garantiert.

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light Das Licht ist für unsere Stimmungen, Gefühle,

Erinnerungen verantwortlich; es ist also zutiefst mit unse-

rem inneren Wohlbefinden verbunden. Das Licht des

Projekts a.l.s.o strahlt Energie aus, schafft Empfindungen

mittels der Abstufung von Farbgebung und Lichtintensität.

Rigel benutzt ein doppeltes System der Lichtemission:

starke indirekte, weiße Lichtverteilung durch eine 400W

dimmbare Halogenleuchte; frontale Lichtausbreitung von

farbigem Licht mittels des Systems Metamorfosi, mit 3

Leuchtstoffröhrenpaaren, die es erlauben 7 Lichtszenarien

zu regeln. Beide Lichtabgaben werden über eine Touch-

Tastatur kontrolliert. Das farbige Licht kann programmiert

werden und wird durch einen Personenpräsenzmelder

aktiviert.

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sound Der Klang, die Musik, beinhaltet ein

an kultureller Bedeutung außergewöhnlich intensives

und reiches System. Rigel verwendet ein doppeltes

System der Klangemission: das System DML (Diffuse

Mode Loudspeaker, ein vonder englischen Firma NXT®

patentiertes System), das den Klang mittels der

Verzerrung von Membranen produziert, oder einen

Lautsprecher DFL (Diffuse Field Loudspeaker), der die

Klangdiffusion mittels indirekter Ausstrahlung abgibt,

indem er den Fußboden zur Reflexion benutzt. Im Falle

von Rigel handelt es sich hierbei um eine dünne Platte

aus transparentem Methacrylat, frei von Interferenzen

mit der Lichtausstrahlung. Dieses System bietet eine

gute Klangqualität bei hohen Frequenzen. Beide hier

verwendeten Technologien tragen zu einer diffusen

Klangemission bei, um das gesamte Lokal, in dem

sich die Installation befindet, mit Klang einzuhüllen.

air Die Notwendigkeit unverschmutzter Ambiente,

Luft, der wir trauen können, ist eine wichtige

Sicherheit, die ökologische, aber auch soziale und psy-

chologische Forderungen respektiert. Rigel benutzt ein

Luftfiltersystem mit zwei elektrostatischen Filtern. Die

Vorteile in der Benutzung von elektrostatischen Filtern

anstelle von mechanischen sind: die Fähigkeit kleinste

Partikel einzufangen (Virus, Bakterien), die absolute

Lautlosigkeit des Filters, die Problemlosigkeit bei der

Wartung (den Filter kann man waschen) und der nie-

drige Energieverbrauch.

FUNKTIONSREGELUNGEN:Über Touch-Tastatur: Ein-und Ausschaltung der einzelnenLeuchtstoffröhrenpaare für RGB-Licht zur individuellen Schaffung einer farbigenLichtstimmung innerhalb der Kombinationsmöglichkeiten; Regelung der Lichtstärke des indirekten Halogenlichtes(Dimmer); Ein- und Ausschaltung von Klangerzeugung und Luftreinigungsfilter.

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casinòItalo RotaAlessandro PedrettiSpielkasino in Lugano, Schweiz, 2002-03Italo Rota, Alessandro Pedrettimit: Devis Venturelli

Mitarbeiter: Suk In Choi, Francesca Grassi

Graphische Darstellung: Yasu Kikuoka

Photos von Giovanni Chiaramonte

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Spielkasino in Lugano Der Entwurf für die Inneneinrichtung des Spielkasinos in Lugano thematisiert Organisation

und Dekoration eines modernen Spielsaals, indem die klassischen formalen und dekorativen Beispiele, vor allem Las Vegas

und Lido di Venezia, interpretiert werden, ohne jedoch deren Grenze des Kitschs und Barocks zu erreichen. Die hyperdeko-

rierten Innenräume beziehen sich auf zeitgenössische Vorstellungen und passen sich den graphischen Modellen, der aktuel-

len Farbgebung und Ästhetik an. Das Spielkasino besteht aus mehreren Ebenen; in mehreren Räumen, die durch die Auswahl

an Materialien, Einrichtungsgegenständen und Beleuchtung hypercharakterisiert sind, stehen die Spielautomaten und die ver-

schiedenen Spieltische. Ein ansteigender Rundgang, von der Eingangshalle hin zu den esklusivsten Sälen, durchquert sämt-

liche Räume. Ständig ändern sich Atmosphäre und Beleuchtung. Schon in der großen Eingangshalle werden sämtliche for-

malen Themen entwickelt, auch jene des Lichts: die Entscheidung für eine Leuchte wie Sextans schafft Folgen, an in

Farbgebung und Intensität variierenden Lichtszenarien, die ein komplexes, dynamisches und überraschendes Umfeld bilden.

