Servizi Valanghe AINEVA schnee - Landesverwaltung · 2013. 9. 27. · Regione del Veneto ARPA...

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der schnee

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der sc

hnee

Associazione interregionaledi coordinamento e documentazione

per i problemi inerentialla neve e alle valanghe

Servizi Valanghe AINEVA

Regione PiemonteARPA Piemonte

Settore Meteoidrografico e Reti di MonitoraggioC.so Unione Sovietica, 216 - 10134 Torino

Tel. 011 3168203 fax 011 [email protected]

Regione Autonoma Valle d’AostaAssessorato Territorio Ambiente e Opere Pubbliche

Dip.Territorio, Ambiente e Risorse IdricheDirezione Tutela del Territorio - Ufficio Valanghe

Loc. Amerique, 33/A - 11020 Quart (AO)Tel. 0165 776600/1 fax 0165 776804

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Eine Initiative der Arbeitsgruppeder Lawinenwarner der AINEVA.

In Zusammenarbeit mit:Elena Barbera, Stefania Del Barba,Robert Thierry Luciani

Revision des deutschen Textes:Autonome Provinz Bozen, Hydrographisches Amt,Lawinenwarndienst, Wetterdienst.Christoph OberschmiedChristoph Zingerle

Übersetzung der Texte ins Deutsche:Studi di Traduzione Riuniti - Trento

Graphischer Entwurf:Mottarella Studio Grafico

Fotos von:Renato Boscolo, Anselmo Cagnati, DanieleChiappa, Mario Corradini, Mario Di Gallo, LodovicoMottarella, Giovanni Peretti, Alfredo Praolini, GianlucaTognoni, Mauro Valt.Die Fotos der Schneekristalle wurden freundlicherweise vonMETEO FRANCE/clichés Edmund Pahaut zur Verfügunggestellt.Die Kapitel “künstlicher oder programmierter Schnee“ und„Aineva“wurden von Gianluca Tognoni, Mauro Valt ed ElenaTurroni realisiert.Genehmigung für die deutsche Version: 22. Mai 2000,Pubblications de l‘Ecole Moderne Francaise

Alle Urheberrechte sind vorbehalten; eine Reproduktion ohneausdrückliche Genehmigung der AINEVA ist verboten.Die Boschüre wurde bearbeitet von:Alfredo Praolini (Reg. Lombardei)Gianluca Tognoni (Aut. Prov. Trient)Elena Turroni (Reg. Piemont)Mauro Valt (Reg.Veneto)

Diese Reportage, die zum Teil in der Zeitschrift BT Nr. 1064vom Jänner 1995 unter dem Titel "La Neige" erschien (BTwurde von C.Freinet 1995 gegründet und ist eine Publikationder "École moderne francaise"), wurde von Veronique Place(ANENA) konzipiert, mit den Arbeiten von Météo France /Centre d'Etude de la neige, der Abteilung Nivologie des CentreNational du machinisme agricole du Génie Rural des eauxet des fortês und des Geografen Charles-Pierre Peguy,gemeinsam mit Laurent Rey (Nivologe) und Edmond Pahaut(Météo France / Centre d'Etude della neige).

© italienisch Ausgabe: AINEVA© französische Ausgabe: P.E.M.F.© Fotografien: die Autoren

DER SCHNEE

Die AINEVA (Associazione Interregionale Neve eValanghe - Dachorganisation der Lawinenwarndienstedes italienischen Alpenraumes) hielt es für richtig, imEinklang mit ihren Zielsetzungen, den Bedarf anInformationsmaterial über die nicht einfachverständliche Materie Schnee zum Ausdruck zubringen, und dabei vor allem die Leser im Schulalteranzusprechen.Diese Broschüre gibt zum Teil eine französischeVersion wieder, die durch die „Pubblications deL’Ecole Moderne Francaise", unter derSchirmherrschaft von ANENA und METEOFRANCE,veröffentlicht und wegen ihrer leicht verständlichenAusführung ausgewählt wurde, die jedoch gleichzeitigreichhaltig an wissenschaftlichem Inhalt ist.Diese ermöglicht unkompliziert und mit schönenBildern, die Entstehung des Schneekristalls in derAtmosphäre und seine Umwandlung am Boden,ausgelöst durch die verschiedenen physikalischenProzesse (Metamorphosen) zu begreifen.Die AINEVA wünscht sich, dass diese Broschüre alsLehrmittel hauptsächlich in den Schulen eingesetztwird, um eine Sensibilisierung gegenüber derreizvollen Welt des Schnees für all diejenigenanzuregen, die in der winterlichen Bergwelt wohnenoder diese aufsuchen.

Der Präsident der AINEVADr. Franco Vallet

AssociazioneInterregionale

Neve e ValangheVicolo dell’Adige, 18

38100 TrentoTel. 0461.230305

http://www.aineva.ite-mail: [email protected]

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Unter allen Arten desSchnees gibt es auch dender Wissenschaftler, derSchneeforscher*, die wir

befragen.

*Schneeforscher: Spezialist fürSchneestudium und dessen Besitz(aus dem Griechischemwissenschaftund aus dem Lateinischem "dellaneve")

Der Schnee, als Dekoration für unsere Feste zumJahresende, welche die Landschaft in eineGlückwunschkarte, die Tanne in einen Christbaumverwandelt und wie eine Kerze funkelt..., der Schneeals Symbol des Winters oder als Inspiration fürSchriftsteller und Maler...

Der Schnee als Werkstoff für Spiele, der sich inSchneebälle und –männer formen lässt, als Unterlageauf der man rutschen kann, manchmal inPulverform, aus Eis, grobem Salz oder Matschbestehend...

Der Schnee als Klimaelement, mit dem man durchlange Monate hindurch Tag für Tag leben muss: DerMensch im hohen Norden oder in den Bergen sowiedie Tier- und Pflanzenwelt...

Der Schnee als gefährliches Naturelement, dasden Reisenden vom Weg abkommen lässt, als Lawineabgeht, den Verkehr in der Stadt lahm legt, dieVerbindungswege verschüttet und unterbricht.

Der Schnee als ökonomische Stütze für denWintersport, den wir mit Ungeduld erwarten, das“weiße Gold“, dessen Ausbleiben die Gefahr derArbeitslosigkeit fürHoteliers und

jedemseinen

Schnee

Jedem seinen SchneeEs schneit Der Schnee bildet sich in den Wolken Der Fall des SchneekristallsDer Schnee am Boden Die abbauende Umwandlung Die aufbauende Umwandlung Der Schnee und der Wind Die Schneedecke bewegt sich und gleitetEinige überraschende Eigenschaften des Schnees Der Schnee ist kalt und dennoch ist er eine Wärmeisolierung Der Schnee, der Schall und die Vibrationen Der Schnee und die SonneDie Beobachtung der Schneedeckeund die Lawinenwarnung Beobachten, messen und mitteilen Erheben, auswerten, vorhersagen und verbreitenDer Schnee am ÄquatorDie Länder des Schnees Die nördlichen Länder oder die der langen Winter Die alpinen Länder oder die der unterschiedlichen SchneefälleDie SchneekapriolenDer künstliche oder programmierte SchneeBibliographieDie AINEVA

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derSchnee

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Es schneit

Die Schneeflocken fallen, manchmal dick undschwer, manchmal fein und leicht. Am Bodenangekommen bilden sie eine mehr oder wenigerdichte Decke. Manchmal tauen sie sofort – dannsagen wir, dass der Schnee „nicht liegen bleibt“.

Wir beobachten dieSchneekristalle

...auf einerschwarzenUnterlage...

...und einem8-fachen

Vergrößerung-sglas.

Wir haben dasMaterial draußen

gelassen, damit essich abkühlt.

Sonst taut derSchnee auf der

Unterlage und dieLupe beschlägt sich.

4 5

Und ich bestimmedie Schneekristalle

Achtung!Die Beobachtungszeit sollte nichtmehr als 10 Sekunden dauern, dasonst die Kristalle und die Körner

schmelzen!

Schneestern mit angeeistenWassertröpfchen Nadel

Säulen

Stern

Plättchen

Wir beobachtendieSchneeflockenund dieSchneekristalleund sehenunterschiedlicheKristallformen,aus denen siegebildet sind.

Während des Schneefallsfange ich einige

Schneekristalle auf derschwarzen Unterlage auf.

Aber woher kommtdieser Schnee?

-

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µ = 1 MillionstelMeter = 1

TausendstelMillimeter

Die Schneekristalle bilden sichin den Wolken beiTemperaturen unter 0 Grad,und zwar ausgehend vonEiskeimen.

