INSIEME MI - Chiesa Evangelica Luterana in Italia...2013/06/03  · Selbstbestimmung und Ausrichtung...

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INSIEME 65. Jahrgang | Anno 2014 | Nr. 3 MITEINANDER Poste Italiane - Vers. im P.A. It. Art. 2 ABS 20/C, Gesetz 662/96 - Poste italiane - Zweigstelle Bozen - Spedizione in a. p. art. 2 comma 20/C, legge 662/96 - Filiale di Bolzano Überlegungen über Jugend und Erziehung. Und Zeugnisse aus der Synode. Riflessioni su giovani ed educazione. E testimonianze dal Sinodo. FOTOGRAFIA DELLA GIOVANE ELISA MANZINI Auguro a tutti noi un terreno solido sotto i piedi Heiner Bludau Ich wünsche uns allen festen Boden unter den Füßen Heiner Bludau

Transcript of INSIEME MI - Chiesa Evangelica Luterana in Italia...2013/06/03  · Selbstbestimmung und Ausrichtung...

INSIEME65. Jahrgang | Anno 2014 | Nr. 3

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Überlegungenüber Jugend und Erziehung.Und Zeugnisseaus der Synode.

Riflessioni sugiovani ed educazione. E testimonianzedal Sinodo.

FOTOGRAFIA DELLA GIOVANE ELISA MANZINI

Auguro a tutti noi

un terreno solido sotto i piedi

Heiner Bludau

Ich wünsche uns allen festen

Boden unter den Füßen

Heiner Bludau

3 DEKANSWORT - Was ist wichtig?

4 FOKUS SYNODE“Sind wir Insel oder Impuls?” Eindrücke von meiner ersten SynodeGute Aussat, Dekan BludauJakob Betz: Vizedekan mit Verantwortungsbewusstsein und VertrauenIm Herzen Neaples

11 GLAUBEEinfach mitreßend - Leben aus der Taufe

13 ZUM NACHDENKEN - Andauernde Reformation - dauernde Bildung

14 ZEUGNISSE - Kirche und Schule in Südafrika

16 ERFAHRUNGENUnter vier Augen mit den Studierenden des Konservatoriums L’Aquila

20 AUS DEN GEMEINDENAls Lutheraner wieder mitten in der Stadt präsentDie Kinder- und Jugendbibliothek der Gemeinde FlorenzEs lebe die Schule! (die funktioniert...)Religionserziehung für Kinder

26 FRAUENNETZWERK - Ach so!

28 KULTURFrühlingskonzerte zwischen Florenz und VeronaEinladung zur Lektüre

30 OPM

31 POST SCRIPTUM - Lesen und erziehen

3 SALUTO DEL DECANO - Cos’è importante?

4 FOCUS SINODO“Siamo un’isola o uno stimolo?”Impressioni dal mio primo SinodoBuona semina, Decano BludauJakob Betz: il mio ruolo con senso di responsabilità e fiduciaIl cuore di Napoli

11 FEDESemplicemente coinvolgente - la vita attraverso il battesimo

13 PER RIFLETTERE - Riforma continua - formazione continua

14 TESTIMONIANZE - Chiesa e scuola in Sudafrica

16 ESPERIENZEA tu per tu con i ragazzi del Conservatorio dell’Aquila

20 DALLE COMUNITÀ Nuovamente presenti come luterani al centro della cittàLa biblioteca per ragazzi della comunità di FirenzeW La Scuola! (quella che funziona...)Educazione religiosa per i piccoli

26 RETE DELLE DONNE - Ah ecco!

28 CULTURATra Verona e Firenze è fiorita una primavera di concerti Invito alla lettura

30 OPM

31 POST SCRIPTUM - Leggere ed educare

Inhalt Indice

MITEINANDERist das Organ der »Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien«

INSIEMEè l’organo della «Chiesa Evangelica Luterana in Italia»

mit Sitz im Dekanat in Rom • con sede a Roma nel DecanatoVia Aurelia Antica, 391 - 00165 Roma Tel. 06 66 03 01 04 - Fax 06 66 01 79 93E-Mail: [email protected] • EDITORE:Konsistorium der ELKI/Concistoro della CELIVERANTWORTLICHER DIREKTOR • DIRETTORE RESPONSABILE: Paolo Poggioli

REDAKTION • REDAZIONEBMP Comunicazione - Uwe HabenichtSPENDEN FÜR DIE ZEITSCHRIFT• CONTRIBUTI PER IL GIORNALE:«ELKI / CELI – Miteinander / Insieme»c/c bancario in Italia: Banca ProssimaIBAN IT 96 A 03359 01600 100000061391 BIC: BCITITMX Verwendungszweck/causale: Miteinander/Insieme.

Oder in Deutschland auf: Evangelische Kreditgenossenschaft e.G., IBAN DE 92 5206 0410 0004 1090 15BIC GENODEF1EK1Verwendungszweck/causale: Miteinander/InsiemeAutor. Trib. Bolzano 26/11/1968, n° 39/49Stampa • Druck: A. Weger, Bressanone – Brixen Tiratura • Auflage: 3.000 n. 3 2014

p.6 p. 9 p. 14 p. 22 p. 31

Wie aufregend! Auf einmal bin ich es, der das Dekanswort für dieneue Ausgabe von Miteinander/Insieme schreiben soll. Schon

in der ersten Stunde nach meiner Wahl bin ich danach gefragt wor-den. Was für eine wunderbare Möglichkeit, allen Mitgliedern und Freun-den der ELKI etwas Wegweisendes zu sagen. Doch nach den bewe-genden Momenten der Wahl am Ende der Synode, schon zu diesemZeitpunkt voll mit Eindrücken von synodalen Höhe- und Tiefpunkten,nach der mir tief ins Herz gedrungenen Einführung mit den guten Se-gensworten, nach der ersten Sitzung des neu besetzten Konsistoriumsmit einer Fülle von Terminen, nach einem ersten Arbeitstag im Büroin dem neuen Amt mit den verschiedensten Anfragen und Absprachenper e-mail schwirrt mir der Kopf. Habe ich denn überhaupt etwas Weg-weisendes zu sagen? Was ist für mich selbst in dieser Situation weg-weisend? An erster Stelle sind es wohl nicht die Zukunftsperspektivenunserer Kirche, nach denen ich jetzt in Interviews gefragt werde. Diesind wichtig, zweifellos.Aber was mir hilft, einen Weg zu erkennen, sind eher die ganz einfa-chen, elementaren Dinge, die meinem Leben und Handeln ein Fun-dament geben. Dass da ein Gott ist, der uns Menschen liebt und aufden ich mich verlassen kann, auch wenn ich ihn nicht sehe; dass da Men-schen sind, denen ich in die Augen sehen kann, meine Frau, Freunde,Bekannte, aber auch der Bettler an der Ecke und der Mann, der am Abendmit einem Strauß Rosen durch die Restaurants zieht; die Dankbarkeit,ein Dach über dem Kopf und genug zu essen zu haben, einigermaßengesund zu sein und die Sonne und den Wind spüren zu können. Dasklingt ziemlich simpel und vielleicht sogar kitschig. Aber ich glaube ohnesolch ein Fundament ist die Gefahr groß, sich selbst zu verlieren. Undzwar nicht in dem Sinn, in dem Jesus sagt, dass derjenige sein Lebenfinden werde, der es um seinetwillen verliert. Ich sehe vielmehr die Ge-fahr, sich in Aktivismus und Routine zu verlieren, Instanzen, die das Ver-lorene nicht zurückerstatten. Umgekehrt könnte von einem starken Fun-dament aus vieles möglich sein. Wer fest steht, hat die Hände frei zumHandeln. Und da werden dann die Dinge wichtig, von denen in diesemHeft die Rede ist: Die vielfältigen Lebensäußerungen unserer Kirche, dievon der Synode widergespiegelt wurden, die Überlegungen zu zeit-gemäßen kirchlichen Angeboten für die Jugend. Ich wünsche uns allen festen Boden unter den Füßen.

Che emozione! Improvvisamente tocca a me scrivere il saluto del De-cano per il nuovo numero di Miteinander/Insieme. Mi è stato chie-

sto appena eletto. Che magnifica occasione per dire qualcosa di fon-damentale a tutti i membri e gli amici della CELI. Ma, dopo i momen-ti emozionanti dell’elezione, già preceduti dai lunghi e impegnativi la-vori del Sinodo; dopo l’insediamento, che mi ha toccato nel profondodel cuore grazie alle belle parole di benedizione; dopo la prima sedu-ta del nuovo Concistoro, con la previsione di una fitta serie di appun-tamenti; dopo la prima giornata di lavoro in ufficio, nella mia nuovacarica, con le richieste più disparate ricevute per e-mail… mi gira la te-sta. Ma, in sostanza, ho qualcosa di fondamentale da dire? In questasituazione cos’è fondamentale, per me stesso? Per prime non ci sonocertamente le prospettive future della nostra Chiesa, di cui mi chiedononelle interviste. Sono importanti, senza dubbio. Tuttavia, piuttosto per me sono fondamentali le cose molto semplici,le cose elementari che danno un fondamento alla mia vita e al mio ope-rato. C’è un Dio che ci ama come essere umani e su cui posso fare af-fidamento anche se non lo vedo; ci sono persone che posso guardarenegli occhi: mia moglie, i miei amici, i conoscenti, ma anche il mendi-cante all’angolo e quell’uomo che la sera passa nei ristoranti con unmazzo di rose; c’è la riconoscenza per avere un tetto sulla testa e da man-giare quanto basta, essere sufficientemente sano e poter sentire il solee il vento sulla pelle. Suona abbastanza semplice e forse persino sdol-cinato. Ma io penso che, senza questa base, esista un grande rischio diperdere se stessi. Non nel senso inteso da Gesù, quando dice che tro-verà la vita colui che la perde per causa sua. Piuttosto il pericolo è diperdersi in un attivismo e in una routine, che non possono restituirciquanto perdiamo a causa loro. Al contrario, con fondamenta solide mol-to è possibile. Chi è stabile ha le mani libere per agire. Allora diventa-no importanti le cose di cui si parla in questa rivista: le molteplici espres-sioni di vita della nostra Chiesa, di cui abbiamo dibattuto a lungo nelSinodo e i ragionamenti su offerte ecclesiastiche che siano attuali peri giovani. Auguro a tutti noi un terreno solido sotto i piedi.

Ihr/Euer Dekan / Il vostro Decano Heiner BludauÜbersetzung: MariaClara Palazzini Finetti

Cos’e importante?

Dekanswort| Saluto del Decano 3

Was ist wichtig?

4 Fokus Synode | Focus Sinodo

In Neapel habe ich immer wiedervon anderen Synodalen in denGesprächen gehört „Diese Synode

ist anders“. Ich kann es leider nicht be-urteilen, denn es war meine ersteSynode. Kurzfristig bin ich nachge-rückt und durfte so relativ unvorbereitet an diesem „Kirchenparlament“teilnehmen. Und mir hat es sehr gut gefallen, auch wenn ich mich wieein Schulkind beim ersten Schultag gefühlt habe. Meine Achtung istmit jeden Tag gestiegen, da ja nur 15 Mitglieder der Synode als Pasto-ren und Pastorinnen hauptamtlich teilnehmen. Alle anderen 41 wahl-berechtigten Mitglieder engagieren sich oft neben ihrer Berufstätig-keit ehrenamtlich und sind mit viel Herzblut bei der Diskussion umSelbstbestimmung und Ausrichtung unserer Kirche. Die ELKI ist kleinund dies bringt Chancen und Risiken mit sich. Die Chance ist, dass je-der, der sich engagieren möchte, dies auch tun kann. Wir wissen, dasswir nur bestehen können, wenn wir uns für unseren Glauben einset-zen. Dieses Engagement habe ich in allen, wenn auch teilweise kon-troversen, Diskussionen heraushören können. Wer kritisch nachfrag-te, hat dies aus konstruktivem Interesse getan. Und die Risiken? Um zubleiben wer wir sind, müssen wir uns kontinuierlich verändern, offensein, uns weiterentwickeln. Wir können es uns nicht leisten, still zu ste-

A Napoli ho sentito tutto iltempo gli altri sinodali chedicevano: “Questo Sinodo

è diverso”. Purtroppo non lo posso va-lutare, perché è stato il mio primo Si-nodo. Sono subentrata all’ultimo

momento, potendo così partecipare in maniera relativamente im-preparata a questo “parlamento ecclesiastico”. Mi è piaciuto molto, an-che se mi sono sentita come una scolara al primo giorno di scuola. Lamia considerazione è aumentata di giorno in giorno, dato che solo 15membri del Sinodo partecipano come pastori e pastore a tempo pie-no. Tutti gli altri 41 membri con diritto di voto si impegnano, spesso pa-rallelamente alla loro professione, come volontari e con tutta l’animanel dibattito sull’autodeterminazione e l’orientamento della nostra Chie-sa. La CELI è piccola e questo comporta opportunità e rischi. L’oppor-tunità risiede nel fatto che chi vuole impegnarsi può farlo. Sappiamoche possiamo esistere solo se ci impegniamo per la nostra fede. Que-sto impegno l’ho ravvisato in tutte le discussioni, anche se in parte con-troverse. Chi ha posto delle domande critiche lo ha fatto per un inte-resse costruttivo. E i rischi? Per rimanere come siamo dobbiamo cam-biare continuamente, essere aperti e in continua evoluzione. Non pos-siamo permetterci di stare fermi. Particolarmente belli e inaspettata-

“Sind wir Inseloder Impuls?”Eindrücke vonmeiner ersten

Synode

“Siamoun’isola o unostimolo?”Impressioni dal mio primoSinodo

Eröffnungsgottesdienst/Culto d’apertura

Fokus Synode| Focus Sinodo 5

hen. Besonders schön und unerwartet bereichernd waren für mich dievielen Gäste und ihre Grußworte. Die Gäste waren nicht nur Wahlbe-obachter, sondern zeigten durch ihre Beiträge, wie gut vernetzt unse-re Kirche mit anderen Institution im In- und Ausland ist. Besonders in-teressant war da für mich der Beitrag von Bischof Horst Müller von derEvangelisch-Lutherische Kirche im Südlichen Afrika. Er hat nämlich dieFrage in den Raum gestellt: „Sind wir kleinen Kirchen deutschsprachi-ger und lutherischer Prägung Insel oder Impuls?“ Natürlich wollen wiralle die Zweisprachigkeit ausbauen, uns Kultur und Menschen in Ita-lien noch stärker zuwenden, Pastoren und Pastorinnen möglicherweisenicht nur aus Deutschland importieren. Aber es gibt auch Stimmen, diesagen, dass wir Heimat und Anlaufstelle bleiben wollen für die, die sichmit der Sprache und Glaubensausprägung noch stark in Deutschlandbeheimatet fühlen. Wir haben alle zwei Seelen in einer Brust und hiergilt es, Auseinandersetzungen zu führen und um die zukunftsträch-tigen Lösungen zu ringen. Zum Glück war auch dafür auf der SynodePlatz. Und dann hatten wir ja auch noch eine Dekanswahl ( sehr span-nend) zu absolvieren. Und auch hier gibt es unterschiedliche Sichtweisen.Für die Pastoren und Pastorinnen geht in ersterLinie um die Wahl ihres Chefs, der aber darüberhinaus auch das Gesicht und die Stimme unserKirche sein muss. Und so hat der scheidende De-kan Holger Milkau betont, dass nicht nur Perso-nen das Amt prägen, sondern auch das Amt diePersonen. Der Dekan muss ein Manager hinter denKulissen sein, aber er muss auch Seelsorger undAnsprechpartner sein, der es schafft, Belange imKonsens mit vielen nach außen zu tragen. Ei-gentlich eine Herkulesaufgabe. Und so war es besonders berührend, alsdie Synode in der Kirche der neapolitanischen Gemeinde mit einem fei-erlichen Gottesdienst abschloss und die scheidenden Dekane HolgerMilkau und Ulrich Eckert ihre Dekanskreuze und damit auch die Bür-de dieses Amtes ablegen und sie den neuen Würdenträgern umhän-gen konnten. In Demut vor dem Altar kniend haben so Heiner Bludauund Jakob Betz als erstes Segensworte von Laien aus ihren eigenen Ge-meinden entgegen genommen. Auch dies ein schönes Zeichen. Die KraftGottes wird auch bei uns in der Kirche von den Laien weitergegeben.Ichbin jedenfalls noch immer erfüllt von dieser 3. Sitzung der XXI. Synodeder ELKI. Und warum und wieso sie nicht so gewesen ist, wie alle vor-herigen Synoden, kann ich immer noch nicht sagen. Aus meiner Sichtwar sie gut, intensiv, sie hat Ergebnisse gezeigt, Menschen zusam-mengeführt und Impulse gegeben. Eine Insel habe ich nicht gesehen.