Ansicht der Eingangshalle mit der Wandleuchte Sextans Parete. Ansichtenvon Kasse/Caffé des High Level-Bereichsmit Pipe -Leuchten und der Bar auf der zweiten Ebene.Längsschnitt durch den großen Saal der Spielautomaten.

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sextansItalo Rota e Alessandro Pedretti

Sextans ist eine der Leuchte des a.l.s.o Projekts. Sie wurde nicht nur mit dem Ziel entworfen zu beleuchten, son-

dern auch, um einen Lautsprecher und ein Luftaufbereitungssystem zu enthalten. Die Idee des Entwurfs ist es, ein

freundliches, einfach transportierbares Objekt mit hohem technologischen Gehalt zu Entwerfen. Steh- oder

Wandleuchte mit Kompaktleuchtstofflampen und mit farbigen Filtern, die die Schaffung verschiedenfarbiger

Lichtbilder sowie von Weißlicht ermöglichen. Der Leuchtenkörper nimmt den Farbton der jeweils gewählten

Lichtstimmung an. Im oberen Teil der Leuchte ist ein elektrostatischer Luftfilter installiert, während der untere

Abschnitt des Leuchtenkörpers mit Lautsprechern ausgestattet ist; beides auf Anfrage. Gehäuse aus thermogeform-

ten Akryl, Ständer und Röhren aus siebgedrucktem Akryl, verchromte Stahlbeine. Sextans ist in vier verschiedene

Versionen verfügbar: Sextans Licht, Sextans Licht Luft, Sextans Licht Klang, und Sextans Licht Luft Klang.

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1-BALLAST 2X13W N.D.1-BALLAST 2X13W N.D.

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SEXTANS PARETE, DISEGNI ESECUTIVI

SEXTANS TERRA, DISEGNI ESECUTIVI

LICHT:6x13W Kompaktleuchtstofflampen (G24 q-1)mit RGB farbigen Filtern, mit EVG. Dimmbar oder nicht dimmbar.

KLANG:Reflex-Lautsprecherbox DFL-Technik mit Hochtöner und Verstärker.Verstärkerkarte.Fernliegende Klangquelle, verkabelterAnschluss (Vorrichtungen aus Projektanfrage)

LUFT:Elektrostatischer Luftfilter und Steuerungs- /Versorgungselektronik.

FUNKTIONSREGELUNGEN:Schalter zur manuellen Ein- undAusschaltung Licht / Luft / Klang

Italo Rota und Alessandro Pedretti

Italo Rota. 1953 in Mailand geboren, Architekt. Redakteur der Zeitschrift „Lotus International“ (1976-1981).1980 entwirft er gemeinsam mit Gae Aulenti das Museé D’Orsay und das Centre Pompidou in Paris. 1990entwirft er die „Casa Italiana“ der „Columbia University“ in New York. 1999 gewinnt er den Wettbewerb fürdie Innenausstattung des Sitzes der Deutschen Bank in Mailand. 2001 Erster Preis beim InternationalenWettbewerb für das „Museo del ‘900“, im Palazzo dell’Arengario in Mailand. Er arbeitet für öffentliche undprivate Projekte in Italien und im Ausland. Er realisiert Ausstellungen und Einrichtungen für Pitti Immagine,das europäische Parlament, Louis Vuitton, die Triennale in Mailand, die Biennale in Venedig, die IFA in Parisund Roberto Cavalli.Alessandro Pedretti. 1966 in Mailand geboren, Architekt. Von 1993 bis 1996 lebt und arbeitet er in Paris.Seit 1996 zeichnet er Produkte im Bereich der Büromöbel, der Beleuchtung und der urbanistischenGestaltung. Seit 1998 ist er Partner von Italo Rota, mit dem er Architekturprojekte ausarbeitet undInnendesign entwirft: Deutsche Bank Italien; städtische Objekte in Brescia und Verona; Inneneinrichtungenund -ausstattungen für öffentliche, kommerzielle und für Ausstellungsräume in Italien und im Ausland. Erkümmert sich um das Innendesign für das „Museo del ‘900“, im Palazzo dell’Arengario von Mailand und dasSpielkasino von Lugano.