Die Wolken

Die Wolken bestehen hauptsächlich aus winzigenWassertröpfchen, die in der Luft schweben. DieseMikrotröpfchen (etwa 20 µ*) stammen aus derKondensation von Wasserdampf, einem unsichtbaren Gas,das in der Luft enthalten ist. Die Kondensation entstehtdurch die Abkühlung der Luftmasse. Beim Kontakt mitkaltem Glas kondensiert der unsichtbare Wasserdampfin feinste Wasserteilchen, das Glas beschlägt. Einweiteres Beispiel der Kondensation: bei einemDampfkochtopf kondensiert beim Hochziehen desVentils, der unter Druck stehende, über 100°Cheiße Wasserdampf zu einer kleinen Wolke(fälschlich Dampf genannt) indem er sich sehr schnellin die Atmosphäre mit 20°C erhebt und dabei abkühlt.Aber zur Bildung von Wolken ist auch eine starkeKonzentration von Wasserdampf (sehr feuchte Luft)erforderlich sowie das Vorhandensein von sehr kleinenStaubteilchen (von 0,2 bis 10µ), die man alsKondensationskerne bezeichnet.Dieser Staub besteht aus salzhaltigen Teilchen, die vonder Verdunstung der Meere stammen, aus mineralischenTeilchen vulkanischen Ursprungs wie Asche und ausIndustrieabgasen.Diese Staubteilchen sind löslich.In Regionen mit großen Industriebetrieben, kann man

häufig eine Dunstbildung beobachten, die auf die starkeKonzentration der Kondensationskerne zurückzuführenist. Auf dieselbe Weise formt sich nach dem Vorüberflugeines Flugzeugs ein weißlicher Streifen, einer Wolke völliggleich, der durch die konzentrierte Zufuhr vonKondensationskernen aus den Abgasen entsteht.

Der Schneebildetsich inden Wolken

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VERDUNSTUNG

KONDENSATION

WIND

KONTINENT

PRECIPITAZIONI

OZEAN GRUNDWASSER

VEGETATION

WASSERKREISLAUF

URSPRUNG DER WOLKEN

PERKOLATION

BEDARF FÜRHAUSHALTE

UNDINDUSTRIE

FEST FLÜSSIG GASFÖRMIG

(Eis) (Dampf)

Sublimation

Umgekehrte Sublimation (Resublimation)

Schmelzen Verdunsten

Erstarren oderGefrieren Kondensieren

Zuerst mussman wissen, dass es

verschiedene Zustände desWassers gibt.

(Wasser)

TEMPERATUREN(in °C)

+ 20 + 10 0 - 5 -10 - 20

9,4 4,8 3,4 2,4 1,117,2WASSERMENGE(in g/m )3

Die Sättigung der LuftDie Luft kann nicht eine x-beliebige Menge an Wasserdampfenthalten. Diese Menge hängt im Wesentlichen von derLufttemperatur ab. Je kälter die Luftmasse, umso wenigerWasserdampf kann sie enthalten. Sobald bei einer bestimmtenTemperatur der maximale Wasserdampfgehalt erreicht ist – dieLuft wird als „gesättigt“ bezeichnet -, wird die ganzeüberschüssige Menge in flüssiger Form kondensiert.

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von -6° -10°CWachstum an der Oberfläche

von -10° -12°CWachstum an den Seiten

von -12° -18°CWachstum an den Ecken

Sobald die Eiskeime sich in der Wolke gebildet haben,vergrößern sie sich zusehends (einige Millimeter in30 Minuten!)Der anfängliche Keim entwickelt sich auf Kosten derTröpfchen, die ihn umgeben, und zwar durch einenkomplizierten physikalischen Effekt: einige Tröpfchenverdunsten und der überflüssige Dampf sublimiertdirekt in Form von Eis an dem Keim.Das Wachstum des Eiskeims bewirkt die Entstehungdes Schneekristalls.

Von der sechseckigen Grundstruktur des Eiskeimsausgehend, verleihen Temperatur undFeuchtigkeitsgrad dem Schneekristall unendlich vieleverschiedene Formen, indem sie das Wachstum voneinigen seiner Teile fördern.Alle Schneekristalle haben sechs Verzweigungen odersechs Seiten. Falls die Temperatur während desWachstums des Schneekristalls wechselt, findet eineandere Vergrößerungsart statt, und das Kristall nimmtkomplexe Formen an. Es ergibt sich zum Beispiel dieForm eines „Manschettenknopfs“, gebildet aus einerSäule zwischen zwei Plättchen.

Die Bildung

DieverschiedenenWachstumsartenausgehend vomEiskeim,beiregulärenTemperaturver-hältniss.(Datenvom Centred’Études de laneige di Météo-France).

des Schneekristall

Manschettenknopf

EISKEIM

WASSERTROPFEN

DAMPF

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VEREISUNGSKERN

WASSERTROPFEN EISKERNKERNERN

-12°C

Ja, aber nichtimmer ist es

Schnee.

So, wie die Kondensation des Wassers in Tröpfchen

durch das Vorhandensein eines Kondensationskerns

erfolgt, werden zur Vereisung der Tröpfchen in Eiskeime

Vereisungskerne benötigt, die ab –12°C wirksam

werden. Diese Kerne sind kleine, feste Staubteilchen.

Beim Fehlen dieser Kerne könnte ein reiner

Wassertropfen erst bei –35°C gefrieren.

Die Wassertröpfchen, die in Kontakt mit den

Vereisungskernen kommen, sind der Ursprung für die

Eiskeime.

Diese Keime oder Embryos sind winzig kleine

sechseckige Eisteilchen (ein Sechseck ist ein Vieleck

mit sechs Seiten).

DieBildung

des Eiskeims

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Plättchen

Sterne

Prismen

Nadeln

Raumdendriten

„Manschettenknöpfe“

unregelmäßigeKristallformen

Graupel

Eisregen

Hagel

Seit es auf der Erde schneit, ist es höchstunwahrscheinlich, dass sich zwei völlig gleicheSchneekristalle gebildet haben.

Japanische Wissenschaftler haben eine Sammlung vonmehr als 3.000 Kristallarten.

Die Weltorganisation der Meteorologie hat 10wesentliche Formen definiert.

Der GraupelIm Winter sehr häufig, besteht ausSchneekristallen, die sich in turbolentenWolkenmassen gebildet haben und beim Kontaktmit den Wassertröpfchen gereift sind.Hält dieses Phänomen lange an, nimmt der Kristalldas Aussehen einer weißen Mimosenblüte an.Diese kugelförmigen Schneekristalle könneneine Gleitschicht bilden, die eine Lawine auslöst.

Der EisregenRegentropfen, die in der Nähe des Bodens eine Luftschicht mitTemperaturen unter null Grad durchqueren, vereisen und verwandelnsich in durchsichtige Eiskörner (Durchmesser unter 5 mm).

Der HagelDieser bildet sich normalerweise im Sommer im Inneren vonUnwetterwolken (Gewitterwolken), wo starke Vertikalwinde (aufsteigendeLuftströmungen) die Tröpfchen nach oben befördern.Durch das Aufsteigen verwandeln sich die Tröpfchen in Eis undvergrößern sich, indem sie sich mit neuen Eishüllen umgeben. Wenndie aufsteigende Luftströmung nicht mehr in der Lage ist das Hagelkornin der Wolke zu halten, fällt dieses nach unten. Der Durchmesser einesHagelkorns kann bis zu 5 cm betragen.

Der RauhreifDieses besondere Kristall bildet sich amBoden und nicht in der Atmosphäre, und zwarin kalten und sternklaren Nächten. Der in derLuft enthaltene Wasserdampf sublimiert beider Berührung mit der Schneeoberfläche,die kälter als die Luft ist, zu Kristallen in Nadel-oder Blätterform.

Aber wann fälltder Schnee?

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SchneekristallsDurch ihr Wachsen, werden dieSchneekristalle schwerer und fallenin Richtung Boden. Während ihresFalls erfahren sie schon durch dieTemperatur und den WindVeränderungen.

Gewicht beträgt zwischen 100 und 200 kg/m3.Falls die Temperatur in Bodennähe mehr als + 3 oder+ 4°C beträgt, regnet es. Die Kristalle schmelzen, ihrDasein war vergänglich.

Durch den Wind prallen die Kristalle während ihresFalls öfters zusammen und die zerbrechlichen Strukturenwerden dadurch zerstört. Die Schneesterne sind davonam meisten betroffen. Am Boden sieht man zersplitterteKristalle, die manchmal bis auf kleine Körnchenzerkleinert und durch den Wind, eines mit dem anderen,verdichtet werden (die durch den Wind verursachteSchneedichte variiert zwischen 150 und 300 kg/m3).