Marion Elle, Gemeinde Ispra-Varese

mente arricchenti sono stati per me i molti ospiti e i loro saluti. Gli ospi-ti non sono stati solo degli osservatori delle elezioni, ma hanno di-mostrato attraverso i loro contributi come la nostra Chiesa sia ben col-legata con altre istituzioni in Italia e all’estero. Particolarmente inte-ressante per me è stato il contributo del vescovo Horst Müller della Chie-sa Evangelica Luterana nell’Africa del Sud. Ha messo la seguente que-stione sul tappeto: “Noi piccole Chiese di lingua tedesca e fede luteranasiamo isole o stimoli?” Naturalmente vogliamo tutti sviluppare il bi-linguismo, rivolgerci ancora di più verso la cultura e le persone in Ita-lia, importare pastori e pastore possibilmente non solo dalla Germa-nia. Ma ci sono anche voci che dicono che vogliamo rimanere la patriae il punto di riferimento per chi, attraverso la lingua e nell’espressio-ne della fede, si sente ancora fortemente a proprio agio in Germania.Abbiamo tutti due anime in corpo e dobbiamo confrontarci con que-sto, lottando per trovare soluzioni che offrano buone prospettive peril futuro. Per fortuna c’è stato tempo anche per questo al Sinodo. Poisi è svolta anche l’elezione (molto avvincente) dei Decani. Anche qui c’era-no punti di vista diversi. Per i pastori e le pastore si tratta in primo luo-

go dell’elezione del proprio leader che inoltredeve essere il volto e la voce della nostra Chiesa.Così il Decano uscente Holger Milkau ha sottoli-neato che non sono solo le persone che influisco-no sulla carica, ma anche la carica che influisce sul-le persone. Il Decano deve essere un manager die-tro le quinte, ma deve essere anche un pastored’anime e un interlocutore, che riesce a portare al-l’esterno gli interessi e a farlo con il consenso dimolti. Veramente una fatica d’Ercole. Così è stato

particolarmente toccante quando il Sinodo si è concluso nella Chiesadella comunità napoletana con un culto solenne e i Decani uscenti Hol-ger Milkau e Ulrich Eckert hanno deposto le loro croci e in questo modoanche il peso di questa carica e l’hanno potuta mettere al collo ai nuo-vi dignitari. Con umiltà, inginocchiati davanti all’altare Heiner Bludaue Jakob Betz hanno ricevuto le prime parole di benedizione dai laici del-le loro stesse comunità. Anche questo è un bel segnale. La forza di Dioanche nella nostra Chiesa viene trasmessa dai laici. Io mi sento anco-ra appagata da questa 3° Seduta del XXI Sinodo della CELI. Il perché eil per come non sia stato come tutti gli altri Sinodi non posso ancoradirlo. Dal mio punto di vista è stato positivo, intenso, ha mostrato deirisultati, ha fatto incontrare le persone e ha dato degli stimoli. Di un’iso-la neanche l’ombra.

Marion Elle, Comunità di Ispra-VareseTraduzione: MariaClara Palazzini Finetti

I nuovi sinodali/Die neuen Synodalen

6 Fokus Synode | Focus Sinodo

Gute Aussat, Dekan BludauBuona semina, Decano Bludau

“Mein Kindheitstraum? Gärtner zu werden!“,verrät uns Heiner Bludau lächelnd zu Be-ginn unseres Interviews. Als eben gewähl-

ter Dekan wird sein Traum jetzt in gewisser Weise Rea-lität. „Ich werde zwar keine Blumen oder Büsche pflan-zen“, erklärt er, „aber ich werde Engagement und Einsatzim Garten der ELKI aussähen. Denn unsere Kirche soll mitHilfe der Gemeinden, die sie ja mit Leben füllen, wachsenund gedeihen“. Die Gemeinden, merken wir sofort, sindein Thema, das ihm sehr am Herzen liegt.

Sie sind seit 48 Stunden Dekan. Was hat Sie zu dieser

Kandidatur bewegt?

Als ich vor zwei Jahren darauf angesprochen wurde, habeich angefangen, darüber nachzudenken und die Ent-scheidung ist dann langsam in mir herangereift. Dabeiwurde ich von meiner Turiner Gemeinde unterstützt.Ich wünschte mir mindestens zwei Kandidaten für das Dekansamt, damit die Synode die Möglichkeit einerWahl hätte, und so war es auch. Ich freue mich sehr, dassmeine Wahl auf diese Weise erfolgt ist.

Ist Ihre Wahl für Sie nur mit Freude, oder auch mit ge-

wissen Befürchtungen verbunden?

Am Tag nach der Wahl habe ich an meiner ersten Konsi-storiumssitzung teilgenommen. Vor uns liegen vieleAufgaben und Verpflichtungen, aber ich habe eine positiveund harmonische Atmosphäre gespürt. Das wird funk-tionieren, da mache ich mir keine Sorgen. Meine Be-fürchtung, dass möchte ich Ihnen nicht verschweigen, be-trifft eher die Gefahr, dass die Verantwortung meines neu-es Amtes mich von meiner Familie, den Freunden, mei-ner Gemeinde und, schlimmer noch, vom Kontakt mit Gottentfernt. Aber ich vertraue in die Kraft, die der Herr mirgeben wird.

“Il mio sogno da bambino? Fare il giardiniere!”, cisvela sorridendo Heiner Bludau a inizio intervi-sta. In qualche modo, lo può realizzare adesso, nel

ruolo di Decano che gli è stato appena conferito. “Non col-tiverò fiori e piante” spiega “ma seminerò impegno e de-dizione nel giardino della CELI per far crescere la nostraChiesa, con l’aiuto delle comunità che le danno vita”. L’at-tenzione verso le comunità, comprendiamo subito, è untema che gli è molto caro.

È Decano da 48 ore. Cosa l’ha spinta a candidarsi?

Alcuni mi avevano invitato a farlo già due anni fa. Da al-lora ho cominciato a pensarci e, poco alla volta, ho ma-turato la convinzione, con il sostegno della mia comunitàdi Torino. Desideravo che ci fossero almeno due candidatiper consentire al Sinodo possibilità di scelta, e ciò è av-venuto. Sono davvero felice di aver ricevuto l’incarico inquesto modo.

Solo gioia o anche qualche timore?

Già l’indomani dell’elezione c’è stata una prima sedutadel Concistoro. Ci sono già tanti impegni in vista, ma hopercepito armonia e un’atmosfera positiva: si potrà faretutto al meglio, questo non mi preoccupa. Il timore, nonlo nascondo, riguarda il rischio che le responsabilità delnuovo incarico possano allontanarmi dalla famiglia,dagli amici, dalla mia comunità e, peggio ancora, dal con-tatto con Dio. Ma confido nella forza che il Signore mi darà.

Quali ricordi conserva dei giorni dell’elezione?

Principalmente due. La gioia per la reazione benevola epositiva dei sinodali e degli ospiti alla mia nomina. E poila sensazione, da subito, della vicinanza di Dio. La nottedopo l’elezione, dovevo preparare un intervento per il cul-to d’insediamento alla mattina seguente: volevo scriverlo

Fokus Synode | Focus Sinodo 7

Welche Erinnerungen haben Sie an die Tage Ihrer Wahl?

Hauptsächlich zwei. Die Freude über die freundliche undpositive Reaktion der Synodalen und Gäste auf meineWahl. Und dann, sofort, die Nähe Gottes. In der Nachtnach der Wahl musste ich meine Ansprache für den Ein-führungsgottesdienst am nächsten Morgen vorbereiten.Ich wollte sie auf Italienisch schreiben und wusste nochnicht genau was. Aber ich habe Kraft und Inspiration be-kommen.

Wann und warum haben Sie die Entscheidung getrof-

fen, Pfarrer zu werden?

Als Jugendlicher träumte ich davon, die Welt zu verändern.Ich war von Gandhi und allen anderen Persönlichkeitenfasziniert, die sich gewaltlos für Veränderungen einsetzten.Ich bewunderte auch die Arbeiterpriester, die in Fabrikenarbeiteten, um so in Kontakt mit den Arbeitern zu leben.Auch deswegen habe ich dann eine Lehre als Maurer ge-macht. Ich hatte viele Ideen … mir fehlten allerdings dieGrundlagen. So habe ich Theologie studiert und bin Pfar-rer geworden.

Was werden Ihre ersten Initiativen sein?

Als erstes möchte ich die Gemeinden besser kennen-lernen: Sie sind unser Fundament. Ich möchte das Ver-trauen zwischen den Gemeindemitgliedern und den Or-ganen der ELKI stärken. Das ist mir ein wichtiges An-liegen. Ich glaube, dass die Anregungen für meine Ar-beit aus den Kontakten mit den Gemeinden kommenwerden.

Und für die Zukunft?

Die größte ELKI-interne Herausforderung wird die Schaf-fung einer kleinen eigenen Pfarrerschaft sein; und nachaußen hin die Fähigkeit, auf die in Italien dramatisch zu-nehmende Armut zu reagieren. Es ist unsere Pflicht, denBedürftigen zu helfen. Unsere Kirche muss sich hier in Ita-lien immer mehr in das soziale Umfeld einbringen. Dasist nicht nur eine Frage der Sprache oder Kultur: Man musssich in die italienische Lebensweise hineinversetzenund die Probleme Italiens nachvollziehen. Der Herr hatsich mit den Ärmsten identifiziert und wir müssen unsin diesem Sinne orientieren: Das ist der Kernpunkt un-serer Herausforderung.

in italiano e non avevo le idee chiare. Ma la Fede mi hadato forza e ispirazione.

Quando e perché ha deciso di diventare pastore?

Da adolescente sognavo di cambiare il mondo. Ero affa-scinato da Gandhi e da tutte quelle personalità che lot-tavano per il cambiamento ripudiando la violenza. Am-miravo anche i preti operai, che lavoravano in fabbrica peravvicinare i lavoratori. Anche per questo ho cominciatoa fare il muratore. Avevo tante idee… Però mi mancava-no le fondamenta, così ho studiato teologia e sono di-ventato pastore.

Quali le sue prime iniziative?

Il primo intento è conoscere meglio le comunità: sono ilnostro fondamento. Bisogna rafforzare la fiducia tra le per-sone e le istituzioni della CELI: mi sta molto a cuore. E cre-do che gli spunti per la mia azione nasceranno propriodagli incontri con le comunità.

E per il futuro?

All’interno della CELI, la sfida più importante sarà la crea-zione di un piccolo corpo pastorale; mentre, verso l’ester-

„DieAnregungenfür meineArbeit werdenaus denKontakten mitden Gemeindenkommen“

“Gli spunti perla mia azionenascerannodagli incontricon lecomunità”

Einführungsgottesdienst/Culto d’insediamento

8 Fokus Synode | Fokus Sinodo

Was wird Ihnen in Ihrer Rolle als Dekan eine Hilfe sein?

Für mich hat stets der Glauben eine wesentliche Rolle ge-spielt. Wenn ich in Kontakt mit Gott bleibe, kann ich mei-ne Aufgabe gut bewältigen. Jeden Morgen lese ich einenBibelvers, der mich spirituell begleitet. Heute Morgen habeich einen Vers von Jesaia gelesen: „Glaubt ihr nicht, so bleibtihr nicht“. Hilfreich wird mir auch das Vorbild meines Vor-gängers sein. Die Energie und die Art und Weise, mit derDekan Milkau unsere Kirche vertreten hat. Und auch dieGewissenhaftigkeit und Kompetenz von Ulrich Eckert, mitdem mich außerdem, und dafür bin ich sehr dankbar, einepersönliche Erinnerung verbindet: Sein Besuch, als ich imKrankenhaus lag. Er war extra aus Mailand angereist.

Wie möchten Sie als Dekan erinnert werden?

Mir ist es nicht so wichtig, als Dekan erinnert zu werden,vielleicht aber als Mensch. Darüber wäre ich sehr glück-lich.

Und ein abschließender Gedank?

Ich zitiere aus dem ersten Brief des Petrus, Kapitel 3, Vers15: “Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann,der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung,die in euch ist“. Das war mein Konfirmationsspruch vor45 Jahren. Damals habe ich ihn nicht verstanden, aber– als Pfarrer und jetzt auch als Dekan – ist dieserSpruch mir eine Hilfe bei meiner Aufgabe. Um das Evan-gelium nicht mit großen Worten, sondern mit der Be-reitschaft weiterzugeben, Rechenschaft über die Hoff-nung abzulegen und zu erklären, was ich tue. Wir Chri-sten haben nicht auf alles eine Antwort, aber wir habendie Hoffnung. Damit ist unser Interview beendet. Gute Aussaat, DekanBludau, und eine reiche Blüte!

Interview der Redaktion – BMP Comunicazione Übersetzung: Kerstin Gros

no, sarà la capacità di reagire alla povertà, che in Italia cre-sce drammaticamente. Abbiamo il dovere di aiutare chiha bisogno. La nostra Chiesa deve calarsi sempre di piùnel contesto sociale italiano. Non è solo questione di lin-gua o cultura: bisogna immedesimarsi nel modo di viveree nei problemi dell’Italia. Il Signore si è identificato coni più poveri e anche noi dobbiamo orientarci in tal sen-so: è il centro della nostra sfida.

Cosa le sarà più utile nel suo ruolo di Decano?

Per me, è stato sempre fondamentale il ruolo della fede.Se resto in contatto con Dio posso svolgere al meglio il miocompito. Ogni mattina, per avere un accompagnamen-to spirituale, leggo un versetto biblico. Ne ho letto uno,stamane, di Isaia: “Se voi non avete fede, certo, non po-trete sussistere”. E poi anche l’esempio di chi mi ha pre-ceduto nella guida della CELI: l’energia e il modo in cuiha rappresentato la nostra Chiesa il Decano Milkau; o laprecisione e la preparazione di Uli Eckert, cui mi lega, congratitudine, anche un ricordo personale per una visita chemi fece in ospedale, dove ero ricoverato per un problemadi salute, raggiungendomi appositamente da Milano.

Al termine del suo mandato vorrebbe essere ricordato

come il Decano che…

Sarebbe importante essere ricordato, più che come De-cano, per il mio eventuale valore di essere umano. Que-sto mi renderebbe felice.

Un pensiero finale?

Cito dalla prima lettera di Pietro, capitolo 3, il versetto 15:“Siate sempre pronti a render conto della speranza cheè in voi a tutti quelli che vi chiedono spiegazioni”. Lo ri-cevetti per la mia confermazione, quasi 45 anni fa. Al tem-po non lo compresi, ma – da pastore ed ora anche da De-cano – questo versetto è stato ed è un aiuto per il mio com-pito, per trasmettere il Vangelo non con grandi parole, macon la capacità di rendere conto della speranza e di darespiegazioni. Non abbiamo risposte per tutto, ma abbia-mo la speranza.La nostra intervista si conclude. Buona semina, DecanoBludau. E che la fioritura sia abbondante…

Intervista a cura della Redazione – BMP Comunicazione

„Unsere Kirchemuss hierimmer mehr in das sozialeUmfeldeinbringen“

“La nostrachiesa devecalarsi semprepiù nelcontesto socialeitaliano”

Ertse Ansprache als Dekan/Primo ntervento da Decano

Der Dekan unter denSynodalen/Il Decano tra i Sinodali

Fokus Synode | Focus Sinodo 9

JAKOB BETZ

“Vizedekan mit Verantwortungs-bewusstsein und Vertrauen”

Sonntag, 4. Mai. Die Sonne scheint an diesem Vormittagin Neapel, wo in Via Poerio soeben der Gottesdienst fürdie Einführung der neuen Dekane zu Ende gegangen ist.Jakob Betz, neu gewählter Vizedekan, begrüßt unssichtbar bewegt. „Heute habe ich ein Bibelwort mit aufden Weg bekommen, das vom guten Hirten spricht“,erzählt er uns, „Ich hätte mir für diesen Tag nichtsSchöneres vorstellen können”. Ihm ist bewusst, dass die neue Aufgabe eine großeVerantwortung und auch mehr Zeitaufwand bedeutet.Heute überwiegt zweifellos die Freude: „Ich möchtemeinen Gemeinden, Genua und San Remo, und ihrenGemeindepräsidentinnen danken. Sie haben michermutigt und mir Vertrauen geschenkt. Ich binzuversichtlich, dass wir zusammen mit Dekan Bludauund allen anderen Mitgliedern des Konsistoriums undder ELKI gute Arbeit leisten werden“.Laut Betz wird die ELKI in der italienischen Öffentlichkeit gerade imBlick auf das Reformationsjubiläum 2017 noch sichtbarer werden. Siewird sich in Debatten über aktuelle Fragen einbringen können, wiePatientenvorsorge oder Pränataldiagnostik, aber auch, wenn es umdie Frage der Flüchtlingspolitik in Europa geht. „Wir können alslutherische Kirche zeigen, dass die reformatorische Botschaft heuteaktueller denn je ist“, erklärt er, „ das müssen wir deutlich machen.Dafür ist es wichtig, dass wir das Vertrauen in unsere Möglichkeitenstärken, uns erreichbare Ziele setzen und zusammenarbeiten“. In der ELKI, aber auch über die Grenzen der Konfessionen hinaus, nochmehr aufeinander zuzugehen, ist für Vizedekan Betz ein wesentlichesAnliegen. Er sieht darin eine große Chance, besonders im Dialog mitden historischen Kirchen des Protestantismus in Italien. Jakob Betz verabschiedet uns mit dem Motto, das über dem Portal derUniversität Tübingen steht, wo er vor über 35 Jahren sein Examenabsolviert hatte: „Attempto - Ich wag’s“.