SEXTANS STEHLEUCHTE, TECHNISCHE ZEICHNUNGEN

SEXTANS WANDLEUCHTE, TECHNISCHE ZEICHNUNGEN

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_43 Dem Licht den Sinn der Farben zurückzuerstatten, mit all ihren symbolischen und wohltuenden

Eigenschaften, mittels der Wiederherstellung der Verbindung zwischen verschiedenen Lebensmomenten und den

Farben, die diese begleiten: die Farben des Kampfes, der Leidenschaften, der Erinnerungen, des Genusses.

Metamorfosi gibt dem Licht seine echteste Essenz wieder: Nahrung für Körper und Geist, Protagonist in Traum und

Realität, entscheidendes Element der Gefühle und gleichzeitig der Rationalität. Eine wahre technologische

Revolution, die es jedem von uns erlaubt, sein eigenes Licht zu wählen und verschiedenen Situationen und

Stimmungswechseln gerecht zu werden.

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metamorfosi project

Armin Linke, Ölplattform Agip, Aberdeen,Schottland, 1998.Margaret Courtney-Clarke, Namib Silence und Deep Sand, Namibia, 1983-1994.

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metamorfosi

Sistema Metamorfosi 3 e 4: riflettoriparabolici, filtri dicroici, microprocessoree telecomando.

Das Metamorfosi Projekt

Entstanden in Folge eines Seminars, an dem Architekten, Designer, Psychologen undPhilosophen (Andrea Branzi, Fulvio Carmagnola, Paolo Inghilleri, Pierluigi Nicolin,Denis Santachiara, Carlotta de Bevilacqua, Michele De Lucchi, Ernesto Gismondi)teilgenommen haben. Dort wurden phänomenbezogene Gedanken über das Lichtbehandelt. Die sonst üblichen Formulierungen über Beleuchtungsstandards wurdenzugunsten einer Rückkehr zu natürlicheren Bedingungen, sei es atmosphärischer,oder kulureller Natur der Lichtnutzung, in Diskussion gestellt. Variierung vonIntensität, Farben, Gefühlen, Mischungen wurden als neu zu erreichende Ziele auf-gezeigt. Es folgte der Entwurf von Ernesto Gismondi der Metamorfosi Technologie: erermöglichte die Projektentwicklung einer Serie innovativer Produkte ad opera bedeu-tender Designer.

licht, das licht ändert

Metamorfosi 3 und Metemorfosi 4:Parabolreflektoren, dichroitische Filter,Mikroprozessor und Fernbedienung.

Metamorfosi Technologie Drei Parabolreflektoren strahlen ein Licht ab, das von drei Halogenlampen erzeugtwird, die mit drei dichroitischen Filtern in den Grundfarben Rot, Grün, und Blau ausgestattet sind.Die besondere Eigenschaft dieser Filter besteht in der Schaffung eines monochromatischen, von verschiedenfarbigenLichthöfen, umgebenen Lichtbündels. Die Summe der drei Grundfarben ergibt ein weißes, besonders warmes Licht.Über die Abstufung des von den drei Strahlern erzeugten Lichtes können zahlreiche und unterschiedliche Lichtstimmun-gen kreiert werden. Die Lichtquellen können über einen in die Leuchte eingebauten patentierten Regler mit Mikropro-zessor wahlweise gesteuert werden.Metamorfosi 3 Technologie: Drei 150W Halogenlampen mit dichroitischen Filtern in den Grundfarben Rot, Grün, undBlau strahlen Licht ab; 12 verschiedene Lichtstimmungen können selektiert und gespeichert, über den Mikroprozessorprogrammiert und über die Fernsteuerung aktiviert und in der Lichtstärke geregelt werden.Metamorfosi 4 Technologie: Drei 150W Halogenlampen mit dichroitischen Filtern in den Grundfarben Rot, Grün, undBlau und eine 150W Halogenlampe mit weißes Licht sowohl um die Lichtstimmungen zu korrigieren, als auch um dasweiße Licht Lichtintensität zu erhöhen, strahlen Licht ab; 12 verschiedene Lichtstimmungen ( Vulkan, Bora, Oase, Ster-nenlicht, Morgenröte, Sonnenuntergang, Sahara, Nil, Archipel, Rubin, Mittelmeer, Irland) können selektiert und gespei-chert, über den Mikroprozessor programmiert und über die Fernsteuerung aktiviert und in der Lichtstärke geregelt werden.Mit der Fernbedienung ist es möglich, weitere Farbatmosphären zu kreieren und zu speichern und eine Zyklusfunktionzu aktivieren, die die 12 gespeicherte Lichtstimmungen in Zyclus ablaufen lässt, wobei jede Konfiguration für die Dauervon zirka 10 Sekunden aktiviert bleibt.