TEMPERATURUNTER 0°C

Esschneit!

TEMPERATURUNTER 0°C

TEMPERATURÜBER 0°C

0°C

+3°C +4°C

Es regnet!

Der Fall des

Bei Windstille und niedrigen Temperaturen biszum Boden (unter –5°C) fallen die Kristalle einzeln oderineinander verschlungen als leichte Flocken. Sie lagernsich am Boden als leichter und trockener Schnee ab,der viel Luft enthält. Sein Gewicht beträgt zwischen 50und 100 kg/m3.Das ist für Skiläufer und Snowboarder der Pulverschneein dem sie so gerne ihre Spuren ziehen!

Bei milderen Temperaturen (um dieNullgradgrenze) bilden sich größere und schwerereFlocken. Die Kristalle, leicht angefeuchtet, hängen sichdurch ihre Verästelungen mehr zusammen. Der amBoden liegende Schnee ist dicht und feucht. Sein

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Die Körner mitHilfe eines

Brettchens ausjeder Schicht

entnehmen (obenund unten, falls

nur eine Schichtvorhanden ist).

Der Schnee am BodenDer Schnee hat den Boden mit einer mehr oder wenigerdichten Decke überzogen. Der Schnee knirscht unterden Füßen, die Schuhe hinterlassen eine deutliche Spur,oder er verschwindet sofort unter dem Anpressdruckund gibt den Boden wieder frei, oder er bleibt an dieden Schuhsohlen kleben.Manchmal ist es unmöglich mit HandschuhenSchneebälle zu formen, dann wiederum kann mangleichmäßige und sehr feste Schneebälle kneten.

Die Schneekristalle, die am Boden liegen bleiben, bildenSchichten. Im Laufe des Winters werden es immer mehrund es wird eine Schneedecke aufgebaut. Jede dieserSchichten macht eine eigene Entwicklung durch, diemit den Wetterverhältnissen verbunden ist.

Nach einem Schneefall erfährt der abgelagerteNeuschnee weitere Veränderungen, - die sogenanntenUmwandlungsformen - auch Metamorphosen genannt.Diese setzen sich bis zur Schneeschmelze im Frühjahrfort. Die Schneekristalle, die in der Gletscherregiongefallen sind, werden dort zum “ewigen Schnee”.

Je nach Feuchtigkeit der Schneedecke und abhängigvon der Temperatur, unterscheiden wir dreiUmwandlungsarten.

Einen Schacht bis zum Boden der Schneedecke graben.An der im Schatten liegenden Schachtwand erkenne ichden Schichtaufbau der verschiedenen Witterungsereignisse.

Die verschiedenen Kristallarten mit Hilfe der Zeichnungenund Fotos auf den folgenden Seiten bestimmen, und zwarmit derselben Vorsicht, wie es auch die Beobachtung derNeuschneekristalle verlangt (temperiertesBeobachtungsmaterial und kurze Beobachtungszeit).

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Trockener Schnee ist Schnee,der kein Wasser im flüssigenZustand enthält:Er besteht ausschließlich aus Eisund Luft.Seine Temperatur liegt unter nullGrad, manchmal knapp unter O° C.Mit Handschuhen an den Händen kann man aus diesem Schnee keinen Schneeball formen. Der trockene Schnee kann drei Arten von Veränderungen durchmachen (Abbauende-, Aufbauende- und Schmelzumwandlung).

Erster Fall (Abbauende Umwandlung) Diese Metamorphose findet bei Neuschnee statt, wenn der Temperaturunterschied in der Schneedecke gering ist. Die Schneekörner runden sich ab. Die vorspringenden Teile stumpfen ab und verwandeln sich in Dampf, der an konkaven Stellen vereist. Dadurch entstehen abgerundete Körner (Symbol•), mit einem Durchmesser zwischen 0,2 und 0,5 mm, die sich untereinander gut verbinden. Diese Metamor- phose bewirkt, dass sich Schnee setzt und verfestigt. Die Schneedecke wird stabil. Auf der Piste kann dieser Schnee von der Pistenpräparie rmaschine gut gewalzt werden und man erhält einen eine sehr kompakte Schneeschicht.

Mit Handschuhenkannst du mit diesem Schnee

nur mühsam Schneebällemachen.

Die ab-und aufbauendeUmwandlung des

Schneekristalls

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Diese Veränderung ist nichtirreversibel. Sollte derTemperaturunterschiedwieder kleiner werden,verändern sich die kantigenFormen in abgerundeteKörner und dieSchneedecke wird wiederfester.

Zweiter Fall (Aufbauende Umwandlung)Diese Metamorphose kann man an frischgefallenen oder zu Körnern abgerundetenSchneekristallen beobachten, wenn derTemperaturunterschied der Schneedeckemittelmäßig ist.Die untenliegenden Körner sind wärmer: ihroberer Teil sublimiert (d.h. er geht vom festen inden gasförmigen Zustand über) undder so erzeugte Dampf kondensiertan der Basis der Körner, die sichdarüber befinden. (Sublimationsiehe Seite 7).Die Körner werden kantig undhaben flache Seiten. Sie werden alskantige Körner bezeichnet(Symbol ), mit einem Durchmesserzwischen 0,8 und 1,5 mm.Diese Art von Schnee ist wenigerstabil, weil die Körner ihrenZusammenhalt verloren haben. Aufder Piste ist der Schnee sehr kaltund pulvrig.

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Der Tiefenreifverschwindet nur bei derSchneeschmelze oder beieiner deutlichenErwärmung.

Wenn der Temperaturunterschied in der Schneedecke sehr groß ist und übermehrere Tage andauert, setzen die kantigen Formen ihre aufbauende Entwicklungdurch den bereits beobachteten Vorgang fort: Sublimation der wärmeren Körner(unten), Reifbildung an den kalten Körnern (oben). An der Körnerbasis bilden sichStufen. Die Körner verwandeln sich in streifige Pyramiden, mit einem Durchmesserzwischen 5 und 10 mm. Sie werden als Becherkristalle bezeichnet, da sie hohlsind (Symbol Λ), oder als Tiefenreif.Die becherartigen Kristalle haben untereinander keinerlei Zusammenhalt undbilden eine Schwachschicht in der Schneedecke. Sie verhalten sich wie eine

Anhäufung von Murmeln.ablagert, hat eine schlechte Bindung,kann abrutschen und ein Schneebrettauslösen.Auf regelmäßig frequentiertenoder gespurten Pistenkönnen sich dieseKelchkristalle nichtbilden.

“Nehmen wir als Beispielden Winter 1984-85:

Winterbeginn mit einemschneearmen Dezember (zwischen 50

und 80 cm Schneehöhe), aber dennochverhältnismäßig günstig für den Skilauf auf kalt und locker gebliebenem Schnee(T –10°C, 200 kg/m3). Im Januar wurden Temperaturen zwischen –25°C und–30°C an der Schneeoberfläche gemessen und die Kältewelle dauerte die ganzeerste Monatshälfte an. Alle Schichten verwandelten sich in lockeren und losenTiefenreif. Diese Schwachschichten, wurden von neuen Schneefällen überdecktund waren im Februar der Auslöser für Lawinenunfälle (Schneebretter, die aufeiner schwachen Basisschicht aufliegen).“(L. Rey, La Neve, le sue metamorfosi, le valanghe = Der Schnee, seineMetamorphosen, die Lawinen)

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H

T1

T0

Wie man die Schneetemperatur misstDie Schneetemperatur wird täglich etwa zehnZentimeter unterhalb der Schneeoberfläche gemessen.Den Fuß in den lockeren Schnee stampfen und sichmit dem Rücken zur Sonne stellen, damit Schattenentsteht. Das Thermometer (Alkohol, Quecksilber oderelektronisch) zehn Zentimeter unter derSchneeoberfläche waagrecht einführen. Sobald sichdie Temperatur nach einigen Minuten stabilisiert hat,das Thermometer nur so weit herausziehen damit dieAblesemarke ersichtlich wird und den Messort mit derLawinenschaufel an der Schneeoberfläche abschatten.Die Temperaturen der Schneedecke werden alle 10cm an der Profilschachtwand gemessen. Mit derSchaufel wird ein Loch ausgehoben und es wird dieMessung wie vorhin beschrieben, durchgeführt.

10 cm

Berechnung des TemperaturgradientenFür eine bestimmte Schneedecke stellen dieSchneeforscher den Temperaturunterschied proZentimeter Dicke fest, den sogenanntenTemperaturgradient (GT). Sie unterscheiden dreiTemperaturgradienten, welche die dreibeschriebenen Metamorphosen auslösen.H: Dicke der SchneedeckeTı: Temperatur 10 cm unter der SchneedeckeTo: Temperatur am Boden der SchneedeckeTo > Tı

Berechnung des Temperaturgradienten:To – Tı / e = GT Grad Celsius pro Zentimeter.