Die Redaktion – BMP ComunicazioneÜbersetzung: Kerstin Gros

JAKOB BETZ

“Il mio ruolo con senso di responsabilità e fiducia”

Domenica 4 maggio, una mattinata piena di sole.In via Poerio a Napoli si è appena concluso il cultodi insediamento dei nuovi Decani. Jakob Betz, da ora Vicedecano della CELI, ci salutaancora visibilmente emozionato.“Oggi ho ricevuto sul mio cammino un versettodella Bibbia che parla del Buon Pastore – ciracconta – non avrei potuto immaginare nulla dipiù bello”. È consapevole del fatto che il nuovocompito comporterà una grande responsabilità eun maggiore dispendio di tempo . Oggi a prevalereè indubbiamente la gioia: “Voglio ringraziare lemie comunità, Genova e Sanremo, e le loroPresidenti, che mi hanno sostenuto e dato fiducia.Sono convinto che, insieme al nuovo DecanoBludau, agli altri membri del Concistoro e dellaCELI, faremo un ottimo lavoro”.

Secondo Betz, la CELI diventerà ancora più visibile per l’opinione pubblicain vista dell’anniversario della Riforma del 2017. E dovrà quindi coglierel’opportunità per far sentire la propria voce su temi di grande attualità,quali le direttive di fine vita e la diagnosi prenatale e, ancora, la politica deirifugiati in Europa. “Come Chiesa luterana possiamo mostrare che ilmessaggio riformato è oggi più attuale che mai – ci spiega – e occorreraccontarlo. Per farlo è importante però che rinforziamo la fiducia nellenostre possibilità, ponendoci obiettivi raggiungibili e lavorando insieme.”La volontà di trovare punti di incontro, non solo internamente alla CELI, maanche tra diverse confessioni, è un obiettivo imprescindibile per ilVicedecano Betz: un’opportunità che lui ravvisa soprattutto nel dialogo conle Chiese storiche del protestantesimo in Italia.Ci congediamo. Sono in tanti che reclamano la sua attenzione, in questamattina di festa.Jakob Betz ci saluta con il motto, che ha fatto proprio, scritto sul portaledell’Università di Tubinga, dove si è laureato oltre 35 anni fa: “Attempto -Oso”

La Redazione – BMP Comunicazione

10 Fokus Synode | Focus Sinodo

Das Herz Neapels Il cuore di Napoli

Die schönste Seite Neapels kennenzulernen.Das ermöglichten die „Jugendlichen des

Viertels Sanità“ während der Synode. Der „rioneSanità“ entstand Ende des 16. Jahrhunderts undverdankt seinen Namen den gesundheitsför-dernden Eigenschaften des Ortes, auf dem er er-richtet wurde. Über Jahrhunderte hinweg lebtenhier die Adligen, was heute noch an einigen herr-lichen Palazzi zu erkennen ist. Leider ist dasViertel heute für Arbeitslosigkeit und Kriminali-tät bekannt und wird häufig auch als Beispiel fürzivilen und sozialen Verfall angeführt. Hier, in derBasilika dell’Incoronata Madre del Buon Consiglioin Capodimonte konnten die Synodalen einer sug-gestiven musikalischen Darbietung des Ju-gendorchesters Sanitansamble beiwohnen. Ei-nem Orchester aus Jugendlichen des Viertels, dievon klassischer Musik, Geige, Kontrabass, Oboeund Klarinette keine Ahnung hatten, und aus de-nen mit der Zeit ausgezeichnete Musiker ge-worden sind. Zu verdanken ist dieses Resultat demEngagement von Don Antonio Loffredo, der Mu-sik als Gegenmittel gegen Unmut und Unbeha-gen der Jugendlichen einsetzt, die Gefahr laufen,in kriminelle Aktivitäten verstrickt zu werden. Auch die Kooperative “LaParanza” wurde auf Initiative von Don Antonio von jungen Menschenaus dem Viertel Sanità gegründet. Sie waren es auch, die die Synoda-len im Anschluss an das Konzert durch die suggestiven Katakombenvon San Gennaro führten. Dieses mutige Beispiel für sozialen Zusam-menschluss zeigt, dass eine Gesundung des sozialen Gefüges einzig überdie Aufwertung zweier großer Ressourcen möglich ist. Über die vielenjungen Menschen des Viertels und über den riesigen zur Verfügung ste-henden Bestand an Kultur, Geschichte, Kunst , Glauben und Traditio-nen. Alle, die dabei waren, werden sicher weder die Musik von Beet-hoven und Piovani noch die Beschreibung der "basilica maior" und desGrabs von San Gennaro vergessen. Aber ganz gewiss auch nicht die Ge-sichter der jungen Menschen und ihr leidenschaftliches Engagement,mit dem sie sich in ihrem Viertel eine bessere Zukunft aufbauen. ImHerzen Neapels, dank dem Herzen Neapels.

Die Redaktion – BMP ComunicazioneÜbersetzung: Kerstin Gros

Conoscere il volto più bello di Napoli. È statopossibile nel corso del Sinodo, grazie ai “gio-

vani della Sanità”. Sorto alla fine del ’500, il rio-ne Sanità deve il suo nome alle caratteristiche disalubritas attribuite al luogo su cui fu edificato:per secoli zona nobiliare, come testimonia oggila magnificenza di alcuni palazzi, è diventata unadelle aree più gravemente segnate da disoccu-pazione e criminalità, spesso additata comesimbolo di degrado civile e sociale.Qui, all’interno della Basilica dell’IncoronataMadre del Buon Consiglio a Capodimonte, i Si-nodali hanno assistito alla suggestiva esibizio-ne dell’Orchestra Giovanile Sanitansamble, for-mata da ragazzi del quartiere che - da profani del-la musica classica e ignari di violini, contrabbassi,oboe o clarinetti - sono divenuti ottimi stru-mentisti. Il risultato è stato possibile grazie al-l’impegno di don Antonio Loffredo che usa la pra-tica musicale quale antidoto al disagio giovani-le e ai rischi di devianza.E sempre ispirata e vo-luta da don Antonio è la cooperativa “La Paran-za”, composta anche questa da “giovani della Sa-nità” che, dopo il concerto, hanno guidato i Si-

nodali in un suggestivo percorso all’interno delle catacombe di San Gen-naro. Queste coraggiose esperienze di aggregazione sociale dimostranocome il possibile cammino di recupero del rione passi unicamente dal-la valorizzazione di due grandi risorse: i tanti giovani del quartiere el’immenso patrimonio di cultura, storia, arte, fede e tradizioni.Di questi ragazzi, nella memoria dei presenti, resteranno senz’altro lenote di Beethoven e Piovani, e anche le descrizioni della “basilica ma-ior” e della tomba di San Gennaro, ma soprattutto i loro volti e il loroimpegno nel costruire un futuro migliore per il proprio quartiere. Nel cuore di Napoli, grazie al cuore di Napoli.

La Redazione – BMP Comunicazione

Nella foto in alto: Eine Aussicht von denKatakomben/Una veduta delle catacombe

Nella foto in basso: Jugendorchester Sanitansemble/Orchestra giovanile Sanitansemble

Glaube | Fede 11

Am 13. März haben Waldenser, Methodisten, Luthe-raner und Baptisten eine Konferenz zum Thema„Taufe“ veranstaltet. Neben der theologischen Ar-

beit stand die Frage im Mittelpunkt, ob das Verständnis derTaufe von Seiten der Baptisten in Rom einer engeren Zu-sammenarbeit der Kirchen im Wege steht oder ob es in die-ser wichtigen Frage Annäherungen gibt. Für uns erörtertPastor Uwe Habenicht aus Ispra-Varese, der an der Kon-ferenz teilgenommen hat, im Nachgang der Konferenz, dieals konstruktives Ergebnis die Wiederaufnahme der Ge-spräche über diese Frage mit sich gebracht hat, welche Be-deutung die Taufe für das Leben eines Christen hat.

Es rinnt und fließt. Es plätschert und reißt in die Tiefe, eslöscht Durst und richtet Vertrocknetes wieder auf. Es istlebensgefährlich und bedrohlich.Täglich können wirWasser in verschiedensten Zusammenhängen erleben.Immer wieder ist es anders, immer wieder fasziniert esmit der Kraft, die in ihm steckt.Seit fast 2000 Jahren wird mit Wasser getauft. SeitdemJesus zu Johannes in den Jordan stieg, um sich taufen zulassen und damit seine öffentliche Wirksamkeit be-gann, begleitet die christlichen Gemeinden die Taufe alsInitiationsritus des Glaubens, in dem sich das Wasser derTaufe mit dem Wort Gottes verbindet. Die Taufe setzt denAnfang. So wie das Leben einst aus dem Wasser kam, sonimmt der Glaube, zumindest sichtbar, in der Taufe sei-nen Anfang. Wenn Eltern ihr Kind in die Kirche tragen, umes taufen zu lassen, dann möchten auch sie einen Anfangsetzen. Nach der Geburt, dem natürlichen Anfang dessichtbaren und eigenständigen Lebens, setzt die Taufe ei-nen zweiten, geistlichen Anfang. Eltern und Paten brin-gen ihr Kind zur Taufe, weil sie möchten, dass Gott auch

I l 13 marzo valdesi, metodisti, luterani e battisti han-no organizzato a Roma una conferenza sul tema “bat-tesimo”. Oltre al lavoro teologico si è discusso sul fat-

to se la comprensione del battesimo da parte dei battistiostacoli una più stretta collaborazione delle Chiese o se cisiano stati degli avvicinamenti su questa importante que-stione. Alla conferenza ha partecipato anche il pastore UweHabenicht di Ispra-Varese, e in seguito alla conferenza, cheha portato come risultato positivo alla ripresa delle di-scussioni su questo tema, ci illustra quale sia il significa-to del battesimo per la vita di un cristiano.

Gocciola e scorre. Scroscia e trascina in profondità, spe-gne la sete e fa rinverdire ciò che si era rinsecchito. È pe-ricolosissima e minacciosa. Ogni giorno possiamo vederel’acqua nei contesti più disparati. È sempre diversa e ognivolta ci affascina per la forza che ha in sè. Da quasi 2000 anni battezziamo con l’acqua. Da quan-do Gesù è sceso nel Giordano per farsi battezzare da Gio-vanni al fine di poter iniziare la sua attività pubblica, ilbattesimo accompagna le comunità cristiane come ritodi iniziazione della fede in cui l’acqua del battesimo si legaalla Parola di Dio. Il battesimo pone l’inizio. Come la vitaun tempo nacque dall’acqua, così la fede, almeno visi-bilmente, inizia con il battesimo. Quando i genitori por-tano il loro bambino in chiesa per farlo battezzare voglionoanche loro porre un inizio. Dopo la nascita, l’inizio naturaledi una vita visibile e indipendente, il battesimo segna unsecondo inizio, quello spirituale. I genitori e i padrini por-tano il bambino al battesimo perché vogliono che Dio pon-ga un inizio anche per il loro bambino. I genitori e i pa-drini ripongono piena fiducia nel fatto che Dio doni fedee speranza. Del tutto indipendentemente da come si svi-

Einfach mitreißend,Leben aus der Taufe

Semplicemente coinvolgente,la vita attraverso il battesimo

Gott, Quelle des ewigen Lebens /Dio, sorgente di vita eterna

12 Glaube | Fede

für ihr Kind einen Anfang setzt. Voller Vertrauen setzenEltern und Paten darauf, dass Gott Glauben und Zuver-sicht schenkt. Ganz unabhängig davon, wie sich das Kindentwickeln, welche Entscheidungen es später für oder ge-gen den christlichen Glauben treffen wird, in der Taufesetzt Gott einen unauslöschlichen Anfang. Die Taufe sym-bolisiert damit das Nicht-Selbständige des Lebens. Wasimmer wir im Leben tun oder unternehmen, den Anfang,dass es uns gibt, haben wir nicht selbst gesetzt. So zeigtdie Taufe das unverdiente und uneinholbare Zuvor-kommen Gottes in unserem Leben. Deshalb scheint es mirauch in Zeiten großer religiöser Unsicherheit so wichtigzu sein, Kinder zu taufen zu lassen. Zur Taufe gehört dasBekenntnis, gehören Wissen und Nachdenken. Ohnedies bliebe der Glaube seltsam unreif und naiv. Aber vorallem Wissen und Verstehen ist Gott schon wirksam undda. Wie gut, dass nicht immer alles verdient und selbst-gemacht sein muss. Die Taufe verbaut keine Wege, sie zeigtdas Fundament, auf dem das Leben, welche Gestalt esauch immer annehmen wird, steht.Nach seiner Taufe gehtJesus in die Wüste, wo er vom Teufel versucht wird. DieVersuchungsgeschichte bildet das Ineinander von aktivund passiv sein aus. Der getaufte Jesus sucht die Bestä-tigung seiner Taufe, er wagt sich in die Wüste, setzt sichaus. Er übt seinen Glauben ein, damit er ihn später aus-üben kann. Und mitten in dieser Einübung geschieht dasgeübt werden. Der Teufel nähert sich ihm, fordert ihn her-aus, indem er ihm die Schätze der Welt anbietet.So ge-hören Taufe und Leben, Glaube und Bewährung zu-sammen. Wer nicht aus seiner Taufe, aus dem gnädigenZuvorkommen Gottes lebt, hat Mühe, Kurs zu halten undden Versuchungen, von denen es ja reichlich gibt, zu wi-derstehen. In der Taufe versinkt alles Trennende von Gott und ein neu-er Zugang wird eröffnet. Darum spricht Martin Luther im-mer wieder vom ständigen „Zurückkriechen“ in die Tau-fe. Immer wieder einen neuen Anfang machen können,in dem wir uns Gottes gnädiger Gegenwart gewiss seinkönnen. So brauchen wir wohl ein ganzes Leben, um dasGeschenk der Taufe zu erfassen, und können sie doch nichtausschöpfen.

Uwe Habenicht

lupperà il bambino, da quali decisioni prenderà succes-sivamente a favore o contro la fede cristiana, nel batte-simo Dio pone un inizio incancellabile. Il battesimosimboleggia quindi la non-autonomia della vita. Qual-siasi cosa noi facciamo nella nostra vita, l’inizio, il fattodi esistere, non l’abbiamo posto noi. In questo modo il bat-tesimo mostra l’immeritata e irraggiungibile premuro-sità di Dio nei confronti della nostra vita. Per questo an-che in tempi di grande incertezza religiosa mi sembra cosìimportante far battezzare i bambini. Con il battesimo civogliono professione di fede, conoscenza e riflessione. Sen-za tutto ciò la fede resterebbe stranamente immatura eingenua. Ma soprattutto, attraverso la conoscenza e lacomprensione, Dio risulta attivo e presente. Meno maleche non sempre dobbiamo guadagnarci o farci tutto dasoli. Il battesimo non sbarra delle vie, ma indica il fon-damento della vita, qualsiasi forma essa assuma. Dopo il suo battesimo Gesù va nel deserto dove viene ten-tato dal diavolo. La storia della tentazione forma l’intrecciofra l’essere attivo e passivo. Il Gesù battezzato cerca la con-ferma del suo battesimo, si arrischia nel deserto, siespone. Mette alla prova la sua fede per poterla succes-sivamente praticare. Esercitandosi si diventa esperti. Ildiavolo gli si avvicina, lo provoca, offrendogli i tesori delmondo. Così il battesimo e la vita, la fede e l’affermazione vannodi pari passo. Chi non vive attraverso il suo battesimo, at-traverso la misericordiosa premurosità di Dio, fa fatica amantenere la direzione e a resistere alle tentazioni che,come si sa, sono numerose. Attraverso il battesimo scompare tutto ciò che ci divideda Dio e si apre un nuovo accesso. Per questo Martin Lu-tero parla sempre di un continuo “rintanarsi” nel batte-simo. Poter porre sempre un nuovo inizio in cui possia-mo essere certi della presenza misericordiosa di Dio. Cosìabbiamo bisogno di una vita intera per capire il dono delbattesimo non riuscendo tuttavia mai ad esaurirlo.