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Aldo Rossi

„Ich selbst habe Leuchten immer nur wie Kerzen benutzt!“

„... ein einziger Raum, ein architektonisches Element, ein neuer Typus...“

„..., dass man nur von der Farbe des Lichts spreche...“

„...eher eine Installation als ein traditionelles Objekt!“

„Außerdem gefällt es mir, sie mit Leichtigkeit überallhin stellen zu können, ohne Anstrengung!“

„Die Form? Sie erklärt sich von selbst!“

Richard Sapper

Carlotta de Bevilacqua

Andrea Branzi

Aldo Rossi

Ernesto Gismondi

Pierluigi Nicolin

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metamorfosi fluo

Leuchtstofflampen Die Option neben den ursprünglichen Halogenlampen jetzt auch Leuchtstoffleuchten zuergänzen, um neue und spezifische Vorteile hervorzubringen. Die Temperaturen, die bei Anwendung entstehen erlaubenplastische (Kunststoff) Verkleidungen und bereichern die Leuchte mit einer Touch-Dimension, die sie freundlich und freitransportierbar macht.Die Kollektion Leuchtstofflampe wurde ins Leben gerufen, um Wohlbefinden in allen Lebenslagen, die wir erfahren zuermöglichen. Aufwachen, lesen, sich unterhalten, arbeiten, sich entspannen, den eigenen Körper Pflegen, all dies sindnur einige unserer täglichen Aktivitäten, die jeder von uns mit einer ganz bestimmten Lichtstärke und Lichtstimmungverbindet, welche er in Bezug auf sein Wohlbefinden als speziell geeignet empfindet.Heute wird diese neue Generation der Leuchtstofflampen durch Yang, Yin Flu und Metacolor erweitert, die alle die glei-che Philosophie teilen:- ein Dispaly welches mit der leuchte kommunizieren und interagieren kann und über welches Informationen über diechromatische Komposition der Atmosphären sowie über den Funktionsstand gegeben werden, wobei Uhrzeit, aktuelleAtmosphären aktivierte Funktionen und Lichtintensität angezeigt werden; - die Möglichkeit der Programmierung des automatischen Ein- und Ausschaltens der Leuchte im Zeitraum von 24 Stun-den bei automatischer Selektion der jeweils gewünschten Atmosphäre mit dem vom Nutzer programmierten Atmos-phären-Verlauf;- das leichte, freundliche, „immaterielle“ Design der Leuchte, das optisch in den Hintergrund tritt, um nur das Licht unddie verschiedenen Lichtstimmungen, die fähig sind Gefühle hervorzurufen, in den zentralen Vordergrund zu rücken;- die Definition von zehn Atmosphären basieren auf funktionale und emotionale Aspekte, die in der Farbe, entsprechendden Regeln der Chromotherapie, ein Mittel suchen, um die täglichen Aktivitäten mit Wohlbefinden und natürlicher Har-monie zu begleiten. Weiter zehn Kanäle können genutzt werden, um weitere gewünschte Atmosphären zu speichern.

new inputSystem mit drei Leuchtstofflampen der Serie Metamorfosi.

(R 99% G 99% B 99%): die Homogenität des Weißlichts, um sich dem natürlichen Licht anzunähern(R 20% G 50% B 80%): Blau und Rosa für die Pflege des Ichs, angefangen beim psychophysischen Wohlbefinden

(R 99% G 40% B 0%): Rot und Orange, um Energie und Dynamizität zu vermitteln(R 60% G 50% B 50%): Gleichgewicht der Farben, um Aufmerksamkeit und Effizienz bei der Arbeit anzuregen

(R 40% G 60% B 0%): Grün und Rosa, um Kreativität und Konzentration zu fördern(R 40% G 0% B 99%): Hellblau und Indigo, um Harmonie und energetisches Gleichgewicht wiederherzustellen(R 40% G 99% B 50%): Grün, um das Miteinandersein anzuregen

(R 99% G 0% B 99%): Rosa und Gelb, witziges und phantasievolles Licht, um Spiel und Phantasie zu befreien(R 99% G 0% B 0%): die Intensität des totalen Rots, um Lustgefühl und Adrenalinproduktion anzuregen

(R 0% G 0% B 99%): Blau und Rosa, zur Erholung, als Hauptform des Wohlbefindens

Menü der Chromotherapie

GOOD MORNINGRELAX (

ENERGY (

WORKING (

IDEA (

BALANCERELATIONPLAY (

LOVEDREAM

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Situationen, Umfeld und Anwendung der drei Leuchte der Metamorfosi Fluo Kollektion: Metacolor, Yin Flu und Yang.