Rechenbeispiele des Temperaturgradienten füreine 30 cm dicke Schneedecke:

geringer Gradient (GT < 0,05°C/ cm) lautLawinenhandbuch <0,15 K/cmH = 30 cm; To = -3°C; Tı = -4°CTo – Tı = 1°CGT = 1/30 = 0,0033 °C/cm

mittlerer Gradient (GT zwischen 0,05 und 0,2°C/ cm)H = 30 cm; To = 0 °C; Tı = -5 °CTo – Tı = 5 °CGT = 5/30 = 0,17 °C/ cm

großer Gradient (GT > 0,2 °C/ cm) >0.15°/mH = 30 cm; To = 0 °C; Tı = -18 °CTo – Tı = 18 °CGT = 18/30 = 0,6 °C/cm

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Nun können wirSchneebälle

machen.

Beim nassen Schnee haften die einzelnen Körneraneinander dank des Vorhandenseins von flüssigemWasser, wie zwei nasse Glasplatten bei der Berührungzusammenhaften.

Ist der Schnee jedoch durch flüssiges Wasser gesättigt,verliert er seine Festigkeit und verhält sich wie einezähe Masse (Honig). Das ist der sogenannte Nassschneeder Frühjahrslawinen.

Falls die nasse Schneedecke abkühlt (kalte Luft,Abstrahlung), gefriert das Wasser und festigt die Körnermittels Eisbrücken untereinander. Auf diese Weise wirddie Schneedecke hart und stabil.

Die Schmelzumwandlung reduziert die Schneedeckeund setzt dem Dasein des Schneekristalls ein Ende,das zum Korn wurde und schließlich zu flüssigemWasser.

Auf den Pisten findet man im Frühjahrhäufig diese Art von Schnee.

Morgens ist dieser gefroren, dannwird er an der Oberflächeweicher und ist angenehmzum Ski laufen. Am spätenNachmittag wird er zu

schwerem bindungslosemFaulschnee.

Der Schnee wird als stark durchfeuchtet bezeichnet,wenn er Wasser in flüssigem Zustand enthält. Erbesteht aus Eis, Luft und flüssigem Wasser. SeineTemperatur beträgt 0°C. Man kann einen Schneeballformen.Hier ist das flüssige Wasser wesentlich an derVeränderung beteiligt.

Das im Schnee enthaltene Wasser stammt sowohl voneiner Erwärmung – ausgelöst durch dieSonneneinwirkung, milde Temperaturen – als auch voneiner direkten Einwirkung desRegenwassers.

Die gewölbten Teile schmelzenzuerst und das Wasser gefriertin den Hohlteilen. Man erhältrunde Körner (Symbol O), miteinem Durchmesser zwischen 1und 5 mm.

Dritter Fall(die Schmelzumwandlung)

Tauwetter

Wiedergefrieren

SCHMELZBEREICH

WIEDERVEREISUNGSBEREICHBER

WASSER- ODEREISVERBINDUNG NACHDER WIEDERVEREISUNG

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Der Schneeund der Wind

1 SCHNEEFAHNEN IN KAMMNÄHE

VERWEHUNG

Der Wind befördert die Schneekristalle während ihresFalls oder er treibt sie am Boden und verändert dieOberfläche der Schneedecke. Die Schneeforscherunterscheiden drei Arten von Schneedrift durch denWind. Bei schwachem Wind (etwa 4 m/sek.) werden dieKörner an der Oberfläche der Schneedeckeabgerundet: das ist das Fortrollen oderSchneefegen in Windrichtung. Der Schnee füllt inkürzester Zeit die kleinen Senken auf, wie z.B.hinterlassene Fußstapfen, und nivelliert die Unebenheitender Oberfläche. Diese Beförderung ist auch der Grundfür die Bildung von Wellen an der Oberfläche. Wenn dieWindgeschwindigkeit größer ist, springen die Körnerzwischen 1 cm und 10 cm Höhe: dies nennt man die

Saltationsschicht. Diese Beförderung verursacht lokaleSchneeansammlungen, Falten an der Oberfläche,Schneeverwehungen (Schneeanhäufungen durch denWind) vergleichbar mit den Sanddünen.Schließlich können die Körner auch durch die Luftgewirbelt werden, dank der Turbolenzen des Windes.Es bilden sich Schneewolken, die bis hundert MeterLänge erreichen können. Dieses Phänomen können wirbeobachten, wenn an den Berggipfeln Schneefahnenhängen. Wenn diese Art von Beförderung mit einemSchneefall zusammentrifft, dann entsteht derSchneesturm, vergleichbar mit den Sandstürmen inder Wüste, die blind machen und in die Häusereindringen. 19

WIND

SCHNEESCHUTZGITTER

ABLAGERUNGLUVSEITIG

BODEN

ABLAGERUNGLEESEITIG

Die Verwehungszäune

Beim Errichten der Verwehungszäune werden Stellenausgewählt, wo sich der Schnee ansammeln kann,ohne Schäden anzurichten (z.B.: Verwehen einerStraße, Schneedrift in den Lawinenhang). DerVerwehungszaun stellt ein Hindernis dar, das derWind umströmen muss. Dadurch wird dieGeschwindigkeit verringert, so dass der Triebschneemeist hinter dem Verwehungszaun abgelagert wird.Dieses System wird als Lawinenschutz verwendet (umAnhäufungen in den Gefahrenzonen zu vermeiden),und um auf den Skipisten vorrätigen Schnee zu haben.

WIND

1 mm

FORTROLLEN

WIND 100

m

VERFRACHTUNGDURCH TURBOLENZEN

WIND

VERWEHUNG

1 m

FORTROLLEN

Die Länder im hohen Norden erleben fürchterlicheSchneestürme, die in Kanada Blizzard‘s oder inSibirien Pourga oder Bourane genannt werden.Auch in den Alpen sind Schneestürme, die sich meistauf den Pässen austoben, keine Seltenheit.“Der Schneesturm wird von der Bergbevölkerung fastgenauso gefürchtet wie die Lawine. Der Sturm und seinirrer Schnee sind der große Feind und die große Gefahrder Pässe“. (E. BENEVENT. Das Klima der französischenAlpen; 1926).

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20

** Messungen,die am Pass Col

de Porte(Frankreich)durchgeführt

wurden.

Der Schnee ist ein Material, das sich verformen undzusammenpressen lässt. Er wird im Laufe des Wintersauf Grund der Temperatur und unter der Einwirkungdes Drucks der nachfolgenden Schneeschichtenkomprimiert. Die Winterperiode mit den maximalenSchneehöhen ist meist das Frühjahr.Eine 3 m mächtige Altschneedecke entspricht imDurchschnitt einer aufsummierten Neuschneehöhe von10 – 12 m auf 1325 m Meereshöhe.**

Die Schneedeckebewegt sich,gleitet und

kriecht

Auf den Skipisten beschleunigt das Pistenpräpariergerätdie Kompression des Schnees, begünstigt seineStabilität und erhöht seine Widerstandskraft gegen denAbrieb durch die Skikanten.Der Schnee ist auch mit zähflüssigem Material wie z.B.Schlamm, Lava oder Teig vergleichbar.An den Hängen gleitet er sanft in Richtung Tal,wobei er sich jeden Tag einige Millimeter vorwärtsschiebt.

* Dieaufsummierte

Schneehöhe istdie Summe allerNeuschneefälle

eines Winters.

21

Die verschiedenen Schichten der Schneedeckebewegen sich nicht mit derselben Geschwindigkeit.Die erste, mit dem Boden in Berührung befindlicheSchicht, gleitet sehr langsam, während die oberenSchichten in der Schneedecke weniger Widerstandund somit eine höhere Gleitbewegung haben.Diese Gleitbewegungen sind im Frühjahr erkennbar:An den Hängen reisst die Schneedecke auf und verformtsich an Stauzonen in der Ebene, wobei sie manchmalFiguren bildet, die Schnecken aus Schnee gleichen.Durch einen ähnlichen Vorgang hängt die Schneedeckevon den Dächern herab.Diese langsamen Bewegungen können beachtliche

Die Verformbarkeit des Schnees

Kräfteentwickeln, diesich an Bautenauswirken:Strommastenkönnen sichverbiegen oderder SchneekannBaumstämmeim unteren Teilverformen(Säbelwuchs).