Uwe HabenichtTraduzione: MariaClara Palazzini Finetti

„Nach derGeburt setzt dieTaufe einenzweiten,geistlichenAnfang“

“Dopo lanascita, ilbattesimosegna unsecondo inizio:quellospirituale”

Zum Nachdenken | Per riflettere 13

“Ich reformiere mich, also bin ich“ – “Ich bilde mich, also bin ich“. Sowürde ich einen zentralen Punkt der evangelischen Art an Gott zuglauben und daraus zu leben übersetzen. Wer glaubt, dass Jesus Chri-stus ihn/sie grenzenlos liebt, entdeckt sich frei von Abhängigkeiten undbösen Mächten und dazu eingeladen zu wachsen, um selbständig zulaufen. Dazu ist es notwendig, eine Erziehung zu erhalten und sich dau-ernd zu reformieren und zu bilden. Die Reformation legte viel Wert darauf, lesen,schreiben und rechnen zu lehren. Damit Men-schen die Bibel lesen, den großen Codex, der dieMenschen dazu aufruft, froh und verantwortlichin der Freiheit der Kinder Gottes zu leben. DamitMenschen einen Beruf aber auch Kultur erlernen,um nicht einfach zur Erhaltung des fremdbe-stimmten Status Quo beizutragen, sondern auchzur Bildung von Orten und Räumen der Kreativitätund der Solidarität. Heute sind viele Erwachseneschüchtern, wenn es darum geht, andere zu er-ziehen und zu bilden – v.a. Jugendliche. Viel-leicht, weil sie selbst aufgegeben haben, sichvon Gottes Geist bilden/ reformieren zu lassen undsich als einzigartige Steine im bunten Mosaik derSchöpfung Gottes zu entdecken? Freilich kann ichnicht glauben lehren wie Physik. Aber ich kann Bei-spiele dafür geben mit der Art, wie ich lebe, wie ich von Gott rede, wieich die Mitmenschen liebe und ihnen helfe. Gott wird schon sein Teiltun und den Glauben schenken…„Reform um der Reform willen“ ist oft ein Alibi – das sagte schon To-masi di Lampedusa, als er viele politische und soziale Initiativen ent-larvte, die „alles ändern wollten um nichts zu ändern“. „Gott re-formiert uns, also sind und werden wir.“ Finden wir uns nichtmit dem Trott ab, der oft anderswo Missstände und Unrecht erzeugt!Seien wir lebendig und achten wir auf die sich ändernden Zeiten, ohneihre Opfer oder Komplizen zu werden! „Stellt euch nicht dieser Weltgleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihrprüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefäl-lige und Vollkommene.“ (Römer 12,2) Dazu inspiriere und helfe uns undder Kirche Gottes überall Gottes guter Geist.

Ulrich Eckert

“Mi riformo, quindi sono” – “Mi formo, ergo sono”. Formulerei cosìuno dei punti forti del modo evangelico/protestante di credere

in Dio e di vivere di conseguenza. Chi crede che Gesù Cristo lo/la amasenza limiti, si scopre liberato/a da dipendenze e da forze malvagie; sivede invitato/a a crescere per camminare con le proprie gambe. Per que-sto è necessario ricevere un’educazione e (ri-) formarsi di continuo.

La Riforma protestante ci teneva tanto a insegnarea leggere, a scrivere, a far di conto. Per saper leg-gere la Bibbia, il grande codice che ci chiama a vi-vere gioiosi e responsabili nella libertà dei figli edelle figlie di Dio. Per imparare un mestiere ma an-che per farci una cultura per contribuire non tan-to a conservare uno status quo imposto da altriquanto invece anche a formare luoghi e spazi dicreatività e di solidarietà. Oggigiorno parecchi adulti sono timidi quando sitratta di educare e di formare altri, soprattutto igiovani. Forse perché hanno rinunciato in primapersona a farsi ri-formare dallo Spirito di Dio e ascoprirsi tessere uniche nel colorato mosaico delmondo creato da Dio? Certo, non posso insegnare ad avere fede, comeinvece potrei insegnare fisica. Ma posso essered’esempio per il modo in cui vivo, in cui parlo di

Dio, in cui amo e aiuto il prossimo. Dio vorrà fare la Sua parte donandola fede. “Riformare pur di riformare” è spesso un alibi – lo dice beneTomasi di Lampedusa quando smaschera tante iniziative politiche esociali volte a “cambiare tutto per non cambiare niente”. “Dio ci ri-forma, quindi siamo e diventiamo”. Non rassegniamoci ad an-dazzi che spesso provocano disagi e ingiustizie altrove. Siamo vivi e at-tenti ai tempi che cambiano senza diventarne vittime o complici.“Non conformatevi a questo mondo, ma siate trasformati mediante ilrinnovamento della vostra mente, affinché conosciate per esperienzaquale sia la volontà di Dio, la buona, gradita e perfetta volontà.” (Ro-mani 12,2) Che lo Spirito di Dio ispiri e aiuti noi e la Chiesa di Dio ovun-que si trovi.

Ulrich Eckert

Andauernde Reformation –Dauernde Bildung

Riforma continua – Formazione continua

14 Zeugnisse | Testimonianze

Kirche und Schule in SüdafrikaChiesa e scuola in Sudafrica

78.2% aller Abiturienten haben 2013 ihr Matrik (Abitur) bestanden.Es gab großen Jubel, denn 2009 lag die Ziffer noch bei 60%.Blickt man jedoch tiefer, sieht es schlecht aus. Nur 13.5% schaffen

die Zulassung zur Universität. 70% aller Schüler erreichen das letzteSchuljahr nicht. Offizielle Forschungen ergeben ein trübes Bild. Knapp50% aller Schulanfänger können für ihr Niveau ausreichend lesen undrechnen. In der 9. Klasse sind es nur noch 14 bis 33%. 70 % aller Schü-ler schaffen es nicht über die 9. Klasse hinaus. Wie kommt das?Ein Großteil der Südafrikanischen Jugend lebt in äußerster Armut. El-tern, wenn vorhanden, können nicht lesen und schreiben. Im Zuge ei-ner gut gemeinten Schulreform 1994 gab es fatale Fehlentscheidun-gen: 1) Alle Lehrersemiare wurden geschlossen. Man wollte nur nochLehrer mit Universitätsabschluss. Menschen mit Uniausbildung wol-len aber nicht aufs Land. Somit gibt es in ärmeren Gebieten viele un-motivierte Lehrer, die anderswo keine Stelle bekamen.2) Man führte ein für Kanada konzipiertes Schulsystem ein. Es setzt Kin-der gebildeter Eltern, mit Büchern und Internetzugang, vorraus. Die-ses trifft für den Großteil südafrikanischerSchüler nicht zu. Somit wächst pro Schul-jahr der Rückstand dieser Kinder.Welche Rolle kann die Lutherische Kirchehier spielen? Vor 100 Jahren gab es viele Mis-sionsschulen. Lehrkräfte waren nicht immerhoch qualifiziert, aber motiviert, und konn-ten ein gutes Fundament legen. In den1950er Jahren wurden fast alle Schulenverstaatlicht oder geschlossen. Nur wenigeKirchenschulen blieben erhalten, derenBildungsniveau heute weit über demDurchschnitt liegt.Im Blick auf Bildung hat die Kirche be-sonders auf drei Ebenen einen wichtigenBeitrag zu liefern:1) Frühphase:Vermehrt werden in Ge-meinden Vorschulen gegründet. Einigesind hervorragend eingerichtet, andere, be-

Il 78.2% di tutti i maturandi ha superato la maturità (Matrik) nel 2013.Ci siamo molto rallegrati, perché nel 2009 la cifra si attestava soloal 60%.

Tuttavia a uno sguardo approfondito la situazione risulta negativa. Soloil 13.5% passa l’esame di ammissione all’università. Il 70% di tutti gli stu-denti non arriva all’ultimo anno scolastico. Ricerche ufficiali fornisconoun quadro fosco. Uno scarso 50% di tutti gli alunni che cominciano lascuola elementare sa leggere e calcolare in maniera sufficiente per illoro livello. In 4. ginnasio la percentuale scende fra il 14 e il 33%. Il 70%di tutti gli studenti non riesce ad andare oltre la 4. ginnasio. Come mai?Gran parte dei giovani sudafricani vive in condizioni di estrema povertà.I genitori, se esistono, non sanno né leggere né scrivere. Nel 1994, nelcorso di una riforma scolastica pensata con buone intenzioni, sono sta-te prese tuttavia delle decisioni fatalmente sbagliate: 1) sono stati chiu-si tutti i corsi di formazione extrauniversitaria per insegnanti decidendodi volere soltanto insegnanti con un diploma universitario. Tuttavia chipossiede una formazione universitaria non vuole andare a insegna-

re nelle zone rurali. Pertanto nelle zone piùpovere ci sono insegnanti non motivati chenon sono riusciti ad avere un posto altro-ve. 2) È stato introdotto un sistema concepitoper il Canada che presuppone figli di ge-nitori istruiti con accesso a libri e a internet.Questo non corrisponde alla realtà dellamaggior parte degli studenti sudafricani.Così ogni anno scolastico che passa au-menta l’arretratezza di questi studenti.Che ruolo può svolgere in questo contestola Chiesa Luterana? 100 anni fa esistevanomolte scuole missionarie. I docenti non era-no sempre altamente qualificati, ma eranomotivati e potevano gettare delle buonebasi. Negli anni ‘50 quasi tutte le scuole sonostate statalizzate o chiuse. Sono rimastesolo poche scuole religiose, il cui livello cul-Bischof Horst Müller/Il Vescovo Horst Müller.

sonders auf Farmen, haben nur das Nötigste an Infrastruktur. Den-noch tragen alle bei, Kindern eine gute Basis für die Schullaufbahnzu geben. Ein Projekt in der Hafenstadt Durban sei besonders er-wähnt. Dort leben viele Migranten und Flüchtlinge. Die Gemeindebetreibt für sie eine Vorschule mit qualifizierten Lehrern. Manmöchte eine weitere Vorschule einrichten, und eine Ausbildungfür Vorschullehrer leisten. Es gibt nämlich viele Kindergärten, wodie Kinder nur “aufgepasst” statt gefördert werden. Durch geziel-te Schulung von Lehrern für diese Altersgruppe soll eine wachsen-de Zahl von Kindern ein solides Fundament bekommen.

2) Schulausbildung: Die Zahl der Gemeindeschulen wächst. Eine Ge-meinde gründete eine Sonderschule für autistische Kinder. - Es gibtdavon nur vier in Südafrika. Die Deutsche Schule Hermannsburg führtals einzige Lutherische Kirchenschule bis zum Matrik. Seit Jahren be-stehen alle Schüler das Matrik. Sie zählt akademisch zu den bestenim Land.

3) Universitätsebene: Die Lutherischen Kirchen im Südlichen Afrika wol-len eine Universität gründen. Sie soll sich auf Bereiche konzentrie-ren, wo Not ist, wie Lehrer- und Krankenpflegerausbildung. Auch eineTheologische Fakultät ist geplant. Die Kirche braucht gut ausgebil-dete Pastoren, die kritisch und kreativ Gemeinde leiten können. Mar-tin Luther hat die Wichtigkeit einer guten Schulausbildung betont.In einer Schrift an die Ratsherren Deutschlands macht er die Be-hauptung, dass der Erfolg des ehemaligen Römischen Reiches damitzu tun hatte, dass die Jugend gut geschult war. Mit scharfer Zungebehauptet er: Wenn man “alle Bischöfe, Pfaffen und Mönche im deut-schen Lande zu einem Haufen schmölze”, man nicht so viel Wissenfinden würde wie bei einem Römischen Legionär*. Im Zuge der Re-formation sind daraufhin viele Schulen für das Volk gegründet wor-den. Auch eine gute Theologische Ausbildung war für ihn unerlässlich.

Als Lutherische Kirche in Südafrika wollen wir nicht nur das Evangeli-um verkündigen und diakonisch aktiv sein. Wir wollen die Fähigkeitenund Infrastrukturen nutzen, dass Schüler ein gutes schulisches Fun-dament bekommen.

Horst Müller, Bischof, ELKSA(NT)

*An die Ratsherrn aller Städte deutschen Landes, dass sie ChristlicheSchulen aufrichten und halten sollen” (Martin Luther, 1524)

Zeugnisse | Testimonianze 15

turale oggi è molto superiore alla media. Per quanto riguarda l’istruzione la Chiesa deve dare un importante con-tributo soprattutto a tre livelli:1) Fase iniziale:nelle comunità vengono fondate sempre più spesso del-

le scuole materne. Alcune sono attrezzate in modo eccellente, altre,soprattutto nelle fattorie, hanno solo l’infrastruttura necessaria. Matutte contribuiscono a dare ai bambini una buona base per la lorocarriera scolastica. Va menzionato in particolare un progetto nellacittà portuale di Durban dove vivono molti migranti e profughi. Lacomunità gestisce per loro una scuola materna con insegnanti qua-lificati. Si vorrebbe istituire un’altra scuola materna e un corso di for-mazione per i suoi insegnanti. Ci sono in effetti molti asili dove si “stasolo attenti” ai bambini invece di stimolarli. Attraverso un corso diformazione mirato agli insegnanti di questa fascia di età si può dareuna solida base a un numero crescente di bambini.

2) Formazione scolastica: il numero delle scuole comunitarie aumen-ta. Una comunità ha fondato una scuola speciale per bambini au-tistici. Ce ne sono solo quattro in Sudafrica. La Scuola Germanica Her-mannsburg è l’unica scuola della Chiesa Luterana che porta gli stu-denti fino alla maturità. Da anni tutti gli studenti passano la maturità.A livello accademico fa parte delle migliori di tutto il paese.

3) Livello universitario: le Chiese Luterane in Africa del Sud vogliono fon-dare un’università. Deve concentrarsi su ambiti di cui si sente la ne-cessità come la formazione di insegnanti e infermieri. È prevista an-che una facoltà di teologia. La Chiesa ha bisogno di pastori istruitiche possano guidare in maniera critica e creativa le comunità. Mar-tin Lutero ha sottolineato l’importanza di una buona formazione sco-lastica. Nel suo scritto ai consiglieri comunali della Germania affermache il successo dell’Impero romano è dipeso dal fatto che la gioven-tù avesse una buona istruzione. Con lingua tagliente asserisce: se “sifondessero insieme in un mucchio tutti i vescovi, preti e monaci del-la nazione tedesca” non si troverebbe tanta conoscenza come in unlegionario romano*. A seguito della Riforma sono pertanto state fon-date molte scuole per il popolo. Riteneva inoltre indispensabile an-che una buona formazione teologica.

Come Chiesa Luterana in Sudafrica vogliamo non solo diffondere il Van-gelo ed essere operativi a livello diaconale. Vogliamo sfruttare le capacitàe l’infrastruttura, per offrire agli studenti una buona base scolastica.

Horst Müller, Vescovo ELCSA(NT)

*“Ai consiglieri comunali di tutte le città della nazione tedesca che de-vono fondare e mantenere scuole cristiane” (Martin Lutero, 1524)

Traduzione in italiano: MariaClara Palazzini Finetti

16 Erfahrungen | Esperienze

Ein Jahr nachdem die Synode alle Gemeinden eingeladen hatte,die Studierenden des Konservatoriums L‘Aquila im Rahmen ei-nes Projektes zu unterstützen, haben wir an drei der jungen Mu-

siker, Ylenia Scimia, Gianmarco Di Cosimo und Maestro Marco Di Mar-co, einige Fragen gerichtet. Das Treffen fand bedeutsamerweise einenTag nach dem fünften Jahrestag des verheerenden Erdbebens statt, dasdas Leben der Menschen in der Region Abruzzen von Grund auf ver-änderte.Bei diesem Gespräch ging es auch um sehr private Gefühle, beruflicheErinnerungen und persönliche Empfindungen hinsichtlich des schreck-lichen Erlebnisses. Ferner kamen Zukunftserwartungen und Ängste zurSprache.

Aun anno dall’invito del Sinodo a sostenere il progetto a favoredegli studenti del Conservatorio dell’Aquila, abbiamo rivolto al-cune domande a tre dei giovani artisti coinvolti: Ylenia Scimia,

Gianmarco Di Cosimo e il Maestro Marco Di Marco. Un confronto si-gnificativo, avvenuto all’indomani del quinto anniversario del tragi-co sisma abruzzese. Sono emersi sentimenti intimi, ricordi professionali e sensazioni per-sonali dell’esperienza vissuta, aspettative e timori per il futuro. “Il sostegno della Chiesa Luterana a favore di noi giovani artisti aqui-lani è stato importante” spiega subito Ylenia, 26 anni, soprano, nati-va proprio dell’Aquila.“Ci siamo messi alla prova con la nascita di unapiccola ensemble vocale e con un tipo di repertorio inusuale, almeno

Erinnerungen, Ängste und Hoffnungen Ricordi, timori e speranze

A tu per tu con i ragazzi del Conservatorio dell’Aquila

Unter vier Augen mitden Studierendendes KonservatoriumsL’Aquila

Erfahrungen | Esperienze 17

“Die von der ELKI geleistete Un-terstützung war für uns jungeMusikstudenten aus L’Aquila sehrwichtig” sagt Ylenia, eine in L’Aqui-la geborene 26 Jahre alte Soprani-stin, gleich zu Beginn. „Wir habenuns der Herausforderung gestelltund ein kleines Vokalensemblemit einem - zumindest für mich -ungewöhnlichen Repertoire ge-gründet, das einiges Einstudierenund einen gewissen Übungsauf-wand erforderte: eine echte Herausforderung“.

Andererseits „ist L’Aquila baulichund auch moralisch eine immernoch in Trümmern liegende Stadt.Es war wirklich schön zu wissen, dass jemand an uns Studenten gedachthatte“ – so Gianmarco, ein 23jähriger Bariton aus Scurcola Marsicana(AQ) - „Dank der kleinen finanziellen Hilfe und der Gastfreundlichkeiteiniger Gemeinden wurden sechs Konzerte möglich: in Mailand, San-remo, Neapel und Torre Annunziata. Auch haben wir letztes Jahr wäh-rend des Eröffnungsgottesdienstes der Synode gesungen. Das gast-freundliche und zugleich kritische Publikum war uns bei allen unse-ren Auftritten ein Ansporn, künstlerisch zu wachsen“.