Metamorfosi Hängeleuchte

Metamorfosi wird durch zwei neue Hängeleuchten erweitert: Nur und Tian Xia. Nur, entworfen von ErnestoGismondi, benutzt das System Metamorfosi: 3 Halogenlampen mit dichroitischen Filtern erzeugen direkteLichtabgabe und eine Halogenlampe mit weißem Licht, die im oberen Teil der Leuchte untergebracht ist, dient derindirekten Lichtabgabe. Tian Xia, Entwurf von Carlotta de Bevilacqua, zeichnet sich durch drei Arten derLichtemission aus. Die erste Art der Abgabe wird durch drei in der Leuchte installierte und mit dichroitischen Filternausgestattete Halogenleuchten erzielt, die das Licht direkt auf die Tischfläche richten. Durch eine weitere, gestreuteLichtverteilung, die durch farbige Leuchtstoffröhren erzielt wird, welche im zylindrischen Schlitz der Leuchte unter-gebracht sind, wird der optische Auftritt der Leuchte wirkungsvoll hervorgehoben. Die dritte Lichtquelle besteht auseiner dimmbaren Halogenleuchte für gestreutes Licht und ermöglicht die Abgabe von weißem Licht.

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James Irvine

VITAMIN BAR

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Vitamin Bar ist ein Projekt von JamesIrvine, das er aus Anlass des „SaloneInternazionale del Mobile“ (2003) inMailand realisierte. Der runde Tresen und die Sitze, die ihn umgeben, sind ausCorian und der Beleuchtungseffekt wirddurch Anwendung von Komponenten desSystems Metamorfosi von Artemideerreicht. Die Leuchten im Fußboden, die rings um die runden Sitze und durchdas gesamte Barzentrum hindurch verteiltsind, ändern die Farbe und verändern so die Atmosphäre des Ambientes.

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Cantina Petra, Suvereto, 1999-2003Mario BottaMitarbeiter: Maurizio Pelli, Antonio Annaloro,Gabriele Priami

Ingenieurbüro Moretti: Vittorio Moretti, Evangelista Zampatti,Leonardo Pedrali, Stefano Franzoni

Photos von Miro Zagnoli

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Cantina Petra Auf dem Hügel über dem großen Weinberg in Suvereto im

Hinterland von Piombino (Toskana) präsentiert sich dem Besucher der Weinkeller Petra

wie ein aufgeteilter Steinzylinder mit einer zum Hügel parallel abgeschrägten Ebene und

zwei Bauten mit Portikaten an den Seiten. Das Bild eines Zentralbaus und den

„Barchesse“ an den Seiten, ist eine neue Interpretation des großen Landvillentypus,

wobei die Landschaft durch die Linienführung der Bebauung, in diesem Falle der

Weinberge, bereichert wird; es ergibt sich ein über die langen Weinbergstränge ausge-

strecktes Bild, das die Existenz von Räumen im Berginneren anzeigt, um dem Prozess

der eigentlichen Weinproduktion die Stirn zu bieten: von der Kelterung der Traube bis

zum schließlichen Versand des Weines. Um dem Weinkeller ein charakteristisches

Eigenleben zu verschaffen, hat sich der Architekt, anstelle eines traditionelleren

Industriekomplexes, auf eine starke Zeichensetzung in der Landschaft gestützt.

Ansicht der Innenräume mit der LeuchteNur, Tages- und Nachtansichten des Gebäudes und Gesamtgrundriss.

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Mario Botta

1943 in Mendrisio (Ticino Schweiz) geboren, promoviert er 1969 am „Istituto Universitario d’Architettura“ inVenedig. Während seines Aufenthaltes in Venedig, hat er die Gelegenheit Le Corbusier und Louis Kahn zu tref-fen und für sie zu arbeiten. Für seine Architektur ist eine intensive Projektforschung typisch, die sich in zahl-reichen Werken in der ganzen Welt bekundet: angefangen bei den ersten Einfamilienhäusern im Tessin, bishin zu Museen und Kirchen. Er übt zahlreiche didaktische Aktivitäten aus: 1976 eingeladener Professor am„Politecnico“ in Lausanne und 1987 an der „Yale School of Architecture“ in New Haven. Seit 1983 ist er stän-diger Professor an den „Scuole Politecniche Svizzere“. Von 1982 bis 1987 ist er Mitglied der „CommissioneFederale Svizzera delle Belle Arti“. Seine Arbeit wurde mit wichtigen internationalen Anerkennungen ausge-zeichnet (darunter der „Merit Award for Excellence in Design by the AIA“ für das „Museum of Modern Art“ inSan Francisco). Zahlreiche Ausstellungen werden seinen Werken und Forschungen gewidmet. Im Laufe derletzten Jahre hat er sich in Mendrisio als Erfinder und Begründer für die Realisation der „neuenArchitekturakademie der Universität der Ticino Schweiz“ eingesetzt.