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2

Der Schnee verhindert, dass die Vegetation friert undhält die Temperaturen in Bodennähe für die Tiere, dieunter dem Schnee leben oder sich zum Schutz vor derKälte darin eingraben, bei 0°C.Ein Mensch, der sich im Gebirge verirrt hat (vor allemwährend eines Schneesturms), kann sich retten, indemer sich so tief wie möglich in den Schnee eingräbt.Die Eskimos verwendeten den Schnee alsIsoliermaterial, um sich ihre Iglus zu bauen. Wenn dieAußentemperaturen unter –40°C absinken, liegt dieRaumtemperatur im Iglu um die 0°C.Die Schneekristalle schließen die Luft ein. Etwa 90%des Neuschnee-Volumens besteht aus Luft. Beginnt derSchnee zu tauen, enthält er immer noch 50% Luft. DieLuft schützt vor Kälte.Die Schneeschichten verhalten sich wie ein Mantel odereine Decke. Die Schneeforscher verwenden dafür denAusdruck “Schneedecke” (manteau neigeux inFranzösisch, manto nevoso in Italienisch, snow cover inEnglisch und capa de nieve in Spanisch).

EinigeüberraschendeEigenschaften

des Schnees

Schnee ist kalt ...Und dennoch wirkt er als

eine Wärmeisolierung

-30°C

-18°C

0°C

-30°C

-18°C

0°C

2

was?

Hier!Mein Gerät hat den

Lawinenverschüttetengeortet!

Der Schnee dämpft die Geräusche; er ist eineSchalldämmung. Die im Schnee enthaltene Luftdämpft den Schall. Hört man auf die Geräusche imFreien, kann man ohne die Fensterläden zu öffnenfeststellen, dass es geschneit hat. Die Geräusche sindgedämpft. Am Ufer eines Sees kann ein Schrei bis zu2,5 km Entfernung vernommen werden. Bei einerNeuschneedecke wird der Schall nur bis zu 11 mEntfernung weitergeleitet. Von diesen“Schneegeräuschen” wurden Poeten und Schriftstellerinspiriert, indem sie die Stille der Winterlandschaft mitRuhe, Frieden, Seelenruhe aber auch Tod verglichen.“Die große Ebene ist weiß, unbeweglich und stumm.Kein Geräusch, kein Klang; jedes Leben ist ausgelöscht.Aber manchmal hören wir etwas, einer Totenklageähnlich.Ein herrenloser Hund bellt im nahen Wald.Kein Lied schwingt in der Luft, kein Geräusch begleitetunsere Schritte.Der Winter hat sich auf allen Blüten niedergelassen.Kahle Bäume erheben sich am Horizont.Ihre Skelette gleichen weißen Gespenstern [.......]”Freie Übersetzung aus der „Schneenacht“ von G. deMaupassant

Können Geräusche Lawinen auslösen?Es ist nicht bekannt, dass Hubschrauber oderDüsenflugzeuge durch ihre GeräuschentwicklungLawinen ausgelöst haben. Falls ernsthafte Gefahrbesteht, wird zur künstlichen LawinenauslösungSprengstoff verwendet.Die Explosion löst eine Stoßwelle aus, die sich in derLuft ausbreitet und die Schneeschichten in Bewegungsetzt.

Der Schneeder Schall

und dieVibrationen

Der Schnee als Leiter von WellenDie elektrischen und elektromagnetischen Wellenverbreiten sich in unterschiedlicher Weise, je nachQualität und Menge des Schnees. Diese Eigenschaftermöglicht verschiedene Anwendungen:•Von Satelliten aus wird die Gesamtschneehöhe amBoden gemessen und so die Wasservorräte einerRegion bewertet.•Der Unterschied zwischen den durch Messgeräteausgestrahlten und durch den Schnee zurückgesandtenWellen ermöglichtdie Bestimmung derSchneeeigenschaftenund die perfekteSkipräparierung fürein Skirennen.Die von den Lawinen-verschüttetensuch-geräten (LVS)ausgestrahltenSignale, durchdringendie Schneedecke undermöglichen so einegenaue Ortung desLawinenopfers.

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Farbiger SchneeIn den Alpenregionen können wir manchmal farbigenSchnee beobachten. Die rote oder gelbe Farbe desSchnees ist auf Sandstaub, der während des Schneefallsin der Luft liegt, zurückzuführen. Dieser stammt vonder Sahara als Folge von starken Südwinden, wie z.B.dem Schirokko.Auch grüne oder rote Mikroalgen können die Färbungder Schneedecke verursachen.

Die Wirkung der unsichtbarenStrahlen, der InfrarotstrahlenWie alle Körper strahlt der Schnee bei Tag und NachtInfrarot- oder Wärmestrahlen aus (langwelligeStrahlung). Ferner hat der Schnee die Kapazitätpraktisch alle Infrarotstrahlen zu absorbieren, die vonanderen Körpern ausgestrahlt werden (Atmosphäre,Wolken) und sie fast vollständig in Form vonInfrarotstrahlen wieder zurückzustrahlen (reflektieren).In sternklaren und windstillen Nächten sinkt dieTemperatur der Schneeoberfläche (z.B. –20°C) unterdie der Luft (-10°C). Tatsächlich kühlt die Schneedeckeaus, weil sie Wärme = langwellige Strahlung nach obenin den Raum abgibt.Wolken reflektieren im Gegensatz dazu einen Teil derausgesandten langwelligen Strahlung der Schneedeckezurück zur Erde und bremsen so während der Nachtdiesen Wärmeverlust ab. In diesem Fall sind dieOberflächentemperaturen der Schneedecke und dieder Luft annähernd gleich.

24

Das wäre dir nichtpassiert, wenn du

aufgepassthättest!

Die Wirkung der sichtbaren Strahlen„Wie Schnee in der Sonne schmilzt“, ist eine trügerischeOffensichtlichkeit. Der frische und kalte Januarschneeist strahlend weiß und schmilzt auch an den Südhängennicht, die ständig der Sonne ausgesetzt sind. ZumVergleich dazu absorbiert der grobkörnige Schneedes Frühjahrs, durch Staub und Geröll verschmutzt,60% der Sonnenstrahlen und das beschleunigt seineSchmelze. Eine große Verschmutzung durch Staub kanndas Abschmelzen bis zu eineinhalb Monatenbeschleunigen. Der Neuschnee absorbiert lediglich10% dieser Strahlen.Zur früheren Schneeaperung werden in einigen Ländern(China, Japan) Farbsubstanzen eingesetzt. DieBergbevölkerung kennt diesen Effekt seit langer Zeit.

Verstreut man auf die verschneiten Felder Asche, setztdie Schneeschmelze etwa zehn Tage früher ein.Diese Beschleunigung des Schmelzens ist auf dieWirkung der sichtbaren, von der Sonne abgegebenenStrahlen und der Fähigkeit, dass sich dunkle Körpererwärmen, zurückzuführen.

Warum ist der Schnee weiß?Die Farbe eines Gegenstandes ist die des Lichts, diedieser zum Auge sendet. Durch das weiße Licht derSonne beschienen, hat der Schnee die Eigenschaft andas Auge ein identischesLicht zu übertragen.Deshalb seine weißeFarbe. Je frischer derSchnee, umso mehrweißes Licht wirdreflektiert (bis zu 90%).

Der Schneeund dieSonne

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Die Aufgabe derSchneemess- undWetterstationenDas Schnee- und Wettermessnetzbesteht aus 154 Beobachtungs-stationen im Hochgebirge (zwischen1.500 und 2.500 m Höhe) und einemNetz von 105 automatischenStationen, die sich zwischen 2.000und 3.000 m Höhe befinden.Die Mehrzahl der Beobachter, dieDaten erheben, haben von derAINEVA organisierte Fachkursebesucht und gehören folgendenBerufsgruppen an: Pisten undLiftpersonal der Skistationen,Forstbeamte, Staubeckenwärter(ENEL, EW), Hüttenwirte undBergführer. An diesenBeobachtungsstationen werden zweiArten von Messungen durchgeführt:Eine tägliche “Messung derWetter- und Schneedaten” (diesefindet gegen 8 Uhr statt): Bewölkung,Wind, Temperaturen, Niederschläge,Schneehöhe, Neuschnee,Neuschneegewicht, Einsinktiefe,Schneefahnen an Berggipfeln unddie beobachteten Lawinen werdensorgfältig verschlüsselt und denregionalen Lawinenwarnzentralenübermittelt. (Schneeverfrachtung anden Bergkämmen und beobachteteLawinen werden sorgfältigverschlüsselt und den regionalenLawinenwarnzentralen übermittelt).