Das Projekt geht auf eine Idee von Frau Professor Maria Chiara Pavo-ne initiiert, einer ehemaligen Dozentin für Gesang am Konservatori-um L’Aquila, zurück. Es handelt sich dabei um ein kulturell, künstlerischund didaktisch wertvolles Projekt, das auf professionelle Auftritte derStudierenden auch außerhalb des üblichen akademischen Ambientesetzt.

„Es war eine ehrgeizige, fast schon gewagte Initiative, wenn wir dabeidie musikalischen Unterschiede zwischen den auf dem Programm ste-henden Komponisten bedenken“, erklärt der Maestro Di Marco, ein 35Jahre alter Organist, der vor allem als „Projektkoordinator“ für den in-strumentalen Teil und gemeinsam mit Claudia Di Carlo für den voka-len Teil fungierte. „Das Gelingen der Initiative ist dem Engagement vonMaestro Francesco Sorrentino, der beachtenswerten Überarbeitung derMusikstücke, und besonders auch dem Interesse und leidenschaftlichenEngagement der Studierenden zu verdanken. Es wurde ‚die richtige Mu-sik‘ am ‚richtigen Ort‘ gespielt. D.h. nicht nur das Repertoire stimmte,

per me, che ha richiesto studio e impegno: una vera sfida”. D’altronde,“L’Aquila è una città ancora distrutta, non solo fisicamente, ma mo-ralmente. E sapere che qualcuno ha pensato a noi ragazzi del Conser-vatorio è stato bello” - aggiunge Gianmarco, 23 anni, baritono di Scur-cola Marsicana (AQ) - “Grazie al piccolo aiuto economico e all’ospita-lità di alcune comunità, abbiamo fatto sei concerti: a Milano, Sanremo,Napoli e Torre Annunziata. E abbiamo cantato durante il culto di aper-tura dello scorso Sinodo a Roma. I pubblici si sono rivelati non solo ac-coglienti, ma anche con un rigoroso approccio critico che ci ha permessodi crescere artisticamente”.

Il progetto è nato grazie all’intuizione della Prof.ssa Maria Chiara Pa-vone, allora docente di canto presso il Conservatorio aquilano, che havoluto e saputo tradurre in progetto una sua idea originale, cultural-mente e artisticamente ricca, didatticamente valida perché basata suesibizioni professionali degli studenti al di fuori del loro solito ambienteaccademico.

“L’obiettivo era ambizioso, complesso, quasi azzardato, se consideria-mo la distanza musicale tra i diversi autori in programma” spiega il M°Di Marco, organista, 35 anni ma, soprattutto, “concertatore” del pro-getto per la parte strumentale, insieme a Claudia Di Carlo per la par-te vocale. “I risultati sono stati, però, ottimi grazie all’impegno del M°Francesco Sorrentino, alla notevole opera di rielaborazione e, soprat-tutto, all’interesse e alla passione suscitati negli studenti. Hanno fat-to ‘musica giusta’ nel ‘posto giusto’. Non solo per il repertorio, ma perl’attenzione, il rispetto e la considerazione ricevuta ai concerti. Avevamouna grande responsabilità perché, per il pubblico luterano, la musicaha una rilevanza unica, derivante dal suo ruolo non retorico nello svol-gimento di culti e momenti di preghiera”.

Inevitabile chiedere: cos’è stato il terremoto per voi?“È un ricordo doloroso e surreale” risponde Ylenia “In piena notte, unrumore assordante. Come se un demolitore fosse entrato in azione. E,nonostante il tetto di casa nostra fosse crollato, con i miei familiari sten-tavamo a capire cosa stesse succedendo, che ci facevamo là… Col tem-po ho capito di aver perso tutti i miei punti di riferimento, tutte le mieabitudini. Non sarà semplice recuperare quei luoghi e quella quoti-dianità. E non sogno né immagino il mio futuro. Dopo il terremoto, pre-ferisco vivere alla giornata e vivere ogni momento con dedizione”.

Marco - nativo di Avezzano ma aquilano della tristemente famosa “zonarossa” - oggi, oltre all’attività artistica, insegna musica in una scuolamedia dell’immensa periferia romana. Ma, ai tempi del sisma, era uno

Ylenia Scimia

18 Erfahrungen | Esperienze

sondern auch die Reaktion des Publikums, das aufmerksam, interes-siert und respektvoll war. Wir hatten eine große Verantwortung, weildie Musik für das lutherische Publikum eine besondere Bedeutung hat,die von ihrer keineswegs rhetorischen Rolle im Gottesdienstverlauf undbei Gebeten herrührt“.

Wir konnten nicht umhin zu fragen: Was war das Erdbeben für euch?„Das Beben ist und bleibt eine schmerzliche und surreale Erinnerung”,antwortet Ylenia , „mitten in der Nacht ein ohrenbetäubender Lärm.Als wäre ein Abrissunternehmen beim Werk. Und obwohl unser Haus-dach eingestürzt war, wurde mir und meiner Familie kaum bewusst,was eigentlich passiert war und was wir da sollten… Mit der Zeit wur-de mir dann klar, dass ich alle meine vertrauten Bezugspunkte und Ge-wohnheiten verloren hatte. Es wird nicht einfach sein, die uns bekanntenOrte und auch unseren Alltag zurückzugewinnen. Auch träume ich nichtoder stelle ich mir meine Zukunft vor. Seit dem Erdbeben lebe ich lie-ber Tag für Tag jeden einzelnen Moment mit Engagement“.

Marco, der aus Avezzano stammt und in L’Aquila in der durch das Erd-beben bekannt gewordenen „Zona rossa“ wohnt, ist heute nicht nur alsfreischaffender Künstler tätig, sondern unterrichtet auch Musik in ei-ner Mittelschule in einem der vielen Stadtrandviertel Roms. Aber zu Zei-ten des Bebens studierte er noch am Konservatorium L‘Aquila. “Viele ‘sinddavon überzeugt’, dass es besser ist, ‚woanders‘ zu leben. Sie meinenso‚ nicht ‚hinsehen‘ zu müssen. Auf diese Weise sehen sie nicht, was pas-siert ist und wie unser Stadtzentrum, in dem wir ja früher lebten, heu-te aussieht. Unsere Stadt war für die Intensität und Vielfalt ihrer Kul-turinitiativen bekannt. Musik ertönte aus allen Winkeln und Gassen,aus allen Gebäuden, L’Aquila war ein ‚kleines Salzburg‘. Der durch dasBeben verursachte Schock war unglaublich intensiv. Erst jetzt entste-hen wieder kleine musikalische Orte und ich würde mich freuen, wenndie Stadt über die Musik ihren Weg zurück in die Normalität finden wür-de. Ich denke dabei auch an das Konservatorium, dessen Seele nicht un-ter den Trümmern verschüttet wurde. Das ist der leider kaum bekanntgewordenen Solidarität von Konservatorien und Musikinstitutionenin den Abruzzen zu verdanken, die Platz machten für Studierende undLehrtätigkeiten. Aber vor allem, weil auch nach dem traumatischen Er-eignis keiner davon abzuhalten war, weiter an den Geist des Konser-vatoriums zu glauben: Die Studentinnen und Studenten begannen so-fort nach dem Beben in den Wohncontainern der Erbebenopfer, in Ein-kaufszentren und an allen möglichen Orten Musik zu spielen. Es warzwar anfangs sehr kalt im neuen Gebäude des Konservatoriums, aberjetzt sind alle Mauern und Wände immer mehr mit Plakaten, Zettelnund Meldungen zugeklebt. Die jungen Menschen sind zurückge-

studente del Conservatorio del-l’Aquila: “In molti ‘si sono convin-ti’ di vivere ‘fuori’ per evitare di‘guardare’ cos’è successo, com’èridotto il centro in cui avevanovissuto. La nostra città era nota perintensità e ricchezza delle attivitàculturali. La musica risuonava inogni via, palazzo, angolo, una ‘pic-cola Salisburgo’. Lo shock del ter-remoto è stato fortissimo. Soloora iniziano a risorgere piccolispazi musicali e mi piace pensa-re che la rinascita dell’Aquila pas-si proprio dalla musica. Penso alConservatorio, la cui anima non èmai stata sepolta dalle macerie. Perla solidarietà – troppo poco pub-blicizzata – di conservatori e istituzioni musicali abruzzesi che ospitaronoi ragazzi e le attività didattiche. Ma, soprattutto, perché la sua animanon si è mai rassegnata: gli studenti iniziarono immediatamente a suo-nare nei vagoni degli sfollati, negli spazi dei centri commerciali, e in ogniluogo possibile. E se la nuova struttura del Conservatorio, all’inizio, erainevitabilmente un po’ fredda, ora i suoi muri iniziano a sporcarsi dilocandine, manifesti e avvisi. I ragazzi, cioè, sono tornati a consuma-re il loro spazio di studio: sembrano chiudere il sipario sul recente pas-sato, per inaugurare una nuova vita”.

E Gianmarco, invece, si domanda: “Quanto sarebbe stata diversa la miavita musicale senza il terremoto? Avrei studiato al Conservatorio nel-la sua sede originale. E le mie prime esperienze artistiche non sareb-bero state solo concerti in memoria del sisma. Invece, mi resta in men-te la struggente bellezza della messa ‘Et terra mota est’, scritta da com-positori marsicani ed eseguita nel primo anniversario del terremoto.Insomma, senza quell’evento, sarei diverso, cresciuto in un ambientepiù sereno e meno provvisorio.”

Torniamo alla musica.Per Ylenia è “sentimento, amore, sacrificio. E ha un grande valore edu-cativo: perché è ritmo, figurazione e matematica e conferisce rigore, in-quadramento, cultura”. E per Gianmarco? “E’ tutto. Le sto dedicando me stesso. So che sarà mol-to difficile realizzare il mio sogno. Chi ci sta intorno spesso non com-prende la scelta di puntare sulla musica. Ma voglio superare le diffi-

Gianmarco Di Cosimo

Erfahrungen | Esperienze 19

kehrt, um in den Ihnen für das Studium zur Verfügung stehenden Räum-lichkeiten zu leben und sie mit Leben zu füllen: Sie scheinen den Vor-hang vor der jüngsten Vergangenheit zu schließen, um ein neues Le-ben zu beginnen“.

Gianmarco hingegen stellt sich die Frage: “Wie anders wäre mein mu-sikalisches Leben ohne das Erdbeben verlaufen? Ich hätte im alten Ge-bäude des Konservatoriums studiert und meine ersten künstlerischenErfahrungen wären gewiss nicht nur Konzerte zum Gedenken an dasErdbeben gewesen. So aber werde ich die verzehrende Schönheit der‘Et terra mota est’-Messe niemals vergessen, die von Musikern unse-rer Region komponiert und am ersten Jahrestag des Erdbebens auf-geführt wurde. Ja, ohne dieses Ereignis wäre ich heute ein Anderer, dennich wäre in einem unbeschwerteren und weniger provisorischen Um-feld aufgewachsen“.

Aber zurück zur Musik.Für Ylenia ist Musik “Gefühl, Liebe und Opfer. Außerdem besitzt Mu-sik einen großen erzieherischen Wert: denn sie ist Rhythmus, Figura-tion und Mathematik. Durch Musik lernt man Selbstdisziplin, Gewis-senhaftigkeit und Kultur“.Und für Gianmarco? „Musik ist alles für mich. Ich widme mich ihr völ-lig. Ich weiß, es wird sehr schwer sein, meinen Traum zu verwirklichen.Für Andere ist es oft nicht möglich zu verstehen, warum wir alles aufdie Musik setzen. Ich aber bin fest entschlossen, die vor mir liegendenSchwierigkeiten zu überwinden. Ich würde gerne in Deutschlandmein Studium fortsetzen. Meine Heimatstadt unterhält eine Städte-partnerschaft mit Passau. Dort habe ich einige Wochen verbracht, dieich in guter Erinnerung behalte. Ich weiß nicht, wo ich am Ende stehenwerde, aber sicher ist, dass ich mein Bestmöglichstes dafür gegeben ha-ben werde“.

Die Unterstützung aber ist stets wichtig für die MusiktudentenInnen. Selbst die Kosten für Unterbringung und Verpflegung bei Konzertenauswärts stellen ein Problem dar, wenn keiner dafür aufkommt. “In Italien sollten Kultur, junge Leute und benachteiligte Gebiete undMenschen Unterstützung erfahren. Die Hilfe, die wir von den Luthe-ranern erhalten haben, war sehr wichtig für uns. Es war eine wertvol-le menschliche und berufliche Erfahrung für uns. Wir werden sie im-mer in Erinnerung behalten…“, darüber sind sich alle einig. Das ist ein Dankeschön an die lutherischen Gemeinden. Und vermut-lich auch die Bitte um weitere Unterstützung. Viel Glück!

Die Redaktion – BMP ComunicazioneÜbersetzung: Kerstin Gros

coltà. Mi piacerebbe perfezionar-mi in Germania. Il mio paese è ge-mellato con Passau, in Baviera: cisono stato per poche settimane ene ho bei ricordi. Non so quale saràil risultato finale. Lo avrò però ot-tenuto al massimo delle mie pos-sibilità.”

Ma l’aiuto è importante per gli stu-denti.Anche le semplici spese di vitto ealloggio per esibirsi fuori dallapropria città, sono un problemasenza qualcuno che le finanzi.“In Italia, c’è bisogno di sostenerela cultura, i giovani, le aree e le per-sone meno fortunate. Il sostegnoricevuto dai luterani è stato importante per noi. Abbiamo vissuto unabellissima esperienza umana e professionale. Noi lo ricorderemo sem-pre...” concordano.È un ringraziamento alle comunità luterane. E, probabilmente, ancheun invito a sostenerli ancora. In bocca al lupo, ragazzi.

La Redazione – BMP Comunicazione

Marco Di Marco

20 Aus den Gemeinden | Dalle comunità

Als Lutheraner wieder mitten in der Stadt präsent

Seit gut einem Jahr ist der Luthersaal im Herzen Genuas nach einergrundlegenden Renovierung wieder in den Händen der evangelisch-

lutherischen Gemeinde. Am 17. November 2012 fand die feierliche Ein-weihung in einem Gottesdienst zu dem Zeitpunkt amtierenden DekanHolger Milkau, der Schatzmeisterin der ELKI, Frau von Hohenbühel, demseitdem zum Dekan gewählten Pastor Heiner Bludau und Vertreternaus der Ökumene in Genua statt. Eine positive Veränderung und einegroße Chance für die Gemeinde, die ihr Zentrum fast20 Jahre in der wunderschönen, aber etwas abgele-genen Kirche in Nervi hatte. Selbstverständlich findenGottesdienste und Konzerte weiterhin in Nervi statt,aber die „sala Lutero“ eröffnet der Gemeinde neue Mög-lichkeiten, um lutherischen Glauben in der Stadtsichtbar zu machen. Mit dem Projekt „Musizieren mitder Blockflöte“ erreicht die Gemeinde Kinder unter-schiedlicher Herkunft. Veronika Wiethaler versteht esausgezeichnet, Kinder aus der benachbarten süd-amerikanischen Gemeinde und aus der lutherischenGemeinde mit Singen, Spielen und Flötenspiel zu be-geistern. Musizieren bringt Freude, stärkt das Selbst-bewußtsein, baut Grenzen ab und entwickelt Ge-meinschaftssinn; Aspekte, die genauso wichtig sind wiedas Lernen von Noten. Vor kurzem haben die Kinder vor einem über-füllten Saal erste Kostproben ihres Könnens gezeigt. Mit Musik hat auchdas Projekt „Meditation des Tanzes“ zu tun, in dem Cornelia Betz mit12 Italienerinnen tanzend meditiert und so auf ungewohnte Weise et-was von evangelischem Leben im italienischen Kontext erlebbarmacht.Einmal monatlich feiert die Gemeinde an einem Wochentag abendseinen Gottesdienst, der vor allem Italiener anspricht. Das sich an-schließende Agapemahl ist eine gute Gelegenheit, über „Gott und dieWelt“ ins Gespräch zu kommen.Auch mit dem neuesten Projekt „Ein Fenster nach Norden“, ein Ange-bot für Italiener, um Deutschland und seine Kultur näher kennen zu ler-nen, startet die Gemeinde ein offenes Projekt, um auf sich aufmerksamzu machen.