GRUNDRISS UND QUERSCHNITT

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Mario Botta

PIANTA E SEZIONE TRASVERSALE

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Ansichten der den verschiedenen Phasender Weinproduktion gewidmeten Räume,und Ausschnitt der Ausstellungsgallerie mit den Leuchten Tolomeo.

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nurErnesto Gismondi

Nur Halo, Fluo, HIE

Nur ist mit drei weiteren Lichtquellen vorgesehen: Metalldampf-, Kompaktleuchtstoff-,oder Halogenlampen. Die Kompaktleuchtstoff-, oder Halogenlampen sind mitFarbfiltern oder Blendschutzschirmen verfügbar. Das Gehäuse ist aus Aluminiumin den Farben: Anthrazitgrau oder Aluminiumgrau; die obere Kappe ist aus trans-parentem Sandglas.

Durch die Leuchte Nur, die in Form einer in die Länge gezogenen Kappe auftritt, welche ihr eine besondere Persönlichkeit

und Raumpräsenz verleiht, kommt die Metamorfosi-Technik jetzt auch in einer Hängeleuchte zu ihrem besten Ausdruck.

Das Modell bietet zwei verschiedene Arten der Lichtemission: eine direkte Lichtabgabe durch 3 Halogenlampen mit

dichroitischen Filtern, sowie durch eine Halogenlampe mit weißem Licht, die im oberen Teil der Leuchte untergebracht

ist, der indirekten Lichtabgabe dient. Beide der oben genannte Systeme können über eine Steuereinheit mit

Fernbedienung unabhängig voneinander gesteuert und kombiniert werden, welche die unabhängige Einschaltung der

Lichtquellen und die individuelle Regelung der Lichtstärken ermöglicht, so dass eine unendliche Palette der Licht- und

Farbstimmungen kreiert werden kann. 12 verschiedene Lichtstimmungen können selektiert und gespeichert werden, über

den Mikroprozessor programmiert und über die Fernsteuerung aktiviert und in der Lichtstärke geregelt werden. Zusätzlich

gibt es die Möglichkeit der Kreation von 86 weiteren Lichtstimmungen, die ebenfalls über die Fernbedienung modifiziert

werden können. Mit derselben Fernsteuerung kann außerdem eine Zyklusfunktion aktiviert werden, die 12 gespeicherte

Lichtstimmungen im Zyklus ablaufen lässt.

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Made in Italy

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Leuchte Nur: Details des von derWeißlichtquelle nach oben abgestrahlten,indirekten Lichts und der von den dreiQuellen im Inneren der Leuchteproduzierten Farbstimmungen.

SCHNITT

DETAIL DER OBEREN KAPPE AUS TRANSPARENTEM BOROSILIKATGLAS

direkte Lichverteilung: max. 3x150W (B 15d) QT 18 +indirekte Lichverteilung: max. 300W (R7s) QT-DE 12

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Cliostraat

illyVenice Biennale

illymind, Biennale von Venedig50° Internationale Kunstausstellung, 2003

Cliostraat

Photos von Luca Campigotto

Aus Anlass der Fünfzigsten „Biennaled’Arte“ von Venedig, hat „illy“, eine derführenden Firmen in der Kaffeeherstellung,Relaxplätze in den Räumen der „Artiglierie dell’Arsenale“ in Venediggeschaffen.

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illymind Das aus drei Relaxräumen bestehende Projekt, das für die Besucher der Fünfzigsten Biennale von Venedig

geschaffen wurde, erstreckt sich längs der Ausstellungsräume im Innern der „Corderie dell’Arsenale“, und der „Corderie

delle Artiglierie“. Die drei, der Entspannung, den Mahlzeiten und der Degustation gewidmeten Räume lassen die Besucher

zu Protagonisten in soften und komfortablen Ambienten werden. Die drei Räume unterscheiden sich durch die Benutzung

verschiedener Leuchten der Serie Metamorfosi von Artemide und durch die Präsenz an, von Steven Brouns entworfenen,

Designelementen aus rot lackiertem Polyurethan. Das erste Ambiente ist durch Körper mit abgerundeten Formen und das

Yang Licht charakterisiert; das zweite Ambiente, gemütlich und unterteilt, ist von oben mit der Leuchte Nur beleuchtet

und längs der Wände durch eine Reihe von Tolomeo Pinza Leuchten; das dritte, den Mahlzeiten gewidmete und durch

die Präsenz des Produkts Metacolor charakterisierte Ambiente, imitiert die lebhafte und unterteilte Raumgestaltung der

traditionellen Caffès und lädt zu einem Moment des Relax und der Degustation ein.