Die Beobachtung derSchneedecke und die

Lawinenwarnung

Beobachten,messen und

mitteilen

26 2

Die Entwicklung der Wetter- undSchneedeckensituation vorherzusagen isteine der Hauptaufgaben der Wetter- undLawinenwarndienste in den RegionenPiemont, Aostatal, Lombardei, Veneto,Friaul-Julisch-Venetien und den ProvinzenTrient und Bozen.Sie sammeln und werten die vom Messnetzübermittelten Daten aus, erarbeiten dieregionalen Schnee- undLawinenlageberichte und verbreiten diese.Entlang der italienischen Alpen gibt es 7Warnzentralen, die mit dieser Aufgabebeschäftigt sind und dem interregionalenVerband für Schnee und Lawinen (AINEVA)angeschlossen sind.

Eine wöchentliche “Profilerhebung”: Messung der“Festigkeit” der Schneedecke in ihrer gesamten Dickemittels einer Sonde, Bestimmung der verschiedenenSchichten der Schneedecke durch das “Ausheben”eines Schachtes bis zum Boden, Erhebung derverschiedenen Schneekristallarten – Temperatur, Härte,Feuchtigkeit, und Gewicht.So ist es möglich die Stabilität der Schneedecke zubestimmen.Das automatische Stationsnetz im Hochgebirgevervollständigt die Informationen über Wind,Temperatur, Schneehöhe, die einfallende und reflektierteStrahlung.

Erheben,auswerten,

vorhersagenund verbreiten

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Wendekreis des Krebses

Äquator

Wendekreis des Steinbocks

CHIMBORAZO6267 m

HUASCARAN6768 m ILLIMANI

6882 m

ORIZABA5650 m

RUWENZORI5119 m

KILIMANDJARO5895 m

KENYA5200 m

2928 m

4620 m

EVEREST

Schnee am Äquator

Durchschnittliche Schneefallgrenze in der EbeneDurchschnittliche Schneefallgrenze im GebirgeDie wichtigsten Gletschermassive in den niederen BreitenAußergewöhnliche Schneefälle in der EbeneAußergewöhnliche Schneefälle im Gebirge

In einigen Äquatorgebieten ermöglicht dieaußergewöhnliche Höhenlage, dass sich dortSchneefälle ereignen können und auch Gletschereisvorhanden ist. Die Höhenlage lässt vermehrteNiederschläge zu: Die Lufttemperatur sinkt imDurchschnitt um ein Grad pro 200 m und derSchneezuwachs beträgt etwa 15 cm pro 100 m.Schematisch hängt die (geographische) Verteilung desSchnees auf der Erdoberfläche von der Breiten- undder Höhenlage ab.Der Breitengradeffekt erscheint offensichtlich: Je weiterman sich vom Pol entfernt, umso seltener schneit esoder ereignen sich Schneefälle in höheren Lagen.Die Kombination von Breitenlage, Höhenlage,Niederschlagsmenge, ermöglicht es, bezüglich derSchneedecke drei Regionen zu unterscheiden.

•Die innertropischen Regionen, wo lediglich diehöchsten Gipfel verschneit sind. In Afrika, am Äquatorgibt es nur vier Bergmassive, in denen sich Schneefälleereignen: Das Äthiopische Massiv (das seinen höchstenPunkt auf 4.620 m hat), der Gebirgsstock Ruwenzori(5.119 m), der Mount Kenia (5.194 m) und schließlichder Kilimandscharo (5.895 m). Über 4.000 m Höhe sindalle Niederschläge aus Schnee. Der ewige Schneeformt sich in Gletschereis um.

•Die höchsten Bergmassive der subtropischen undtemperierten Gebiete:Die Alpen, der Himalaja und die Rocky Mountains habenein “Hyperschneeklima”. Die reichlichen Niederschlägefallen zwischen 10 und 12 Monaten pro Jahr, in Formvon Schnee mit saisonbedingten Variationen.

*GeographischeBreite:

Entfernungzwischen einemPunkt der Erde

und demÄquator, in Grad

gemessen.

2In den Fotos oben der Kimborazo

und der Kilimandscharo,daneben der Cerro Torre.

„Während des Monats Mai bedeckt sich im Himalaja derHimmel jeden Nachmittag, um auf einer Höhe von etwa6.000 m 30 cm Neuschnee abzuladen. Von Anfang Junibis Mitte August lädt der Monsun ununterbrochen enormeNiederschlagsmengen ab.“ (Ch. P.Péguy, La Neige.)In den kalttemperierten Kontinentalregionen sind dieSchneefälle nicht unbedingt ergiebig. In Sibirien undin Kanada sind die Niederschläge auf Grund derintensiven Kälte und des Kontinentalklimas gering. DieLuft ist sehr trocken, die lokalen Schneefälle unergiebig.

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3

Links Ny-Älesund, auf denInseln Svalbard,das nördlichstgelegene Dorfder Welt.

Die Länder des SchneesDer ErdkundlerCharles Pierre

Péguy hatunterschiedliche

Arten vonLandschaften auf

Grund des Schneeshervorgehoben.

Befassen wir uns mitdenjenigen, die vonMenschen bevölkert

sind.

“Die Schneedecke ist eherlanganhaltend als mächtig”Auf der nördlichen Halbkugel handelt es sich hauptsächlichum kalte Kontinentalregionen, wie Sibirien und fast ganzKanada. Die Schneedecke, mit einer durchschnittlichenHöhe von 30 bis 50 cm, bleibt zwischen 6 und 8 Monatenpro Jahr am Boden liegen.Je mehr man sich dem Pol nähert, verlängert sich dieSchneedeckendauer. Sie ist durch den subarktischen undanschließend den arktischen Schnee gekennzeichnet: InAsien sind es 260 Tage Schnee um den 71. nördlichenBreitengrad. Im Norden Sibiriens bleibt die Halbinsel Taïmyr(76. nördliche Breite) nur 6 Wochen pro Jahr völlig schneefrei.In Richtung Süden sind die ausgedehnten Steppen vonZentralasien südöstlich vom Ural, fast viereinhalb Monatepro Jahr unter der Schneedecke begraben, und zwar bishin zum 48. nördlichen Breitenkreis (Grenze mit derMongolei), auf demselben Breitengrad wie Paris.

Winter

Die Länderwie Sibirien

oder die der langen

Schneelagen

Die alpinenLänder oder die

der unregelmäßigen

In den Alpenländern, wo die Winter im Vergleich zursibirischen Kälte nicht sehr streng sind, hängt dieSchneebedeckung am Boden von der Häufigkeit derSchneefälle ab. Von einem zum anderem Gebirgsmassivkann die Schneehöhe völlig unterschiedlich sein.Die Gebirge und Einzugsgebiete welche denozeanischen und mediterranen Tiefdruckgebietenausgesetzt sind, haben intensivere Schneefälle. DieAusrichtung eines Hangs – ein schattiger Hang ist nachNorden gerichtet, ein sonniger Hang ist nach Südenausgerichtet – ist ausschlaggebend für die Dauer seinerSchneebedeckung.

3

3000

2300

1600

900

2800

2100

1500

900

Dauer der Schneebedeckung und Mächtigkeit derSchneedecke auf den Alpen

10/12 Monate2/10 meter

6/8 Monate2/3 meter

5/6 Monate1/3 meter

2/5 Monate0,5/2 meter

0/2 Monate0,5/1 meterAlpensüdseite

Alpennordseite

Über 2.800 m Höhenlage kann der Schnee in Zonen,in denen er sich ansammelt (Senken,Lawinenkanäle) auch den ganzen Sommer alsSchneefeld liegen bleiben. Es handelt sich um einensehr dichten und grobkörnigen Schnee, der wenigLuft enthält, an der Oberfläche tagsüber schmilztund normalerweise in der Nacht wieder gefriert. Erist grau oder farbig und mit mineralischen oderorganischen Stoffen verschmutzt.Auf den Gletschern verwandelt sich der Schnee inden oberen Schichten in ein Firnfeld undanschließend zu Eis.Das Eis ist sehr dicht (Dichte ab 900 kg/m3, währendder kalte Neuschnee 50 kg/m3 oder etwas mehrwiegt). Luft und Wasser können nicht mehr fließen.Die sechseckigen Eiskristalle sind kugelförmiggeworden und können Durchmesser bis zu 10 mmerreichen.