Nuovamente presenti comeluterani al centro della città

Eine schöne Herausforderung für dieGemeinde Genua

Da più di un anno la sala luterana nel cuore di Genova, dopo un re-stauro radicale, è tornata nelle mani della comunità evangelica-

luterana. Il 17 novembre 2012 si è svolta l’inaugurazione ufficiale conun culto in cui erano presenti l’allora Decano Holger Milkau, la teso-riera della CELI, la signora von Hohenbühel, l’odierni Decano Heiner Blu-dau e rappresentanti dell’ecumene di Genova. Si tratta di un cambia-mento positivo e di una grande opportunità per la comunità che ha

avuto per quasi 20 anni il suo centro nella bellissimachiesa di Nervi che era tuttavia un po’ fuorimano. Na-turalmente continueranno a svolgersi culti e concer-ti a Nervi, ma la “sala Lutero” offre alla comunità nuo-ve possibilità per rendere visibile la fede luterana incittà. Con il progetto “Suonare il flauto dolce” la comunitàraggiunge bambini di diversa provenienza. VeronikaWiethaler riesce in maniera straordinaria ad entu-siasmare i bambini della vicina comunità sudameri-cana e della comunità luterana attraverso il canto, ilgioco e il flauto. Suonare arreca gioia, rafforza l’auto-stima, elimina i confini e sviluppa il senso comunita-rio; aspetti che rivestono la stessa importanza dello stu-dio delle note. Recentemente i bambini hanno potu-

to dare un assaggio della loro arte davanti ad una sala gremita. Ancheil progetto “Meditazione della danza” ha a che fare con la musica: Cor-nelia Betz, insieme a 12 donne italiane, medita danzando facendo cosìsperimentare un po’ di vita evangelica ad una realtà italiana.Una volta al mese la comunità in un giorno feriale celebra un culto se-rale dedicato soprattutto agli italiani. L’Agape che segue è una buonaoccasione per discutere di “Dio e del mondo”. Anche attraverso il suo progetto più recente “Una finestra rivolta ver-so nord”, un’offerta pensata per gli italiani, per far loro conoscere me-glio la Germania e la sua cultura, la comunità avvia un progetto aper-to per richiamare l’attenzione su se stessa.

Claus HöferTraduzione: MariaClara Palazzini Finetti

Una bella sfida per la comunità di Genova

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La biblioteca per ragazzidella comunità di Firenze

In unserer Gemeinde Florenz gibt es eine umfangreiche deutsch-sprachige Kinderbibliothek: Sie erzählt die Geschichte jahrzehnte-langer Kinder- und Jugendarbeit in unserer Gemeinde. In manchenälteren Kinderbüchern finden sich noch Laufkärtchen aus den frühenachtziger Jahren mit den in Kinderschrift gemalten Namen der da-maligen Nutzer, die heute, als Mittvierziger, immer noch der Gemeindeverbunden sind. Seither sind viele schöne Bücher hinzugekommen.Insbesondere Kinderbibeln und Materialien für die Religionserziehungaus der Mitte der neunziger Jahre, als der Kinderbibeltag neu ins Le-ben gerufen wurde; und dann die modernen Kinder- und Hörbücherder letzten Jahre, die der Bibliothek von den heutigen Jugendlichender Gemeinde überlassen wurden.Für sie, die Jugendlichen von heute, soll nun eine zeitgemäße Ju-gendbibliothek entstehen. Der heutige Buchmarkt bietet für diese Ziel-gruppe zahlreiche Titel von Qualität, die den Jugendlichen bei ihrerStandortbestimmung als Zweisprachige in einer zunehmend glau-bensfernen Welt helfen können. Fraglich ist natürlich, wer von den Ju-gendlichen wirklich noch liest und was gelesen wird. Von daher ist einauf die Jugend zugeschnittenes, begleitendes Kulturprogramm wich-tig, das in Gesprächs- und Aktionsnachmittagen Themen behandelnsoll, die die Jugendlichen ganz unmittelbar angehen und ihr Leben undDenken prägen: Praktische Vorschläge für spannende jugendorientierteInitiativen, die Interesse wecken und Lektürevorschläge möglich ma-chen sollen, finden sich in der aktuellen Fachliteratur für Bibliothekare.Eine besondere Herausforderung wird für uns darin bestehen, auchJungen mit dem Kulturprogramm der Bibliothek anzusprechen, da siegemeinhin nach ihrKonfirmation deut-lich seltener demGemeindelebenverbunden bleiben,als die gleichaltri-gen Mädchen.Christiane Büchel

Nella nostra comunitàdi Firnze esiste una

biblioteca per ragazzi inlingua tedesca, con nu-merosi titoli per i più pic-coli, per gli adolescenti eper i giovani. Questa bi-blioteca è specchio di unimpegno pluridecennaleper i bambini e i ragazzi.Ogni tanto scopriamo neilibri schede di prestito vec-chie di oltre trent’anni:quei bambini che allora viavevano scritto di loro pugno il proprio nome, oggi sono adulti e por-tano i loro figli nella comunità. Ci sono bibbie per ragazzi e materialiper l’educazione religiosa risalenti agli anni novanta, quando fu riav-viato il pomeriggio biblico per i bambini. Ma abbiamo anche nume-rosi libri, e audiolibri, degli ultimi anni, donati alla biblioteca dai gio-vani di oggi.E sarebbe proprio per loro, per gli adolescenti, che vorremmoora creare un fondo librario moderno e adeguato alle loro esigenze. Ilmercato editoriale propone una vasta gamma di titoli ottimi che pos-sono aiutare i giovani a trovare la propria strada da bilingui e da cri-stiani. Certo, c’è da chiedersi chi di loro sia ancora propenso alla lettura,e in particolare alla lettura di qualità. Difatti, una biblioteca per ragazzipuò funzionare solo se accompagnata da un’offerta culturale specifi-

ca che li stimoli alla lettura. Stiamo progettandopomeriggi di confronto su questioni proprie deigiovani, per innescare processi di riflessione eproporre delle letture in merito. Esiste in pro-posito una vasta gamma di vademecum per bi-bliotecari con numerosi suggerimenti praticisu come avvicinare i ragazzi alle biblioteche. Lasfida sarà attrarre i giovani al programmaculturale e ai libri per mantenerne così vivo ilcontatto con la comunità, ancor di più per i ma-schi che - dopo la loro confermazione – tendonomaggiormente ad allontanarsene.

Christiane Büchel

Die Kinder- und Jugendbibliothekder Gemeinde Florenz

Caterina, Lorenzo, Elena, Sveva, Christian

Was für ein Buch!/Guardate che libro!Sveva

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Auf der Suche nach einer Bildungs-stätte begeben wir uns nach Kam-panien, nach Santa Maria la Bruna, ei-

nem dichtbesiedelten Gebiet unweit vomMeer. Dort besuchen wir die Gesù di Nazareth-Schule.Unser erster Eindruck ist positiv: Im Ein-gangsbereich vermitteln die Murales derKinder eine heitere und fröhliche Atmo-sphäre. Der Schulleiter, Pfarrer Paolo Poggioli, emp-fängt uns stolz, wie jemand, der sich seit lan-gen Jahren mit großer Energie und Leiden-schaft seiner Aufgabe widmet. „Wir wolleneine Schule, die funktioniert und allen offensteht“.Das bedarf großer Anstrengungen, auch fi-nanzieller Art. „Das Schulgeld beträgt, ein-schließlich Mittagessen in der Schulkantine,nur 70 Euro im Monat,“ erklärt er uns. „Zu-gänglichkeit bedeutet allerdings auch Qua-lität und Sicherheit der Räumlichkeiten“.Der Zustand der Schule entspricht daherauch den Sicherheitsbestimmungen und -vorschriften, auch im BereichGesundheitsschutz, in einem Masse, das weit über dem Durchschnittder italienischen Schulen liegt.„Wir investieren regelmäßig in Schulgebäude und Personal. Unsere Lehr-kräfte wurden mit unbefristetem Arbeitsverhältnis eingestellt und ihreGehälter liegen nur knapp unter der in öffentlichen Arbeitsverhältnissenvorgesehenen Vergütung.“ Das ist nur ein Beispiel für den respektvollen Umgang, der für alle gilt,die hier lernen oder unterrichten. Und Respekt durchzieht in der Gesùdi Nazareth-Schule ja auch täglich den gesamten Unterricht. Das be-deutet nicht nur Beachtung der Regeln sondern auch Rücksichtnahmeauf die persönliche Lebensgeschichte eines jeden. Besonders bei denKindern, die finanziell und sozialbedingt in schwierigen familiären Ver-hältnissen leben. Auch trotz gewisser Schwierigkeiten scheint die Zusammenarbeit zwi-

Alla ricerca di un osservatorio sul mon-do dell’educazione, andiamo in Cam-pania, a Santa Maria la Bruna, zona

popolare densamente abitata, a due passi dalmare. Siamo alla scuola Gesù di Nazareth.L’impatto è subito positivo: all’ingresso, imurales realizzati dai bambini trasmettonoserenità e allegria. Il Pastore Paolo Poggioli, direttore e respon-sabile legale della struttura, ci accoglie conl’orgoglio di chi da anni le dedica energie epassione: “Vogliamo una scuola che funzio-ni e sia accessibile”.Questo richiede grandi sforzi, anche econo-mici.“Il costo della retta è contenuto, solo 70 euroal mese, comprensive anche del serviziomensa a norma” ci spiega. E aggiunge: “Ac-cessibilità significa, però, anche qualità e si-curezza degli ambienti”.La scuola, infatti, vanta importanti certifica-zioni di sicurezza e ha un tasso di conformi-tà a norme e regolamenti, anche di tipo sa-

nitario, ben superiori alla media degli istituti in Italia.“Facciamo investimenti costanti. Per la struttura e per il personale. Lenostre docenti sono assunte a tempo indeterminato, con condizioni eco-nomiche vicine ai contratti statali.”Un esempio di rispetto per chi vive la scuola studiando o insegnando. E d’altronde, il rispetto, alla Gesù di Nazareth lo s’insegna quotidia-namente. Non solo rispetto delle regole ma anche delle storie perso-nali di tutti. A iniziare da quelle di ogni bambino, talvolta caratteriz-zate da difficoltà familiari di tipo economico o socio-ambientale.Nonostante alcune situazioni complesse, sembra però che in questascuola la collaborazione tra educatori e famiglie funzioni più che al-trove. Almeno a sentire la maestra Anna, che insegna qui dopo esse-re stata da piccola allieva della scuola materna: “Noi cerchiamo sem-pre il dialogo con le famiglie dei nostri alunni. E devo dire che la rispostac’è. Anche perché comprendono e apprezzano la dedizione che la scuo-

Detail von einer Wandmalerei von Kindern derSchule/Particolare di un murale realizzato dai bambini dellascuola

(quella che funziona…)(die funktioniert…)

Aus den Gemeinden | Dalle comunità 23

schen Lehrkräften und Familien in dieser Schule besser als anderswozu klappen. So klingt es zumindest zwischen den Worten der LehrerinAnna durch, die als Kind diese Schule besuchte und heute hier als Kin-dergärtnerin arbeitet: „Wir suchen stets den Dialog mit den Familienunserer Kinder. Und die Reaktion, die wir erhalten, ist gut. Auch weil dasEngagement der Schule gesehen und geschätzt wird. Besonders auchder persönliche Einsatz von uns Lehrern und Lehrerinnen“.Das bestätigen ebenfalls die Zahlen: Jedes Jahr gibt es für alle 123 frei-en Plätze Anmeldungen. Und das ist, in einem Gebiet mit hoher Schul-abbruchsrate, eine Tatsache, die dem diakonischen Einsatz der ELKI fürdie Kinder und ihre Familien und auch für ihr Ansehen als Kirche, diefähig ist, auf dringende soziale Fragen zu reagieren, einen hohen Stel-lenwert beimisst. Beim Mittagessen, bei dem uns das fröhliche Stimmengewirr der Kin-der fast betäubt, treffen wir die Lehrerein Lia: „Wir versuchen, die Kin-der zu bilden, sie aber auch zu erziehen und bei ihrem Wachstum vormöglichen Gefahren zu schützen“. Eine dieser Gefahren stellt die Verbreitung der neuen Technologien un-ter den Kindern dar. Denn dabei besteht das Risiko, dass diese sich im-mer mehr in eine virtuelle Welt (Soziale Medien und Videogames) be-geben. „Wir müssen sie zu einem bewussten Umgang mit Internet undComputer erziehen, indem wir Regeln aufstellen und einhalten lassen“,so Lia. Aber „ohne die digitalen Medien in sich zu verteufeln, die ja beieinem gesunden Umgang, gewiss etwas Positives sind“, fügt Pfarrer Pog-gioli hinzu. Ferner muss jeder, der erzieht, stets bereit sein, auf Anregungen der Kin-der zu reagieren. Diese sind „heute mehr denn je vielfältigen Anregungenausgesetzt, mit ernüchterten Reaktionen. Bisweilen sind sie auchdurch die unmittelbare Konfrontation mit neuen Familienmodellen ver-wirrt“, so weiter Lia. Man muss zuhören können und sich austauschenwollen, ohne sich durch die Neugierde und Ängste, die früher typischfür ältere Kinder waren, aus dem Konzept bringen zu lassen. „Vor ei-nigen Tagen z.B. wurde ich von meinen Schülern gefragt, was ‘baby squil-lo’ bedeutet. Im Fernsehen und zuhause hatten sie davon gehört. DasThema wurde dann natürlich mit dem dem Alter unserer Kinder ent-sprechenden Feingefühl besprochen“, erzählt uns Lia zum Abschluss. Wir verabschieden uns von den Lehrerinnen, Sekretärinnen, Haus-meisterinnen, Köchinnen und Pfarrer Poggioli mit der Überzeugung,dass im Schulwesen Ideen, Werte, und vor allem Leidenschaft, wie die,die in der Gesù di Nazareth-Schule zu spüren ist, für die Zukunft allerwesentlich sind.

Die Redaktion – BMP ComunicazioneÜbersetzung: Kerstin Gros

la ha verso i loro figli, a par-tire dall’impegno perso-nale di noi insegnanti”.Lo confermano i numeri:gli iscritti raggiungonoogni anno il massimo deiposti disponibili, 123. E, inun’area segnata da altadispersione scolastica, èun dato che misura il va-lore dell’impegno diaco-nale della CELI con benefi-

ci per i bambini, per le famiglie e anche per la propria immagine di Chie-sa capace di rispondere a indifferibili istanze sociali. A pranzo, allegramente assordati dal chiacchiericcio a …mille decibeldei bambini in mensa, incontriamo la maestra Lia: “Cerchiamo di istrui-re ma anche di educare e proteggere i bambini nel loro percorso di cre-scita. Anche di fronte a sfide inedite” spiega.Ad esempio, quelle generate dalla diffusione delle nuove tecnologie trai bambini, con il rischio che inizino a vivere solo virtualmente tra so-cial media e videogiochi: “Occorre educare a un uso consapevole di webe pc, dando regole e facendole rispettare” ci dice Lia, ma “senza de-monizzare la tecnologia in sé che, se ben utilizzata, è senz’altro posi-tiva” interviene Poggioli.Inoltre, chi educa deve essere sempre pronto a rispondere alle solleci-tazioni dei bambini “oggi molto più esposti a stimoli, con reazioni di-sincantate e, talvolta, confusi anche dal confronto diretto con nuovi mo-delli familiari” riprende Lia. Bisogna quindi saper ascoltare e accetta-re il confronto, senza smarrirsi di fronte a curiosità e paure, un tem-po tipiche di un’età maggiore: “L’altro giorno, ad esempio, i miei alun-ni mi hanno chiesto cosa significasse ‘baby squillo’ dopo averne sen-tito parlare in tv e in famiglia. Ne abbiamo discusso. Ma con tutta l’ac-cortezza e la delicatezza indispensabili per la loro età” conclude Lia.Salutiamo le maestre, le segretarie, le bidelle, le cuoche e il Pastore Pog-gioli. E andiamo via con la convinzione che, per il futuro di tutti, nellascuola siano fondamentali idee, valori e, soprattutto, passione. Quel-la che si respira alla Gesù di Nazareth.

La Redazione – BMP Comunicazione

Pfarrer Paolo Poggioli vor demEingang der Schule Gesù diNazareth/Il Pastore Paolo Poggioli davantiall’ingresso della scuolaGesù di Nazareth.