Grundrisse und Ansichten der drei Räume: im dritten: Metacolor; im zweiten: Nur und Tolomeo Pinza; im ersten: Yang.

3H Spotlight zur Beleuchtung der Kaffeemaschinen3I Metacolor Leuchten von Artemide3J Spotlight zur Beleuchtung der Einrichtungselemente

2B Elemente in rot lackiertem Polyurethan von Steven Brouns

2C Nur Leuchten von Artemide2D Tolomeo Pinza Leuchten von Artemide2F Spotlight zur Beleuchtung der Einrichtungselemente

1B Spotlight zur Beleuchtung der Einrichtungselemente1G Yang Leuchten von Artemide1C Elemente in rot lackiertem Polyurethan

von Steven Brouns1F Sessel „soft big easy“ von Moroso

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yangCarlotta de Bevilacqua

Die unscheinbare Valenz der Leuchte Yang lädt das Individuum dazu ein, mit dem Licht, über seine espressiven und funktio-

nalen Performances, eine emotionale Bindung einzugehen: eine neue Dimension des Wohlbefindens, die über die

Lichterfahrung vermittelt wird, die das Verhältnis des Menschen zur Lichtquelle verwandelt. Dank ihrer Kugelform integriert

sich die Leuchte problemlos in unterschiedlichen Kontexten: Einfachheit, Transparenz, Weichheit in den Formen und

Materialien laden zu einem freundschaftlichen und dynamischen Verhältnis mit dem Objekt ein, das problemlos unterschied-

liche Positionen annimmt. Die Tisch- oder Stehleuchte hat eine transparente Struktur aus Metakrylat und Polykarbonat; ihre

Kugelform und das Vorhandensein von sechs Füßen ermöglicht die Aufstellung mit verschiedenen Neigungen. Der

Hauptkörper, mit drei dichroitischen farbigen Filtern ausgestatteten Halogenstrahlern, ist mit einem einfachen Einklemmen gesi-

chert, um den Austausch der Lampen zu erleichtern. Das Licht artikuliert sich in diversen mit den spezifischen

Gebrauchskontexten, aber auch mit den Forderungen und Gefühlen der Menschen abgestimmten Schattierungen: Yang schlägt

speziell programmierte Lichtstimmungen vor, um die verschiedenen Momente des Tages zu begleiten, indem es mittels der

Form und der Farbe personalisierte Antworten auf die Forderungen des einzelnen anbietet. Dank eines Spiels mit Transparenz

und Farbstimmungen, dank der Vielseitigkeit in der Anwendung und dank der Entwicklung von Lichtmischungen, die sich auf

die physischen und psychologischen Prinzipien der Chromotherapie stützen, schafft Yang ein besonderes inneres

Wohlbefinden.

Spezialprojekt „illymind“

Aus Anlass des Stands „illymind“ auf der FünfzigstenBiennale in Venedig, wurde eine spezielle Wandhalterungfür die Leuchte Yang entwickelt.

Yang Touch ist eine neue,freundliche und tragbare Versionaus der Halogenserie Metamorfosi.

Leuchte Yang

eckiger Träger 120 x 120 cm

metallischer Stützring Durchmesser 36 cm

Ansicht von einem der Ausstellungsräume„Essere Ben Essere“, Triennale vonMailand, 2000.

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ROSSO

BLUVERDE

3X42W - FSQ - GX24q-4 - 230/240V

Design C.BevilacquaMade in Italy

Type YANGMilano R

SCHNITTE DER LEUCHTE UND DETAIL DES VERSCHLUSSSYSTEMS DES HAUPTKÖRPERS

3x24W (GX 24 q-4) TC-TEL

Technische Zeichnungen, Bilder der Leuchte Yang.