10/12 Monate2/10 meter

Der ewigeSchnee

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Schneekapriolen In unseren Breiten ist der Schnee ein jahreszeitliches Phänomen, von Winterzu Winter verschieden. Die Schneeforscher und die Klimatologen sind übergewisse Abweichungen der Winter einig. “Schneemangel” im Gebirgeoder “Schneefülle” im Flachland kennzeichneten die letzten Jahre undwaren oft Thema für die Titelseiten der Zeitungen und Tagesgespräch derMedien.Wie oft wurde der berühmte Satz ausgesprochen: „Wo sind die Winter voneinst?“Klimatische Anomalien, Erwärmung des Planeten? Klimahistoriker habenin der Vergangenheit folgendes festgestellt:•Extreme Winter: „Sehr strenge Winter, in deren Verlauf an unseren Küstendas Meer einfror. In Gallien wurden außerordentliche Kältewellen schonab Beginn des Oktobers 763 bis Ende Februar 764 verzeichnet. In einigenGebieten unseres Landes wären, laut Historikern, bis zu 10 Metern Schneegefallen.“ (M. de La Soudière, L’Hiver).•Schneelose Jahre: 1762, 1925, 1949, 1954..., und unserer Zeit näher, dieJahre 1964 sowie 1988, die allesamt in die wetterkundliche Geschichteeingehen.Von 1988 bis 1992 konnten wir einen Rückgang der durchschnittlichenBeschneiung beobachten. Dennoch ist es nicht möglich Langzeitvorhersagenzu machen.Der Winter 1993-94 begann mit besonders ergiebigen und häufigenSchneefällen. In La Plagne wurde auf dem Nordhang im Dezember 93 auf2.000 m Höhe eine Schneedecke von 3,15 m Mächtigkeit gemessen, woim Vorwinter 92-93 nur eine jährliche Neuschneesumme von 3,30 mregistriert wurde.Die Klimatologen machen sich über die Konsequenzen der zunehmendenErwärmung der Erde Gedanken, die für das kommende Jahrhunderterwartet wird (von 1,5 bis 4,5°C). Diese Erwärmung ist auf den vomMenschen verschuldeten Teil des Treibhauseffekts zurückzuführen, derdurch die Zunahme der Abgase, vor allem der Kohlendioxidgase, verursachtwird. Um die Auswirkungen der Klimavariationen auf den Schnee erforschenzu können, wurden verschiedene Computer-Modelle erarbeitet. DieErgebnisse zeigen, dass der Temperaturanstieg bedeutende Auswirkungenauf die Polargebiete haben kann. Die Niederschläge in höheren Regionenkönnten zunehmen und die Schneefallgrenze deutlich ansteigen. Im SüdenEuropas sind Dürreperioden möglich.Trotz allem bleiben in diesem Zusammenwirken der langsamen klimatischenVeränderung Schneeextreme unvorhersehbar und werden weiterhin in derErinnerung erhalten bleiben. 33

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Auf dergegenüberliegn

den Seite, einBeschneiungs

anlage mitHoch- (oben)

und NiederdruckSchneekanonen.

Der künstliche oderprogrammierte Schnee

In unserer Zeit ist die Wirtschaft vieler Berggebiete zumGroßteil an den Wintertourismus gekoppelt.Die schneearmen Winter der letzten Jahre haben denTourismus wesentlich beeinträchtigt. Um demSchneemangel auf den Pisten entgegenzuwirken,versuchte man etwas zu “erfinden”, das diese“Vergesslichkeit” der Natur ausmerzen könnte.Um dieses Problem zu lösen, hat der Mensch dieProzesse, die sich in der Luft abspielen, beobachtet. Erversuchte soweit wie möglich die Bedingungennachzuahmen, um so eine Beschneiung nach seinerVorstellung künstlich zu erzeugen.

Als Erinnerung: Damit sich ein Schneekristall in derLuft bildet sind 3 Bedingungen erforderlich: Eine unterdem Gefrierpunkt = 0°, oder zumindest um die 0°Cliegende Lufttemperatur, bestimmte Feuchtigkeitswerteund das Vorhandensein von Gefrierkernen. Da imFreien die Temperaturverhältnisse schwerlich zuverändern sind, sind die einzigen Bedingungen, aufdie der Mensch mühelos einwirken kann, dieLuftfeuchtigkeit und das Vorhandensein vonGefrierkernen.Mit speziellen Maschinen, den sogenannten“Schneekanonen”, ist es möglich der Luft in Form von 3

zerstäubten Wassertröpfchen die in dieLuft “geschossen” werden, Feuchtigkeitzuzuführen.Beim richtigen Zusammenspiel allerParameter (Lufttemperatur, Menge dervorhandenen Tröpfchen, Dauer, in derLuft bleiben), erstarren die Tröpfchen zuKörner und bilden so die Grundlage fürden künstlichen oder programmiertenSchnee. Dieser “Schnee” unterscheidetsich sehr vom Naturschnee, da sich inden Wolken verzweigte Kristalle bilden,die je nach ihrer Form manchmal ganzbesonders bizarr sind, während der durchden Menschen ausgelöste Vorgangvereiste, wenig entwickelte Kügelchenbildet, ähnlich dem bereits umgeformtenSchnee.Oft erfolgt der Gefrierprozess nur außenan den Wassertröpfchen, weil dieTemperatur nur um etwa 0° C liegt, unddie von den Tröpfchen zurückgelegteStrecke sehr kurz ist. Es bilden sichvereiste Kügelchen, deren Inneres nochmit Wasser angefüllt ist. In diesem Fallendet der Prozess auf dem Boden mitdem weiteren Gefrieren des ganzenKorns.Andere Arten von Eingriffen sind möglich,nicht nur durch die Dosierung von Mengeund Größe der Mikrowassertropfenabhängig von den Wetterverhältnissen,sondern auch indem man dieWassertemperatur an 0°C annähert. DasWasser wird dann mit Luft vermischt, dieihrerseits stark abgekühlt wurde, und diestreibt zusätzlich den Gefriervorgang an.Ein anderes System, um diesen Prozessanzutreiben besteht darin, dass man dasVorhandensein von Gefrierkernen

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beträchtlich erhöht. Dem Luft-Wasser-Gemisch wirdLehmstaub beigegeben, der sorgfältig ausgewählt undje nach Bedarf behandelt wurde. So kann man dieSchneeproduktion erhöhen, vor allem bei nichtsonderlich tiefen Temperaturen. Dieser Staub wirdallgemein als Zusatzstoff bezeichnet.

Die zur Schneeproduktion verwendeten Systeme, diesogenannten “Kanonen”, sind nichts anderes alsZerstäuber und Düsen, die entweder mit Hoch- odermit Niederdruck funktionieren, je nachdem wie Wasserund Luft behandelt werden. In beiden Fällen wird dasabgekühlte Wasser zerstäubt und mit Druckluftvermischt, die mit unterschiedlichen Methoden sehrstark abgekühlt wurde. Anschließend wird es so hochwie möglich in die Luft “geschossen”, da dort derGefriervorgang stattfindet.

La Neige, PEGUY Ch. P., PUF, “Que sais-je?”, Parigi, 1952, 2^ ed. 1968.

Les Cristaux de neige: formation, PAHAUT E., “Neige et Avalanches”, n.

28, juin 1980, p.3-32

Les Cristaux de neige: évolution, PAHAUT E. et MARBOUTY D., “Neige et

Avalanches”, n. 25 avril 1981, p 3-42

La Neige: propriété physiques, MARBOUTY D., ., “Neige et Avalanches”,

n. 30 mars 1983, p.3-31

La Neige, ses métamorphoses, les avalanches, REY L., ANENA, Grenoble,

1986, 213 p.

Neige et Avalanches, REY L. et ZUANON J.P., Musée Chateau, Annecy,

1986, 36 p.

La Neige et la Vie, BONZOM G. e ROUILLON A., fiches pédagogiques,

ANENA, Grenoble, 1990, 25 fiches.

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Transport de la neige par le vent: connaissances de base et

recommandations, NAAIM F. e BRUGNOT G., CEMAGREF, Grenoble, 1992.

Eléments de nivologie, SERGENT C. e al., ANENA, Grenoble, 1993, 63 p.

Tout savoir (ou presque) sur la neige et les avalanches, REY L. e ZUANON

J.P., ANENA, 1994, 20 p.

Neige et Avalanches, rivista trimestrale dell’ANENA.