24 Aus den Gemeinden | Dalle comunità

Mein Leben als Christin begann schon sehr früh, als Kind in un-serer Sonntagsschule in Brasilien, meinem Heimatland. Ichwar zwar noch sehr klein, aber ich erinnere auch heute noch

gut meine LehrerInnen. Zwei identische Zwillingsschwestern, eine ame-rikanische Missionarin und mein Lieblingslehrer: ein älterer Pastor, derschon im Ruhestand war, und der uns die Bibelgeschichten auf sehr krea-tive Weise erzählte. Er behalf sich dabei mit einem Stoffbild, auf das erdie Figuren je nach Verlauf der Erzählungen aufsteckte und hin und herbewegte, wie bei einem Puppentheater. Heute noch verwende ich in meiner Bibel einigekleine Lesezeichen von damals. Sobald ich sieanschaue, fühle ich mich in die von der Morgen-sonne beleuchtete Sonntagsschule von damals zu-rückversetzt. Ein fröhlicher Ort, in dem Klavier-musik erklang und unsere lauten Kinderstimmendie Fensterscheiben erzittern ließen. Wunder-schöne Erinnerungen, die ich heute den Kindernin der Sonntagsschule von Nervi zu vermitteln ver-suche. Das ‚Wie‘ ist dabei entscheidend und außerdemfällt Kindern das Lernen sehr viel leichter als unsErwachsenen. „Wer findet als Erster Vers 1, Kapitel2 im Buch Hosea?“ Bei diesem lustigen Spiel ge-wann ich nicht nur eine Menge Bonbons, sondernlernte auch sehr viel!Das Vaterunser und einige der damals gelerntenBibelverse, Psalmen und Lieder habe ich nie mehrvergessen. Sie waren das Fundament meines Er-wachsenenlebens: Worte, die mich auf dem Gymnasium vor einer Klas-senarbeit beruhigten, die vor einem Bewerbungsgespräch mein Ver-trauen in mich stärkten, die mir in schweren Momenten oder bei schwie-rigen Entscheidungen die nötige Kraft geben. In unserer Sonntagsschule haben wir dieses Jahr eine „von Kindern ge-staltete Bibel“ gemacht, eine Mappe mit allen Bastelarbeiten. Die vonden Kindern altersgemäß künstlerisch dargestellten Bibelgeschichtensind darin chronologisch geordnet.Auch letztes Jahr haben wir ein in verschiedene Themen untergliedertesProgramm zusammengestellt: von Gedanken zur Weihnachtsge-

La mia vita come cristiana è iniziata molto presto: da bambina pres-so la Scuola Domenicale in Brasile, il mio paese d’origine. Ero pic-colissima. Ma ricordo bene i miei insegnanti. Due maestre gemelle

identiche, una missionaria americana, e il mio favorito: un pastore an-ziano già in pensione, che aveva un modo creativo di raccontare le sto-rie, aiutandosi anche con un quadro di flanella in cui i personaggi - daattaccare e spostare conformemente allo svolgimento del testo - agi-vano come in un teatrino.

Ancora oggi, tra le pagine della mia Bibbia, ho qual-che piccolo segnalibro fatto allora: mi basta os-servarli per “ritrovarmi” in quel salottino illumi-nato dal sole del mattino, un nido di allegria in cuirisuonavano le note di un piano e i vetri della fi-nestra vibravano per la forza delle nostre vocine.Ricordi bellissimi che cerco di trasmettere adessoai miei piccoli bambini della Scuola Domenicaledi Nervi.Il modo d’apprendere è fondamentale e i bimbi me-morizzano molto più facilmente di noi adulti. “Chi trova subito, nella Bibbia, il primo versettodel capitolo 2 del libro Osea? “: quante caramel-le vinsi e quante cose imparai in quelle divertentigare! Il Padre Nostro, qualche versetto o Salmo, alcuniinni appresi da piccola: non li ho più scordati.E sono stati le fondamenta per la mia vita adulta:parole per calmarmi prima di un esame al liceo, perdarmi fiducia prima di un colloquio di lavoro, per

affrontare momenti difficili o assumere decisioni complicate.Quest’anno, la nostra Scuola Domenicale ha realizzato la “Bibbia fat-ta dai bambini”, un raccoglitore dei loro lavoretti, organizzati nell’or-dine cronologico delle storie bibliche selezionate e narrate in base al-l’età. Anche l’anno precedente, il programma era stato articolato: dalle ri-flessioni sui temi di Natale e la preparazione di segnalibri natalizi allapreghiera “come parliamo con Dio”, dal ripasso della storia di Noè e delDiluvio alla comprensione del significato della Pasqua fino al Battesi-mo e alla Pentecoste.

Religionserziehungfür Kinder

Educazione religiosaper i piccoli

Die Bibel von den Kindern gemacht - beimarbeiten /La Bibbia fatta dai bambini - al lavoro

Aus den Gemeinden | Dalle comunità 25

schichte samt Gestaltung von weihnachtlichen Lesezeichen, über dasGebet : „wie wir mit Gott sprechen“ und die Wiederholung der Ge-schichte Noahs und der Sintflut bis hin zum Verständnis der Bedeutungvon Ostern, der Taufe und Pfingsten. Es gibt keine Anwesenheitspflicht bei uns und jedes sonntägliche Zu-sammentreffen ist unabhängig von allen anderen. Die Kinder könnenfrei entscheiden, ob sie malen oder lieber eine Collage machen möch-ten, je nach Thema. Sie können aber auch einfach nur zuhören. Nach-dem die Kinder mit ihren Familien im Gottesdienst die Begrüßung desPfarrers gehört und das erste Lied gesungen haben, kommen sie zu uns.Bei den „Großen“ geht es derweil mit der Predigt weiter. Die Kinder keh-ren später zu ihren Familien zurück, um bei der Kollekte zu helfen undgemeinsam den Segen zu empfangen. Das größte Hindernis bei dieser erzieherischen Tätigkeit besteht dar-in, dass sie in einer katholisch und nicht protestantisch geprägten Kul-tur erfolgt.Da, anders als in meinem Heimatland Brasilien, die meisten prote-stantischen Gemeinden in Italien keinen „Kindergottesdienst“ oderSonntagsschule haben, war es kein leichtes Unterfangen, den Eltern oderGroßeltern die Bedeutung der Religionserziehung für Kinder und Klein-kinder zu vermitteln. Aber andererseits erlebten ja auch meine lieben Schwestern und Brü-der ihre Evangelisation/Bekehrung im Allgemeinen als Erwachsene. Und das bringt uns zu der Frage zurück: Hat derjenige, der in einer Kir-che großgeworden ist, die Begegnung mit Gott wirklich erlebt oder hater/sie sich lediglich an die Idee gewöhnt, jeden Sonntag in die Kirchezu gehen und ihr zu dienen?Wie schon erwähnt, haben mich die als Kind gelernten Bibelverse undPsalmen in vielen Momenten meines Lebens spirituell gestärkt, und zwargenau dort, wo auch der kleine erzieherische Samen ausgesät wurde.Und so sind heute die Hingabe der Missionare und Kirchenmitglieder,die mich als Kind bei meiner Evangelisation begleiteten, ihr Glau-bensvorbild und das christliche Vorbild meiner Eltern die Essenz mei-nes spirituellen Lebens geworden. Eine ständige Inspiration für mei-ne bescheidene erzieherische Tätigkeit.

Andreia Gomide, Leiterin der Sonntagsschule in NerviÜberstezung: Kerstin Gros

Nella nostra Scuola Domenicale non c’è obbligo di frequenza e ogni in-contro è indipendente dall’altro. Il bambino è libero di disegnare o fare un collage in base al tema delgiorno o anche di limitarsi ad ascoltare: la sua attività si svolge dopoessere stato in chiesa con la propria famiglia per il tempo di ascolta-re il Benvenuto del Pastore e il primo canto, mentre il culto dei “gran-di” prosegue con il sermone e prima di rientrarvi per aiutare nella rac-colta delle offerte e ricevere la benedizione insieme ai propri cari.La difficoltà maggiore di questa attività educativa è nel realizzarla inuna società con cultura di catechismo cattolico ma non protestante. Diversamente dal “mio” Brasile, la maggioranza delle Comunità pro-testanti in Italia non ha il “culto infantile” o la Scuola Domenicale: il la-voro duro da svolgere è stato sugli adulti, per spiegare a genitori o non-ni l’importanza di tale apprendimento in tenera età.D’altronde, l’esperienza di evangelizzazione/conversione dei miei carifratelli è generalmente avvenuta in età adulta. Bene, questo ci rimette alla domanda: una persona cresciuta in Chie-sa ha veramente avuto l’incontro e l’esperienza con Dio oppure si è soloabituata all’idea di servire e frequentare la Chiesa ogni domenica?Come detto, in diversi momenti della mia vita i versetti o Salmi me-morizzati da bambina mi hanno rafforzato spiritualmente proprio làdove il piccolo seme dell’insegnamento era stato piantato. E così, oggi, la dedizione dei missionari o dei membri della chiesa chemi seguirono da piccola nell’evangelizzazione e il loro esempio di fedee quello di Cristiano dei miei genitori sono diventati l’essenza della miavita spirituale e l’ispirazione continua per la mia piccola attività edu-cativa.

Andreia Gomide, responsabile della Scuola Domenicale di Nervi

Die Familie lieben - dasTagesthema malen/Amare

la famiglia - colorare il tema del giorno

26 Frauennetzwerk | Rete delle donne

Ach so! Ah ecco!

Welcher ist der älteste Frauenberuf? Wenn Sie jetzt spontanantworten „Prostitution“, dann geht es Ihnen genauso, wieuns 25 (!) Teilnehmerinnen am Seminar des Frauennetzwerks.

So nämlich antworteten wir alle einstimmig auf diese Frage von Han-nelore Schettler, die uns gerade durch das hochinteressante MeranerFrauenmuseum geführt hatte. Unter anderem ging es in dieser Füh-rung um das Thema Schönheit und Schönheitsideale. Erleichtertdurften wir feststellen, dass es sich bei dem ältesten Frauenberuf umeinen wesentlich schöneren handelt, nämlich den Beruf der Hebam-me. Ach so! Sieh mal eine an. Da können wir mal sehen, wie wenig wirFrauen uns heute unserer wesentlichen Schönheit bewusst sind: In demBeruf der Hebamme verbergen sich sogar mindestens zwei „Schön-heiten“ der Frau: Die Einzigartigkeit der Schwangerschaft, des Gebä-rens, und die Einzigartigkeit einer so starken Verbundenheit, wie zwi-schen Hebamme und Gebärender. Nach der Führung durch das Frau-enmuseum entdeckten wir, angeleitet von der Tanzpädagogin Doro-thea Staffler, die biblische Gestalt der Ruth (Buch Ruth 1, 16b). Ruth folgtals junge Witwe ihrer Schwiegermutter Noomi in deren Heimat, obwohlNoomi zunächst versucht, sie davon abzuhalten. Rut bleibt standhaft(„Wohin du gehst, dahin gehe auch ich“) und beweist Noomi Treue. Hieralso ein neues Beispiel, für die Verbundenheit zwischen Frau und Frau,das wir dann auch tanzend nachempfinden konnten unter anderemmit dem bulgarischen Frauentanz Marimarico, Nach Tanzmeditationund typisch Südtiroler Abendessen klang dieser erste Tag mit einer nächt-lichen Kirchenführung mit Gesang und Kerzenlicht aus.Am Samstag-morgen durften wir nach dem Frühstück und einer besinnlichen Mor-genandacht dem spannenden Vortrag „Wie reden wir miteinander“ vonFrau Dr. Christine Baumgartner, (Psychotherapeutin) zuhören, die unseinen Einblick in die „gewaltfreie Kommunikation“ gewährte und unsan der Hand nahm bei der Entwicklung einer „Kultur des Streitens“. Beider abschließenden Fragenrunde hat die Frage der ältesten Teilnehmerin(86) wohl alle am meisten berührt: „Als der Krieg zu Ende war, war ich17 Jahre jung und wollte das nie wieder erleben. Als junges Mädchendachte ich mir, die kleinste Keimzelle für einen Krieg muss wohl der Streitzwischen 2 Personen sein und wenn ich als Einzelperson etwas gegen

Qual è il mestiere più antico della donna? Se rispondete spon-taneamente la “prostituzione”, allora vi capita proprio come ècapitato a noi 25 (!) partecipanti al seminario della Rete delle

donne. Così abbiamo risposto all’unisono a questa domanda di Han-nelore Schettler, che in quel momento ci stava guidando nell’interes-santissimo Museo delle donne di Merano. Fra le altre cose in questa vi-sita guidata è stato trattato anche il tema della bellezza e degli idea-li di bellezza. Con sollievo abbiamo potuto constatare che il mestierepiù antico della donna è uno molto più bello, vale a dire la professio-ne dell’ostetrica. Ah ecco! Osserviamone una e possiamo capirequanto poco noi donne siamo consapevoli oggi della nostra bellezzaessenziale: nel lavoro dell’ostetrica si nascondono come minimo due“bellezze” della donna: l’unicità della gravidanza e del partorire e l’uni-cità di un legame così stretto come quello fra l’ostetrica e la partoriente.Dopo la visita guidata attraverso il Museo delle donne con l’aiuto del-la pedagogista della danza Dorothea Staffler abbiamo scoperto il per-sonaggio biblico di Ruth (libro di Ruth 1, 16b). Rut segue come giovanevedova sua suocera Naomi nella sua patria, anche se Naomi all’iniziocerca di dissuaderla. Rut rimane ferma nelle sue intenzioni (“dove an-drai tu, andrò anch’io”) dando prova della sua fedeltà a Naomi. Que-sto è un nuovo esempio del legame fra donna e donna, che abbiamopotuto anche sperimentare più tardi fra l’altro partecipando alla dan-za bulgara delle donne “Marimarico”. Dopo la danza meditativa e unatipica cena altoatesina, questa prima giornata si è conclusa con unavisita notturna guidata alla chiesa allietata da canti e alla luce dellecandele. Sabato mattina dopo la colazione e la preghiera mattutina ab-biamo potuto seguire l’appassionante relazione “Come parliamo fradi noi” della dr. Christine Baumgartner(psicoterapeuta) che ci ha for-nito una panoramica della “comunicazione senza violenza” e ci ha pre-si per mano nel chiarirci lo sviluppo di una “cultura della lite”. Duran-te la sessione conclusiva delle domande quella posta dalla partecipantepiù anziana (86) ha commosso tutte: “Quando è finita la guerra ave-vo 17 anni e non volevo che accadesse mai più. Da ragazzina quale eroho pensato che la cellula germinale più piccola per una guerra deve es-sere la lite fra 2 persone e dato che io come singola persona volevo far

Seminar des Frauennetzwerks in Meran, vom 21. – 23. März. Thema:Toleranz (Themenschwerpunkt der Lutherdekade 2013)

Seminario della Rete delle donne a Merano, dal 21 al 23 marzo. Tema:tolleranza (tematica dell’anno 2013 della decade di Lutero)

Frauennetzwerk | Rete delle donne 27

den Krieg tun will, muss ich mich friedlich verhalten und habe also inmeinem ganzen Leben versucht, niemals zu streiten. Jetzt lehren Sie unsdie Kultur des Streitens und da wollte ich fragen, ob ich jetzt etwa meinLeben lang alles falsch gemacht habe?“ Was für eine Frage!Vor einerStadtführung durch das schöne Meran gewährte uns Renate Abrameinen Einblick in die Geschichte Südtirols, eine Geschichte, die durch-aus auch viel mit Toleranz bzw. Intoleranz zu tun hat. Nun leitete Lau-ra Sedda Bordon, Mitglied der jüdischen Gemeinde den Workshop „To-leranz und Religion“, in dem wir uns mit vier Frauen aus dem Alten Te-stament auseinandersetzten. Auch hier wurden wir auf die Rolle derSchönheit der Frau in der Schöpfung aufmerksam.Am Abend stellte sichdie ev. Gemeinde Merans vor und Zeitzeuginnen kamen zu Wort. Am Sonntag klang das Seminar mit einem eindrucksvollen von Frau-en gestalteten ökumenischen Gottesdienst aus. Ein riesiges Dankeschönfür die Gastfreundschaft der Gemeinde Meran und die Organisationund Gestaltung des Seminars von Andrea Burgenmeister!

Katja Gieselmann

qualcosa contro la guerra dovevo comportarmi in maniera pacifica; perquesto durante tutta la mia vita ho cercato di non litigare mai. Ora leici insegna la cultura della lite e allora volevo chiederle se ho sbaglia-to tutto nel corso della mia intera vita”. Che domanda! Prima di unavisita guidata attraverso la bella Merano,Renate Abram ci ha fornitouna panoramica della storia dell’Alto Adige, una storia che ha moltoa che fare con la tolleranza o l’intolleranza. Laura Sedda Bordon, mem-bro della comunità ebraica ha tenuto il workshop “Tolleranza e religione”,in cui ci siamo confrontate con quattro donne dell’Antico Testamento.Anche in questo caso abbiamo notato il ruolo della bellezza della don-na nella Genesi. La sera ci è stata presentata la comunità evangelicadi Merano con testimoni che hanno preso la parola. Domenica il se-minario si è concluso con un straordinario culto ecumenico organiz-zato dalle donne. Un grandissimo grazie per l‘ospitalità alla comuni-tà di Merano e ad Andrea Burgenmeister per l’organizzazione e la ge-stione del seminario!