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ceilingMarco Ferreri

Bürogebäude „Razorfish“, Mailand, 1999-2000

Architekt, Marco FerreriMit Silvia Turati

Photos von Miro Zagnoli

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Ansicht der vom farbigen Licht der Kits Metamorfosi angestrahltenBuchenholzleistendecke der Bar; von hier betritt man die Büros. Grundrissdes Erdgeschosses mit der Projektion der mit farbigem Licht beleuchteten Decke,Ansicht der Büros und Skizze des Projekts.

Bürogebäude Razorfish Eine spezielle Situation von

Büros für eine Firma des Web Designs mit Eingang von der

Straße durch die Räumlichkeiten einer Bar. Es entsteht dadurch

eine unkonventionelle Lösung auch für die Büroräume. Die

beiden Realitäten überlagern sich schließlich, aufgrund einer

durch die Anwendung des Systems Metamorfosi erwirkten

gemeinsamen Atmosphäre. Besondere Farbeffekte des Lichts

gestalten die Decke, die so zum vereinheitlichenden Element

eines unregelmäßigen Raumes wird, der den Zwängen eines

schon existenten Gebäudes angepasst werden musste.

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kit metamorfosiErnesto Gismondi

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Seitenansicht des Spots und der Einheit zur Steuerung und Bilder von Kit 3 und Kit 4.

Die Kits Metamorfosi werden in zwei verschiedenen Versionen angeboten: Kit 3 und Kit 4. Kit 3 mit drei Halogenleuchten (rot,

blau, grün) erlaubt es, farbiges Licht zu erhalten, indem die drei Farben gemischt werden, während Kit 4 mit vier Leuchten

(rot, blau, grün und weiß) es ermöglicht, farbiges Licht, verschiedener Intensität zu erhalten, indem man das Weiß mit den

Farbabstufungen mischt. Die Kits Metamorfosi können sichtbar oder versteckt befestigt werden, sodass die farbigen Lichteffekte

entweder als Reflex auf einer Oberfläche oder als Schein durch halbmatte Wände erhalten werden. Die Anwendung ist einzeln

oder seriell möglich; die Version “Stand Alone” sieht ein einzelnes, mit einer Fernbedienung steuerbares Kit vor, während die

synchronisierte Version verschiedene, entfernte, aber untereinander verbundene Kits vorsieht, die mittels einer einzigen Fernbe-

dienung gesteuert werden. Wenn man verschiedene Kits synchronisiert, erhält man für große Räumlichkeiten, wo die Benut-

zung eines einzelnen Produkts nicht ausreichend wäre, überall die selbe Farbgebung; in dieser Version empfängt ein Verstärker

das Signal von der Fernbedienung und sendet es an die einzelnen Kits weiter.

TECHNISCHE ZEICHNUNGEN DER SPOTS

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BLU

N 3

VERDE

N 1

ROSSO

N 2

KOMPONENTEN:- Einheit der Steuerung der Leuchten mit

Empfangsteil für Fernsteuerung- Schwarze Spots Ø 12 x h 14 cm- Fernsteuerung

KIT 3Max. 3x150W (B 15d) - QT 18 KIT 4Max. 3x150W (B 15d) - QT 18 +Max. 150W (B 15d) - QT 18

EMPFANGSTEIL FÜR FERNSTEUERUNG

EINHEIT DER STEUERUNG DER LEUCHTEN

KIT 3 KIT 4

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tian xiaCarlotta de Bevilacqua

Tian Xia Metamorfosi, Entwurf von Carlotta de Bevilacqua: Struktur aus hochglanzpoliertem Aluminium; Schirm aus thermoplastischem Kunstharz,durchscheinender Film mit Verspiegelung.Die Leuchte zeichnet sich durch drei Arten der Lichtemission aus. Die erste Art der Abgabewird durch drei in der Leuchte installierte und mit dicroitischen Filtern ausgestatteteHalogenleuchten erzielt. Die zweite Lichtquellebesteht aus farbigen Leuchstoffröhren die derLeuchte hervorheben und die dritte aus einerdimmbaren Halogenleuchte für gestreutesLicht. Der gleichzeitige Gebrauch der dreiLichtverteilungssysteme ermöglicht eineReihe von Farbvariationen für dieUmgebungsbeleuchtung, als auch für die Leuchte selbst.

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Tian Xia-Halo: Struktur aushochglanzpoliertem Aluminium und Schirmmit durchscheinender Spiegelverkleidung. Der getrennte Gebrauch von direktenLichtquellen und indirektenHalogenleuchten ermöglicht es,verschiedene Beleuchtungsbedingungen zu schaffen; als Optional ist es möglich,einen farbigen Filter auf die direkteLichtverteilung aufzusetzen.

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