BIBLIOGRAPHIE

3AINEVA

InterregionalerVerband

für Schneeund Lawinen

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BOZENHydrographisches Amt;Lawinenwarndienst undWetterdienstAutonome Provinz Bozen

BORMIONivo-Meteorologie-ZentrumRegion Lombardei

AOSTALawinenwarndienstAutonome RegionAostatal

TURINAmt für Wetter- undGewässerkundeNivometrisches NetzRegion Piemont

Die A.I.NE.VA.Ein Großteil des Territoriums der nördlichenRegionen Italiens liegt im Gebirge. DerSchnee und die Lawinen sind folglich einwichtiger Faktor, der in besonders kritischenSituationen Probleme undGefahrensituationen für die dort ansässigeBevölkerung schaffen kann. Deshalb sollteman mehr über diese besondere Materie,Schnee, wissen. Nur so ist es möglich diedamit verbundenen Gefahren zu erkennenund darüber zu informieren, aber auch denSchnee als wirtschaftliche Ressource in denGebirgsdörfern bestmöglich zu nutzen.Die AINEVA, d.h. der Verband der Regionenund der Autonomen Provinzen imitalienischen Alpenraum, wurde mit derZielsetzung, die Schnee- undLawinenforschung zu fördern und zubetreiben, gegründet. Sie wurde 1983gegründet, um alle Aktivitäten undInitiativen, welche die angeschlossenenKörperschaften bezüglich Vorbeugung undInformation im Bereich Schnee und Lawinendurchführen, zu koordinieren, zuvereinheitlichen und zu integrieren. Dieprimären Ziele sind der Austausch und dieVerbreitung von Informationen,gemeinsame Methoden zum Sammeln undzur Verarbeitung von Daten, Tests vonInstrumenten und Ausrüstung, dieVerbreitung von Veröffentlichungen die dieForschung in diesem Gebiet betrifft, sowienachgeforscht werden, Fortbildung für dieTechniker dieses Bereichs.38 3

UDINELawinenwarndienstAutonome Region Friaul-Julisch-Venetien

ARABBALawinenwarndienst vonArabba – ARPAVRegion Veneto

TRENTOAmt für Schnee, Lawinen undWetterkundeAutonome Provinz Trento

Sitz AINEVAInterregionaler Verband fürSchnee und Lawinen

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Page 22: Servizi Valanghe AINEVA schnee - Landesverwaltung · 2013. 9. 27. · Regione del Veneto ARPA Veneto - Centro Valanghe di Arabba Via Pradat, 5 - 32020 Arabba (BL) Tel. 0436 755711

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Lawinenwarnung und InformationAlle der AINEVA angeschlossenen Regionen und Provinzen betreuen einMessstationennetz und haben einen Lawinenwarndienst. Mit den gesammeltenDaten werden für einen weiten Benutzerkreis der Lawinenlagebericht ausgearbeitetund verteilt. Er liefert Informationen über das Wetter und den Schneedeckenzustand.Ferner wird die Möglichkeit von Lawinenabgängen angezeigt, wobei dienachfolgende, in 5 Stufen aufgeteilte und europaweit vereinheitlichte Gefahrenskalaverwendet wird:

1) Gering: Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung (**groß:z.B. Skifahrergruppe, Pistenfahrzeug, Lawiensprengung; gering: z.B. einzelnerSkifahrer, Fußgänger) an sehr wenigen, extremen Steilhängen möglich. Allgemein

sichere Tourenverhältnisse.2) Mäßig: Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung(**)vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. UnterBerücksichtigung lokaler Gefahrenstellen (* das lawinengefährlicheGelände ist im Lawinenlagebericht im allgemeinen näher beschriebenz.B.: Höhenlage, Exposition, Geländeform, etc.) günstige Tourenverhältnisse.3) Erheblich: Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringerZusatzbelastung (**) vor allem an den angegebenen Steilhängenwahrscheinlich. Fallweise sond spontan einige mittlere vereinzelt aber auchgroße Lawinen möglich. Skitouren erfordern lawinenkundlichesBeurteilungsvermögen; Tourenmöglichkeiten eingeschränkt.4) Groß: Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringerZusatzbelastung (**) an den meisten Steilhängen wahrscheinlich.Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch große Lawinenzu erwarten. Skitouren erfordern großes lawinenkundlichesBeurteilungsvermögen; Tourenmöglichkeiten stark eingeschränkt.5. Sehr Groß: Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch inmäßig steilem Gelände, zu erwarten. Skitouren sind allgemeinnicht möglich.

Am Sitz der AINEVA ist ein Telefonbeantworter aktiv – 0461/230030– von welchem die Lawinenlageberichte aller Regionen und

Autonomen Provinzen der italienischen Alpen abgehört werden können.Die Berichte können auch über Internet http://www.aineva.it abgefragt

werden.Der Warndienst und die Verbreitung von Informationen wird in der AINEVA

auch mittels Veröffentlichungen in der vierteljährlichen Zeitschrift „Neve eValanghe“ (Schnee und Lawinen über das Sekretariat kann man diese auch

abbonieren) gefördert, und in der Erstellung und Verbreitung von audiovisuellenHilfsmitteln, Prospekten, Broschüren und Texten bezüglich Schnee-, Lawinen- und

Wetterkunde in den Bergen unterstützt.

Leitung und Planung des LandesZu den Aufgaben der AINEVA gehört auch die Kontrolle und die Überwachung derSchneefälle im Gebirge, um eine korrekte Planung und Leitung des Gebiets zu erzielen.Zu denen in diesem Bereich ausgeführten Tätigkeiten zählen die Erhebung und dieKartierung der Lawinenzonen (Lawinenkataster) sowie die Erstellung vonLawinengefährdungszonenkarten. Die CLPV (so werden die Karten genannt) sindtechnische Instrumente, bestimmt für Körperschaften und Fachleute, die sich mitder Planung im Bergland befassen. In ihnen wird die Lage der Lawinen angezeigt,die mittels Analysen der Luftbilder, Sammlung von historischen Dokumenten undAnzeichen in der Umwelt mit Hilfe von ortsansässigen Zeugen herausgefundenwurden.Die CLPV sind keine Karten über die Lawinengefahr, da auf ihnen weder die Häufigkeitnoch die Intensität dieser Phänomene angeführt werden.Forschung, Planung und Versuche an Lawinenschutzeinrichtungen und technischeGutachten über den Bau von Infrastrukturen und Wohnhäusern im Gebirgevervollständigen das Arbeitsprogramm der Ämter der Region und der Provinz zumSchutz des Territoriums.

FortbildungDie AINEVA organisiert jährlich, auch in Zusammenarbeit mit anderen Körperschaften,eine Reihe von Fortbildungskursen, welche den Schnee und die Lawinen zum Thema

haben, um so denjenigen, die in den verschiedenen Bereichen imwinterlichen Gebirge tätig sind, nützliches Wissen

für die Datenerhebung, Vorhersage,Vorbeugung und Planung zu liefern.Die Kurse, welche für verschiedeneAusbildungsebenen organisiert werden,wenden sich hauptsächlich Freiberufler,die im Bereich der Bergwelt arbeiten,Personal in den Skigebieten,Straßenmeistereien, Mitarbeiter deröffentlichen Körperschaften im BereichZivilschutz, Mitglieder von lokalenLawinenkommissionen, Interessierte, die indiesem Bereich ihre Kenntnisse vertiefen wollen.

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Associazione interregionaledi coordinamento e documentazione

per i problemi inerentialla neve e alle valanghe

Servizi Valanghe AINEVA

Regione PiemonteARPA Piemonte

Settore Meteoidrografico e Reti di MonitoraggioC.so Unione Sovietica, 216 - 10134 Torino

Tel. 011 3168203 fax 011 [email protected]

Regione Autonoma Valle d’AostaAssessorato Territorio Ambiente e Opere Pubbliche

Dip.Territorio, Ambiente e Risorse IdricheDirezione Tutela del Territorio - Ufficio Valanghe

Loc. Amerique, 33/A - 11020 Quart (AO)Tel. 0165 776600/1 fax 0165 776804

[email protected]

Regione LombardiaARPA Lombardia - Centro Nivometeorologico

Via M. Confinale, 9 - 23032 Bormio (SO)Tel.0342 914400 fax 0342 905133

[email protected]

Provincia Autonoma di TrentoDipartimento Protezione Civile

Ufficio Previsioni e OrganizzazioneVia Vannetti, 41 - 38100 Trento

Tel. 0461 494877 fax 0461 [email protected]

Provincia Autonoma di BolzanoUfficio Idrografico, Servizio Prevenzione

Valanghe e Servizio MeteorologicoVia Mendola, 33 - 39100 Bolzano

Tel. 0471 414740 fax 0471 [email protected]

Regione del VenetoARPA Veneto - Centro Valanghe di Arabba

Via Pradat, 5 - 32020 Arabba (BL)Tel. 0436 755711 fax 0436 79319

[email protected]

Regione Autonoma Friuli Venezia GiuliaDirezione Regionale delle Foreste - Ufficio Valanghe

Via Cotonificio, 127 - 33100 UdineTel. 0432 555877 fax 0432 485782

[email protected]