Katja GieselmannTraduzione: MariaClara Palazzini Finetti

Die Teilnehmerinnen/Il gruppo delle partecipanti

28

KULTUR

/CUT

URA

Frühlingskonzerte zwi-schen Florenz und Verona

Ein begeistertes Publikumkonnte sich im April diesesJahres einer ganzen Reihefestlicher Konzerte er-freuen. Insbesondere wol-len wir hier von den mu-sikalischen Veranstaltun-gen der Gemeinden Vero-na-Gardone und Florenzsowie der Gemeinde-gruppe Emilia-Romagnaberichten.Am 1. April fand in Verona,der Stadt Romeo und Juli-as, ein Konzert mit dem in-ternational bekanntenKammerchor der DresdnerFrauenkirche statt. Genau ein Jahr nach sei-nem letzten Auftritt in Ita-lien sang der DresdnerChor erneut vor einem ita-lienischen Publikum. An-stoß dafür war unter an-derem auch der große Er-folg seiner 2013 in der San

Domenico Kirche stattge-fundenen musikalischenDarbietung, die von ei-nem großen, musikbegei-sterten Publikum gefeiertworden war.Auch dieses Jahr war dasPublikum Veronas bei demzweiten Konzert der Euro-patour 2014 des Kammer-chors wieder voller Begei-sterung dabei. Ein Chor,der 40 halbprofessionelleSängerinnen und Sängerumfasst, und dessen Re-pertoire sich vor allem ausA-cappella-Musik aus dem17. und 18. Jahrhundert zu-sammensetzt. Das dies-jährige Konzert bot denZuhörern einen Quer-schnitt durch die Kompo-sition für A-cappella-Choraus dem 20. Jahrhundert,mit Werken von MauriceDuruflé, Samuel Barberund – als besonderen Hö-hepunkt – die Messe fürzwei vierstimmige Chöre

von Frank Martin, ein fas-zinierendes musikalischesErlebnis. Auch die Musikveranstal-tungen in Florenz warenein Publikumserfolg. ImApril fanden an vier Mitt-wochabenden die von derFlorentiner Gemeinde or-ganisierten „Aprilkonzer-te“ statt. Los ging es mit“Mouvements perpétuels”mit E. Antonucci (Gitarre)und B. Donati (Querflöte);es folgten “Gemme perl’anima” mit D. Dori (Or-gel); Stabat Mater mit S.Bossa (Sopranstimme), F.Ghelardini (Altstimme)und U. Cerini (Orgel). Ab-geschlossen wurde dieKonzertreihe mit “Stellasicut flamma”, dargebo-ten von Angelica (Oboe)und Margherita Da Ronco(Orgel).Das Florentiner Publikumkonnte sich so in der Kir-che am Lungarno Torri-giani, dank der herrlichen,2005 restaurierten Kem-per-Heberlein-Orgel, einerganzen Bandbreite musi-kalischer Werke der ver-schiedensten Komponi-sten erfreuen: von Sau-guet bis Piazzolla, vonBach bis Mendelssohn, vonDomenico bis AlessandroScarlatti und von Rossinibis Hakim. Wie so oft schon war derEintritt zu den Konzertenin Florenz und Mailand

frei. Zu verdanken ist diesdem klugen Umgang mitden 8xmille-Geldern derEvangelisch-LutherischenKirche in Italien, die in die-sem Fall für kulturelle In-itiativen verwendet wur-den.

Die Redaktion – BMP Comunicazione, in Zusammenarbeit

mit Bernhard Werner (Ve-rona), Karin Peschau (Ve-

rona) und Jörn A. Lahr (Florenz)

Übersetzung: Kerstin Gros

Tra Verona e Firenze è fiorita una primaveradi concerti

Lo scorso aprile è stato ca-ratterizzato da alcuni im-portanti e apprezzati ap-puntamenti musicali. In particolare, abbiamopuntato l’attenzione suquanto è stato organizzatodalla comunità di Verona-Gardone e da quella di Fi-renze ed Emilia-Romagna.Nella città di Giulietta, lo

Emilio Antonucci und Bernardo Donati haben in Florenzgespielt/Emilio Antonucci Bernardo Donati esibitisi Firenze.

Kultur | Cultura 29

scorso 1 aprile, si è tenutoil concerto del raffinatoCoro da camera della Frauenkirche di Dresda.Il Coro è tornato così inItalia, esattamente a unanno di distanza dalla suaultima presenza e l’ha fat-to proprio sulla spinta delgrande successo già ri-scosso nella città scaligera,dove l’esibizione 2013 eraavvenuta in una Chiesa diSan Domenico gremita daappassionati e curiosi.Anche quest’anno, il pub-blico di Verona - secondatappa del tour europeo2014 del Coro – ha rinno-vato il proprio entusiasticoapprezzamento alla for-mazione di quaranta can-tori, uomini e donne, semi-professionisti: specializza-ti soprattutto nell’esecu-zione di brani a cappella diorigine secentesca e sette-centesca, questa volta gliartisti hanno offerto ai pre-

senti uno spaccato sullaproduzione per coro a cap-pella del XX secolo, conopere di Maurice Duruflé,Samuel Barber e, soprat-tutto, con la Messa perdoppio coro a 4 voci di

Frank Martin, dall’affasci-nante e bruciante bellezza.Non da meno è stata l’at-tività musicale a Firenzedove la locale comunitàha, addirittura, promossoben quattro appunta-menti, denominati “Con-certi di Aprile”, per quattromercoledì di seguito: si èiniziato con “Mouvements

perpetuels”, con E. Anto-nucci alla chitarra e B. Do-nati al flauto traverso; poisi è proseguito con “Gem-me per l’anima” e l’orga-nista D. Dori; quindi, è sta-ta la volta di Stabat Matercon la soprano S. Bossa, ilcontraltista F. Ghelardinie l’organista U. Cerini; infi-ne, la serie si è conclusa con“Stella sicut flamma” e laperformance di Angelica eMargherita Da Ronco, ri-spettivamente oboista eorganista. I fiorentini han-no così apprezzato un’am-pia gamma di opere e bra-ni: da Sauguet a Piazzolla,da Bach a Mendelssohn,da Domenico ad Alessan-dro Scarlatti, da Rossini aHakim, nella chiesa di Lun-garno Torrigiani, dominatadal magnifico organo Kem-per-Heberlein restauratonel 2005. Come spesso accade, i con-certi svoltisi nelle città delGiglio e della Scala nonhanno previsto un bigliet-to d’ingresso, anche grazieal sapiente uso del contri-buto dell’otto per mille de-stinato alla Chiesa Evan-gelica Luterana in Italia ededicato alle attività cul-turali.

La Redazione – BMP Co-municazione, in collabo-razione con i sigg. Ber-

nhard Werner (VR), KarinPeschau (VR) e Jörn A.Lahr (FI)

In einem neuen Buch vonder FCEI-Studienkommis-sion - “Protestantesimo edemocrazia”- werden dieBeziehungen zwischenprotestantischer Theolo-gie und in der Moderneentstandenen, demokra-tischen Staatsformen vonnamhaften Autoren neuausgelegt. Es wird darindarüber reflektiert, wie ineiner durch Globalisierung,Wirtschaftskrise, nachhal-tige Entwicklung, Gender-gleichstellung und bio-ethische Dilemmata im-mer komplexer werden-den Welt kriselnde Beteili-gungs- und Vertretungs-formen erneuert werdenkönnen. Übersetzung: Kerstin Gros

Invito alla lettura

In “Protestantesimo e de-mocrazia” - nuovo volu-me a cura della Commis-sione studi della FCEI – si ri-visita, con il contributo diautori prestigiosi, il temadel rapporto tra la teologiaprotestante e le forme de-mocratiche nate nell’etàmoderna. E si ragiona dicome rinnovare forme dipartecipazione e rappre-sentanza ormai in crisi, inun mondo sempre piùcomplesso a causa di glo-balizzazione, crisi econo-mica, sviluppo sostenibile,questioni di genere, di-lemmi bioetici.

Einladung zur Lektüre

Ein Moment des florentinischen Konzert/Un momento di un concerto fiorentino

Protestantesimo edemocrazia –Claudiana Verlag -Buchreihe NostroTempo (272 Seiten,Euro 18,50)Protestantesimo edemocrazia -Editore Claudiana -Collana NostroTempo (pp. 272,euro 18,50).

Chiesa EvangelicaLuterana in Italia

Totale € 3.920.845,89

8PERMILLE7.000 i luterani in Italia. Ma quasi 60.000 le firme per sostenere le attività dellaCELI, la Chiesa Evangelica Luterana in Italia.

TOTALI DEI PROGETTI SPESI NEL 2013

STANZIAMENTO 8 PERMILLE 2013

Firme 58.500

0,32%

� ��€�3.920.845,89

� € 87.314,71

Percentuale scelte espresse

Rimessa

Residui 8 per mille

Otto per Mille alla CELI: il sostegno a una Chiesa che evolve con la società.

3,31%1,97%

45,94%

23,86%

9,72%9,46%5,74%

SOCIALE

EVANGELIZZAZIONE

CULTURA

MISSIONE

GESTIONE E PUBBLICITÀ

FORMAZIONE - Progetti Sinodali

MINISTRI DI CULTO

TOTALE SPESO

TOTALE STANZIATO

TOTALE TRATTENUTE

TOTALE PROGETTATO

RESIDUI ANNI PRECEDENTI

RIPORTI PER ANNI FUTURI

FONDO IMMOBILI

€ 118.594,37

€ 267.887,94

€ 63.864,49 € 329.834,43

€ 31.576,93

€ 70.206,96

€ 851.084,04

€ 1.733.049,16

€ 916.585,29

€ 1.143.314,71

€ 2.059.900,00

€ 69.008,99

€ 189.536,15

€ 50.000,00

Concistorolivello nazionale 33%

Comunitàlocale 67%

Somma Percentuale

€ 218.764,89

€ 1.370.990,28

€ 141.000,00

€ 17.000,00

€ 86.372,62

€ 1.834.127,79

€ 1.860.945,89

€ 18.305,72

€ 26.818,08

€ 337.359,26

€ 1.638.878,22

€ 204.864,49

€ 346.834,43

€ 117.949,55

€ 70.206,96

€ 851.084,04

€ 3.567.176,95

€ 2.777.531,18 € 1.143.314,71

€ 3.920.845,89

€ 87.314,71

€ 216.354,23

€ 50.000,00

9,46%

45,94%

5,74%

9,72%

3,31%

1,97%

23,86%

100%

di cui ritenute �scali € 194.312,52Totale stanziato € 972.357,15

Post Scriptum 31

Schon seit einigen Jahrzehnten sind auch Kinder und Jugendliche zupotentiellen Verbrauchern geworden. Zu Kunden, die es mit immer

neuen Produkten zu umwerben gilt. Produkte, die Wünsche erweckenund mit der Zeit ein verzerrtes Bild von der Wirklichkeit entstehen las-sen. Das führt zu dem Glauben, dass Glück unmittelbar vom Besitz ei-nes bestimmten Produktes abhängt. Auch das Verlagswesen läuft dieGefahr, Teil dieser Marktdynamiken zu werden und junge Leser in zuködernde Kunden zu verwandeln. Früher wurden Jugendbücherhauptsächlich veröffentlich, um Kinder und Jugendliche zum Lesen an-zuregen. Heute hingegen scheinen die Verkaufszahlen im Vordergrundzu stehen. Verlage sind auf der ständigen Jagd nach potentiellen Best-sellern, die den Wünschen der jungen Leser entsprechen. Egal, ob man-che Bücher keinerlei erzieherischen Wert besitzen, Hauptsache die Ver-kaufszahlen stimmen. Das Team, das im Verlagshaus Claudiana für dieAuswahl der für den Druck bestimmten Kinder- und Jugendbücher zu-ständig ist, ist sich dieser Dynamiken wohl bewusst. Die von ihnen ge-wählten Bücher dienen der Unterhaltung, sollten aber gleichzeitig aucherzieherisch wertvoll sein. Sie sollen die Freude an einer guten Lektü-re, am Glauben und am Leben fördern. Eine schwierige, aber nicht un-mögliche Aufgabe. Das bezeugen die zahlreichen Nachfragen nach ei-nigen Klassikern aus dem Claudiana-Angebot, wie etwa “Racconta laBibbia ai tuoi ragazzi” von M. Girardet und T. Soggin. Ein Buch, das Ju-gendlichen die Bibel durch die Faszination ihrer Geschichten verständlichmacht. Auch denen, die mit ihr noch nicht so sehr vertraut sind. Oder“Il Popolo della Bibbia” von Silvia Gastaldi undClaire Musatti, eine Reise durch Sitten undBräuche der Bibel, die den jungen Lesern dasWort Gottes näher bringen soll. Die verlegerischeHerausforderung besteht darin, den Zaubereines schönen Buchs mit seinem erzieheri-schen Wert zu verknüpfen. Dazu reicht allerdingsweder erzieherische Leidenschaft noch verle-gerische Fachkompetenz. Man muss bereit sein,sich von Kindern erziehen zu lassen, um von ih-ren Helden zu lernen. Auch von denen, diescheinbar nichts evangelisches an sich haben,wie im Fall von Harry Potter, dem Zauberlehrling,der – in der Überarbeitung von Peter Ciaccio -in “Il Vangelo secondo Harry Potter” eine über-raschende, bibelnahe Spiritualität offenbart.

Lidia Maggi, BaptistenpastorinÜbersetzung:Kerstin Gros

Lesen und erziehen Leggere ed educare

Il mercato ormai da qualche decennio ha scoperto nei bambini e neiragazzi potenziali consumatori, clienti da ammaliare con oggetti

che suscitino desiderio fino a deformare la realtà facendogli crede-re che la via verso la felicità passa solo dal possesso di quel certo pro-dotto. Anche l’editoria rischia di entrare in queste dinamiche di mer-cato trasformando i giovani lettori in clienti da agganciare. Se, nel passato, un libro indirizzato ai ragazzi veniva proposto prin-cipalmente per educare alla lettura, oggi sembra prevalere l’esigen-za di vendere, sempre a caccia di potenziali best seller che possanoincontrare i desideri dei più piccoli. E poco importa se alcuni libri sonopoco educativi, l’importante è che vendano. Di queste dinamiche è ben cosciente il team di lavoro che, all’inter-no della casa editrice protestante Claudiana, si occupa di proporre pub-blicazioni per bambini e adolescenti. Tali libri devono intrattenere,ma soprattutto educare. Educare alla buona lettura, alla fede e allavita. È un compito arduo, ma non impossibile. Lo dimostrano le tante richieste di alcuni classici della produzioneClaudiana come “Racconta la Bibbia ai tuoi ragazzi” di M. Girardete T. Soggin, un modo per avvicinare i pre-adolescenti alla Bibbia at-traverso il fascino dei suoi racconti resi accessibili anche a chi nonha gran dimestichezza con la Bibbia. Oppure “Il Popolo della Bibbia”di Silvia Gastaldi e Claire Musatti, un viaggio attraverso usi e costumidella Bibbia per rendere la Parola di Dio sempre più vicina. La sfi-da editoriale è quella di credere che sia possibile tenere assieme il

fascino di un bel libro con il valore educativodell’itinerario proposto. Per fare questo, tut-tavia, non basta la passione educativa né lacompetenza editoriale, bisogna essere di-sponibili a lasciarsi educare dai più piccoli finoa imparare dai loro eroi. Anche quelli che, inapparenza, non hanno nulla di evangelico,come nel caso del maghetto Harry Potter che,rivisitato da Peter Ciaccio nel suo libro “Il Van-gelo secondo Harry Potter” rivela invece unaspiritualità sorprendente vicina al mondodella Bibbia.

Lidia Maggi, pastora battista

Lidia Maggi

Roma. Christuskirchre

Rom, Christuskirche

CELI|ELKIChiesa Evangelica Luterana in Italia | Evangelisch-LutherischeKirche in Italienwww.chiesaluterana.it - [email protected]/ChiesaEvangelicaLuteranaInItalia

Sinodo | [email protected]

Centro studi | StudienzentrumCentro Filippo Melantone a Roma | Melanchthon Zentrum in [email protected]

Altri siti | Andere WebseitenPer saperne di più | Um mehr darüber zu wissenwww.bollunet.orgwww.luterani.itwww.gustav-adolf-werk.dewww.lutheranworld.orgwww.velkd.de

Radio (in italiano / in italienischer Sprache)Rai Radiouno “Culto Evangelico” la domenica mattina alle 7.30Per riascoltare le trasmissioni:www.fedevangelica.it/servizi/ssrtvo31.asp

INFO - INTERNET

Anmerkung der Redaktion

Die Redaktion freut sich über dieehrenamtliche Mitarbeit allerLeser. Die Artikel sind [email protected] zu senden. Die Redaktion behältsich das Recht vor, ausschließlichaus unter Umständen auftreten-den Platzgründen und zwecksstilistischer Kohärenz der Zeit-schrift, eingesandte Texte ohneRücksprache mit dem Verfas-ser/der Verfasserin sinnwahrendzu kürzen und/oder zu über-arbeiten. Im Falle erwähnterÄnderungen sendet die Redaktionvor Veröffentlichung die über-arbeiteten Beiträge der Verfas-serin/dem Verfasser ausschließlichzwecks Kenntnisnahme und unterAusschluss weiterer Überarbei-tungen zu. Es entsteht derRedaktion keine Verpflichtung zurVeröffentlichung.

Nota della redazione

La redazione gradisce la colla-borazione a titolo gratuito di tutti ilettori. Gli articoli vanno inviati [email protected] redazione si riserva, unica -mente per eventuali ragioni dispazio redazionale e di coerenzastilistica della testata, di apportaretagli e/o effettuare rielaborazionidegli articoli pervenuti, senzanecessità di ulteriori autoriz-zazioni da parte degli autori eassicurando la massima cura nelrispetto dei contenuti origi-nariamente esposti. In caso disuddette variazioni, la redazioneprovvederà a inviare in anteprimagli articoli rivisti ai loro autori,soltanto per presa visione e conesclusione di ulteriori giri direvisioni. Il materiale ricevuto nonviene restituito e non esisteobbligo di pubblicazione.